Spidey OS

Sing mir ein Lächeln(Stucky)

Das hier ist kein Peter Parker OS. Ich hatte einfach Lust ein Stucky OS zu schreiben.

"Sing mir ein Lächeln, Buck."

Steve hat Buckys Stimme immer gemocht. Rau, sanft... In der richtigen Tonlage, aber auf keinen Fall so, dass man sie am Broadway hört. Bucky gehörte schon immer zu den Leuten, die eine Melodie summen, während sie schuften. Normalerweise summt er sie leise, und die meisten Leute scheinen sie nicht zu hören, aber sie ist da.

Steves Lieblingslied ist, wenn Bucky "How Deep is the Ocean" von Irving Berlin mitsingt, und das erste Mal, dass Bucky es ihm vorsingt, ist, wenn Steve fünfzehn ist und sich in seinem Zimmer verkriecht, krank wie ein räudiger Hund. Normalerweise kann Steve ihm immer ein Lächeln schenken, egal wie schlimm die Erkältung ist, aber bei dieser Gelegenheit starrt er nur vor sich hin und scheint noch schlechter drauf zu sein; eine dieser seltenen Gelegenheiten, bei denen die beschissenen Karten, die er ständig zu bekommen scheint, endlich seine Stimmung drücken.

Bucky sitzt wie immer in seinem Zimmer herum und versucht, sich zu unterhalten, aber Steve gibt ihm nicht viel zu tun. Er klammert sich an einen Strohhalm und ist kurz davor, Steve aus seinem Selbstmitleid zu reißen (die Hälfte des Kampfes ist mentale Willenskraft; wenn Steve keinen starken Geist hat, kann er auch keinen starken Körper haben, und es macht Bucky Angst, wenn Steve nicht derjenige ist, der darauf besteht, dass es ihm gut gehen wird, weil es sich dann so anfühlt, als würde es ihm wirklich nicht gut gehen), Bucky blickt zu ihm hinüber und fragt: "Wenn du mir nichts als ein Stirnrunzeln auf deine traurige Visage zaubern willst, wie wär's, wenn ich dir ein Lächeln singe?"

Und dann singt er sich leise und hastig durch dieses Irving-Berlin-Lied, weil er weiß, dass es Steves Lieblingslied ist. Er bringt den Text ein paar Mal durcheinander und versagt bei einigen der höheren Töne, aber nach der Hälfte des Liedes ist er auf den Beinen und macht ein Spektakel daraus. Er fängt an, mit einem unsichtbaren Partner durch den Raum zu tanzen und jeden Gesichtsausdruck zu dramatisieren. Sein Plan geht auf; Steve kann nicht anders, als über Buckys Lächerlichkeit zu grinsen... Und sein Lächeln ist so süß wie Zucker.

Wie durch ein Wunder geht es Steve kurze Zeit später wieder besser. Von diesem Tag an bittet er Bucky, ihm ein Lächeln zu singen, wann immer er eine Aufmunterung braucht und sie allein sind.

Sarah Rogers wird an einem bedeckten Nachmittag neben Joseph begraben, nach einem langen und harten Kampf, von dem sie wussten, dass sie ihn nie gewinnen würde. Dennoch erscheint es surreal, dass sie von uns gegangen ist. Als sie zu Steves Wohnung zurückgehen, klafft ein Loch in Buckys Herz - in dem seiner Mutter und ihm, aber nicht mehr. Steve wird sich jetzt eine andere Wohnung suchen müssen, denn er wird die Miete nicht mehr allein aufbringen können. Bucky hat bereits mit seinen Eltern gesprochen und wird Steve sagen, dass sie zusammen eine Wohnung finden werden. Später. Er wird es ihm später sagen.

Im Moment sagt er ihm, dass er bis zum Ende der Leitung bei ihm ist, und Steve sagt nichts. Er hat den ganzen Tag kaum etwas gesagt und auch nicht geweint. Bucky wünschte, er würde es tun. Stattdessen tut er, was er immer getan hat und lächelt, wenn er traurig ist. Und Bucky wünscht sich, er würde es nicht tun.

Denn es erreicht nicht seine Augen, und Steves Augen sind so unglaublich, wenn sie mit den warmen Strahlen des Glücks glänzen. Alles andere wäre ein Verbrechen; es sollte nicht im Umkreis von zehn Meilen um seinen besten Freund erlaubt sein.

Sie sitzen, sie essen, sie denken schweigend, denn irgendwann hört Bucky auf, ihn zum Reden bringen zu wollen. Ihre Wohnung riecht immer noch nach ihr. Manchmal denkt er, dass Steve eine Träne vergießt, wenn er wieder wegschaut und den Anblick der Habseligkeiten seiner Mutter auf sich wirken lässt - wohl wissend, dass er vieles davon zusammenpacken muss, um es entweder zu verkaufen oder wegzuwerfen.