The windows

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Je länger ich draussen stand und über Luukas verhalten nachdachte, desto wütender wurde ich.
Ich konnte es nicht glauben, dass mein Freund mir so in den Rücken fallen würde und das auch noch mit meinem Geld.
Es dauerte zum Glück nicht lange, bis Luukas meinen Rückfall wahrnahm und sich zu mir gesellte.

“Was willst du damit erreichen?”, fragte er und zeigte auf den Glimmerstengel in meinem Mund. “Was willst du mit dieser Kaffeemaschine erreichen?”, konfrontierte ich ihn und zeigte nach drinnen.
“Ich habe die heute in der Stadt gesehen und dachte, Sanna würde sich bestimmt darüber freuen.”, sagte er schulterzuckend, als ob er meine Aufregung darüber nicht verstehen würde.
“Warum hast du mir das nicht gesagt?”, fragte ich weiter.
“Soll ich dich nun bei allem um Erlaubnis bitten, oder was?”, schnaubte er wieder unverständlich auf.
“Solange du dabei bist mein Geld zu benutzen schon.”, erklärte ich, zog leicht an der Zigarette und atmete tief durch, um nicht zu husten. Mit Erfolg.
Luukas beobachtete jede Bewegung meiner Hand und schaute mich abwertend an.
“Das ist ja völliger Schwachsinn. Am Schluss muss ich dich noch Fragen ob ich in unserem Bett schlafen darf, oder unsere Teller benutzen darf.”, sagte er.
“Mehr fragen würde dir allgemein gut tun. Dan hättest du auch gewusst, dass ich letztens nicht in Stimmung für sex war.”, murmelte ich und schaute, aus Angst vor seiner Reaktion, auf den Boden. “Dir spinnt es langsam”, seufzte er.

Ich erwiderte nichts darauf, denn ich fühlte mich nicht, als müsste ich mich noch mehr rechtfertigen. Auch für Luukas war das Gespräch beendet.

Kopfschüttelnd begab er sich wieder ins Warme, setzte sich zu meiner Familie und redete mit ihnen, als ob nichts wäre.
Durch die grossen Fenster sah ich wie Sanna und Luukas lachten, wie sie seinen Arm berührte.
Es war alles so vertraut, denn die beiden kamen bestens miteinander aus, was wohl auch erklärte, warum Sanna ihm alles verzieh.

Es fühlte sich richtig an, dass ich da draussen in der Kälte stand, während mein Partner mit seinem Humor und seinen Charme alle um den Finger wickelte.
Ich war nicht sauer auf meine Familie, denn ich wusste, dass man seinen leuchtenden blauen Augen und seinem süssen, fast schon harmlosen, Gesicht nicht lange böse sein kann.
Er wusste, wie man die Leute manipulieren konnten, ansonsten würde ich nicht hier stehen und mit Tränen in meinen Augen zusehen, wie die angebliche Liebe meines Lebens mir immer und immer wieder in den Rücken fiel.

Es war erschreckend zu merkten wie gewohnt das Gefühl war, den Mann seiner Träume anzuschauen und zu wissen, dass man nie wieder so glücklich werden kann wie zuvor.
Ich fühlte bei Luukas Anblick keine Liebe mehr und auch Luke schien zu wissen, dass wir uns bald dem Ende zuneigten, denn er entfernte sich immer mehr von mir. Es war, als ob ich von einem Traum aufwachte und merkte, dass es ein Albtraum war.
Diese Liebe war zerbrochen und je länger wir auf dem Boden kauerten und die Scherben aufsammelten, desto verletzender wird es.
Ich merkte immer mehr, wie die Mauer, die ich um mich baute, dazu diente mich vor diesem Mann zu schützen.

The fight against the silence - 'til the last breathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt