An Ace in Bed

15. Chapter: A Master at Guessing

Immer wieder kicherte sie süß vor sich hin, während ihre Hände sanft über ihren Augen ruhten. ,, Da ist heute aber jemand lustig drauf " , schmunzelte der Schwarzhaarige, angetan von ihrer niedlichen Begeisterung. Wieder lachte sie leise auf. ,, Ja, schließlich liebe ich Überraschungen! " ,, Na dann hatte ich ja genau die richtige Idee " , grinste er voller Freude, in der jedoch auch ein wenig Wehmut lag. Schließlich würde er gleich nach ihrem romantischen Wochenende zu zweit für kurze Zeit wieder nach Japan zurückfliegen, und das ohne sie. Allerdings versuchte Hide diese schmerzlichen Gedanken vorerst abzuschütteln, denn im Moment wollte er einfach nur die Zeit mir ihr genießen, die ihm noch blieb.

,, Ich hoffe du bist bereit " , meinte er schlussendlich breit grinsend, als er ihr beim Aussteigen half. ,, Bereit ist mein dritter Vorname " , entgegnete sie, sein Grinsen erwidernd, wofür sie einen verwunderten Blick von Hide erntete. Schließlich hatte sie nie erwähnt einen Zweitnamen zu haben. ,, Übrigens ist mein ganzer Name Claire Ashton Henderson, falls du gerade fragen wolltest. " Ein leises Schmunzeln entkam den Lippen des Schwarzhaarigen, angesichts dessen, dass es schien, als hätte sie seine Gedanken gelesen. ,, Na dann, Claire Ashton Henderson, ich hoffe dir gefällt deine Überraschung " , raunte er sanft in ihr Ohr. Er wusste, dass die Braunhaarige Gefallen daran gefunden hatte, seine raue Stimme so nah bei sich zu hören. 

Aufgeregt kichernd nahm sie ihre Hände von den Augen, die sich funkelnd weiteten, als sie das im Jugendstil errichtete Hotel erblickte. Die fehlende Symmetrie, die durch chaotische Blautöne noch unterstrichen wurde und die kunstvollen Ornamente, die an eine längst vergangene Unterwasserwelt erinnerten, ließen das Gebäude in einer atemberaubenden Imperfektion erstrahlen. Es war fast, als wäre diese Baut einem ihrer vielen Fantasiebüchern entsprungen. 

,, Oh mein Gott, ich liebe es! Danke, danke, danke! " , rief sie mit einem strahlenden Lächeln, und Hide war sich sicher, dass er ihre Stimme noch nie so laut vernommen hatte. Allerdings blieb ihm keine Zeit, darüber  nachzudenken, denn im nächsten Moment fiel Claire ihm schon freudig um den Hals. Wenn auch etwas perplex, so erwiderte er die plötzliche Umarmung doch liebevoll. Das Gefühl, sie so glücklich gemacht zu haben, konnte nicht einmal der beste Sex der Welt übertreffen. 

Als sie sich wieder voneinander lösten grinste der Schwarzhaarige breit: ,, Ich verspreche dir, das Hotel ist so unbekannt, das wir die ganze Zeit über unsere Ruhe haben werden. Du musst also keine Angst haben. Also, sollen wir reingehen? " Nur ein eifriges Nicken folgte seiner Frage, und nachdem die beiden ihr bescheidenes Gepäck von der Rückbank geholt hatten, machten sie sich auf den Weg in dieses spannende Fantasiehotel, dessen Inneneinrichtung einem nicht weniger den Atem raubte. 

Claire konnte sich kaum auf das flüchtige Gespräch mit der Frau an der Rezeption konzentrieren. Ihre Blicke schweiften immer wieder zu den verdrehten rot-weißen Säulen, der hellleuchtenden Deckenlampe, die nur aus gläsernen Delphinen zu bestehen schien und der hölzernen Treppe, deren Geländer steinerne verdrehte Meerjungfrauen waren. Dieses Gebäude hauchte ihr tatsächlich Erinnerungen an ihr damaliges Lieblingsmärchen Die kleine Meerjungfrau ein.

,, Hey, die müssen erst noch unser Zimmer fertig machen, aber solange könnten wir ja in die alte Bücherei gehen " , riss Hideto sie aus ihrer Faszination. Mit großen, vor Freude strahlenden Augen starrte die Braunhaarige ihn an. ,, Hier gibt es eine Bibliothek!? " , wiederholte sie fragend und ihre Stimme bebte vor Aufregung. ,, Ja, deswegen hab ich mir ja auch dieses Hotel ausgesucht. Wir werden das ganzen Wochenende nur mit uns und den alten staubigen Büchern dort unten verbringen " , schmunzelte er scherzhaft, doch in seinem Blick verbarg sich auch Wahrheit. Er wollte dieses Wochenende ganz nach ihren Wünschen gestalten und sie zumindest für ein paar Tage ihre Angststörung, die es ihr nicht ermöglichte, mit ihm nach Japan zu kommen, vergessen lassen.