Wieder einmal mehr faszinierte mich Rikus Charakter. Trotz meinen wirren Behauptungen und Anfällen, behielt er seine Ruhe und verurteilte mich kein bisschen.
Zumindest machte es so den Eindruck.
Er zeigte Verständnis, lächelte mich an und versuchte mich mit seiner puren Anwesenheit zu beruhigen, was sogar funktionierte.Er erklärte mir, dass es ihm bis vor kurzem nie gestört hat, weil er kaum zuhause war, als er allein Musik gemacht hat. Er zog durch die Städte oder gönnte sich eine Auszeit in seinem kleinen Mökki ausserhalb der Stadt. Nun hat er einen neuen Job und somit auch einen anderen Lebensstil.
Er wäre momentan mehr zuhause und wollte es nicht nur für sich eine gemütliche Einrichtung geniessen, sondern auch für seine Gäste.
Beim letzteren nickte er mir zu, als ob er spezifisch mich meinte.“Ich wollte es dir heimisch machen, damit du dich wohlfühlst, wenn du mich wieder nachhause schleppen musst.”, erklärte er noch abschliessend.
“Ich habe mich immer wohl gefühlt.”, sagte ich.
“Immer?”, wiederholte er lächelnd, als wollte er mich auf das Wochenende ansprechen. Ich nickte nur, denn genau da fühlte ich mich sogar am wohlsten. "Findest du es jetzt nicht mehr schön?”, hackte er weiter nach.Ich schaute mich wieder um, dachte nach warum ich so ein Theater veranstaltete und vor allem auch warum Riku darauf einging.
“Es ist wirklich schön.”, sagte ich schliesslich und atmete nochmals tief durch, um meinen kurzen Ausbruch von Nostalgie runterzuschlucken und mich der Veränderung zu stellen.Wir setzten uns wieder zu den andern, die schon fleissig am Bier trinken waren und taten so, als ob dieses Gespräch zwischen uns nie stattgefunden hatte. Es war mir mehr als recht, dass wir es so lösten, denn ich konnte mir nicht erklären, warum ich Riku verurteilen sollte, wenn er es sich gemütlich macht.
Wir tranken gemütlich unser Bier, doch stiegen dann um auf alkoholfreie Getränke, denn niemand von uns wollte einen Kater riskieren. Trotz der kaum vorhandene Partystimmung hatten wir Spass und genossen das zusammensitzen. Zu meinem Erstaunen platzierte sich Riku neben mich und liess Jukka für einen Abend auf sich allein gestellt.
Zugegeben tat es gut, das Riku auf mich und meine Wünsche einging, dennoch versuchte ich in Zukunft meine Bedürfnisse zurückzustecken, um den Lockenkopf nicht zu verärgern. Dies war wohl auch der Grund, warum ich der erste war, der sich verabschiedete, um sich etwas Ruhe zu gönnen.
Den Abend verbrachte ich also allein zuhause, während die andern sich bei Riku vergnügten. Das Gefühl etwas zu verpassen hatte ich nicht, denn die Müdigkeit machte mir das allein sein leicht. Kaum war ich zuhause angekommen, schmiss ich mich ins Bett und schlief tatsächlich bis zum nächsten Morgen durch.
Ich bereute es immer weniger, dass ich meine Freunde so früh verliess, denn ich fühlte mich so fit und ausgeschlafen wie schon lange nicht mehr. Auch die anderen waren motiviert in den Endspurt zu gehen, sodass wir uns wieder in die Arbeit vertiefen konnten.
Die Tage im Studio waren noch immer anstrengend und beanspruchten viel Kraft, doch wir kamen gut vorwärts mit den Aufnahmen, sodass wir diese bald abschliessen konnten und das Demo an unser Management übergaben.
Normalerweise wäre dies ein Moment, den wir feiern würden, doch wir beschlossen gemeinsam das wir uns vorerst eine Pause gönnten, bis wir die Antwort vom Management bekommen würden. Nicht nur, weil wir in den letzten Tagen schon ordentlich loslegten mit dem Alkohol, sondern auch weil wir alle so viel Zeit mit den Aufnahmen verbrachten, dass die Familien teilweise zu kurzkamen.Während also Sami mit seiner Freundin einen Spontantrip planten, Raul die Freizeit in seiner Heimatstadt Vantaa verbrachte, genossen Jukka, Riku und ich die Ruhe allein zuhause.
Wir blieben natürlich alle in Kontakt und erfreuten uns über Rauls süsse Nichten oder Samis Urlaubs Bilder.
Ich erfuhr auch, dass Riku und Jukka sich hin und wieder trafen, um gemeinsam Zeit zu verbringen.Ich störte mich nicht weiter daran, denn ich redete mir immer wieder ein, dass Riku niemals so nah mir Jukka sein wird, wie er es mit mir war in dieser Nacht.
Es war nur ein kurzer Kuss, doch jedes Mal, wenn ich daran denke, wurde mir wieder bewusst, wie wichtig die Freundschaft für uns beide war.Auch wenn momentan die Beziehung zwischen Jukka und mir leidet, wusste ich, dass auch er immer mein bester Freund bleiben würde.
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The fight against the silence - 'til the last breath
Fanfiction-Geschichte wird vorerst nicht weiter bearbeitet- Gefangen in einer Beziehung, die zum Scheitern verurteilt ist, sucht Samu nun seinen Weg zum Erfolg. Nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass der Sänger nicht nur mit seiner kürzlich erhaltenen Diagn...