36. Chapter: Shame

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Müde blinzelte sie seine große Gestalt im Türrahmen an, die nur durch das dimme Strahlen der aufgehenden Sonne erleuchtet wurde. Er war im Bad gewesen, das wusste sie. Schließlich hatte sein lustvolles Stöhnen sie geweckt. Zögernd setzte er sich zu ihr ans Bett. ,, Tut mir leid... Ich wollte dich nicht wecken... " , murmelte er unbehaglich und so leise, dass selbst Claire ihn kaum verstand. Er schien dabei vollkommen in Gedanken versunken. Ein besorgtes Funkeln schmückte ihre Augen, als sie vorsichtig ihre zarte Hand auf seine Schulter legte. Jedoch wirkte es, als würde ihre Nähe ihm nur bedingt Trost spenden.

,, Hast du Hunger? Willst du was frühstücken? " , fragte er nach einer Weile der beklemmenden Stille schließlich seufzend. Zwar war sie immer noch ein wenig besorgt, doch ihr Magen machte sich mittlerweile deutlich bemerkbar, also nickte sie leicht. ,, Na dann, steh auf! " , forderte er und nun schmückte plötzlich ein seichtes Lächeln seine Lippen. Verdutzt musterte die Braunhaarige ihn aus ihren großen Augen. ,, Ich hab nie gesagt, dass ich dich bediene, Prinzessin " , schmunzelte er amüsiert, was sie sowohl schmollen, als auch verlegen werden ließ. Sie hatte nämlich tatsächlich angenommen, dass er ihr ein romantisches Frühstück ans Bett bringen würde. 

Jedenfalls schaffte Claire es letztendlich doch, sich nach einigen langwierigen Augenblicken aus dem Bett zu quälen. Allerdings hatte dies auch zur Folge, dass sich den beiden eine etwas weniger erfreuliche Überraschung zu erkennen gab. Auf dem schwarzen Bettlaken zeichnete sich ein dunkler Fleck ab, der im Licht der orangenen Sonne rot schimmerte. Mit fassungslosen Augen starrte die Braunhaarige zuerst auf den dunklen Fleck und dann zwischen ihre Beine, an denen sich ebenfalls getrocknetes Periodenblut befand. Mit glühend roten Wangen versuchte Claire die roten Streifen, die ihre Beine zierten, zu verstecken. Nicht mal eine leise Entschuldigung konnte vor Scham über ihre Lippen bringen.

Zuerst selbst noch etwas verdutzt, aber schließlich warm lächelnd stand Hideto ebenfalls auf und kam vorsichtig auf sie zu. Behutsam legte er eine Hand auf ihre Wange, als er flüsternd meinte: ,, Sieht so aus, als müsste das Frühstück erstmal warten. Wie wäre es, wenn ich dir Binden oder Tampons besorge, während du das Laken in die Waschmaschine wirfst und das Bett neu beziehst? " Als Antwort erhielt er von der Braunhaarigen nur ein kaum merkbares Nicken, die immer noch beschämt seinem Blick auswich. Doch er erwiderte dies nur mit einem beruhigenden Lächeln. ,, Und was soll ich dir mitbringen? Binden oder Tampons? " ,, T-Tampons in der G-Größe Super, bitte... " , traute sie sich ihm flüsternd zu antworten.

Immer noch schenkte der Schwarzhaarige ihr ein liebevolles Lächeln, als er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn hauchte und in ihr Ohr raunte: ,, Du musst dich dafür wirklich nicht schämen. Schließlich ist es ganz natürlich, seine Periode zu bekommen. " Dann ließ er seine Finger zum Abschied nochmals durch ihr weiches, braunes Haar gleiten.

Claire wartete bis sie hörte, wie die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss fiel, ehe sie sich endlich traute ihre Hände langsam wieder runterzunehmen. Schleichend wich die Scham aus ihrem Körper und sie begann sich noch für einen Moment umzusehen, bevor sie zögernd ins Bad tapste, um zu duschen. Als sie einen Blick in den großen angehauchten Badezimmerspiegel warf, bemerkte sie japanische Worte, die sie zu ihrer großen Begeisterung tatsächlich verstand. ,, Ohayō, watashi no yasashī sakura! (Guten Morgen, meine zarte Kirschblüte!) " , las sie leise und erfreute sich an seiner liebevollen Geste.

Nachdem die Braunhaarige ihre Dusche beendet hatte, wechselte sie das Laken und schmiss das alte in die Waschmaschine. Dann fing sie an, sich interessiert umzusehen und auch Hidetos Plattenversteck zu durchstöbern. Es überraschte sie nicht, dass sie nichts anderes als Metal-, Punk- und Rock-Platten fand. Und nachdem sie eine Weile lang gesucht hatte, entschied sie sich schließlich neugierig für eine der Platten, die von Rancid stammte. Als sie die Platte auflegte, musste sie zugeben schnell eine Begeisterung für ihre Musik gefunden zu haben und sie konnte der Verlockung nicht widerstehen, ihren Körper schwungvoll im Rhythmus der Lieder zu bewegen. 

An Ace in BedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt