Kapitel 35

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Ich gehe duschen und trete dann vor den Spiegel, die Verletzungen überschminke ich schnell, sehen tut man sie bei genauem hinsehen zwar immer noch, aber wer würde das denn bitte bringen ??
Ich nehme Schmerztabletten und verbinde einen Teil meiner offen Stellen. Ich ziehe eine Art Anzugshose (die von seinem Geburtstag), mit einem Hoodie von Jonathan und die dicke Jacke an, welche Eren mir vor knapp einem Jahr zu Weihnachten geschenkt hat. Ich laufe schnellen Schrittes die Treppe hinunter. Ich weiß nicht woher ich den Mut habe, oder die Kraft, aber als mein Vater vor mir steht und mich schlagen will, fange ich seine Faust ab und schlage ihm zwischen zwei Rippenbögen, er geht keuchend auf die Knie. Ich ziehe mir noch meine Winterschuhe an. Ich möchte gerade das Haus verlassen, da spüre ich eine enorme Energie und eine große Wärme in meiner Handfläche, mein Arm und allgemein mein ganzer Körper fühlt sich an wie unter Strom. Ich fühle mich als würde jemand anderes, jemand stärkeres, meinen Körper steuern, mich leiten. Ich verspüre das Verlangen meinem Vater die letzten Wochen heimzuzahlen. Ich will ihn leiden sehen...auch wenn mir dieser Gedanke irgendwie Angst macht...er ist und bleibt mein Vater, bevor alles den Bach runter gelaufen ist hätte ich so etwas noch nicht einmal gedacht. Mein emotionales, freundliches Denken setzt aus. Ich richte meine Handinnefläche auf den Menschen welcher mir die letzten Wochen zur Hölle gemacht hat. Mein Sicht verschwimmt, aber nicht so wie es schon öfters vorgekommen ist, sondern irgendwie positiver. Das Wesen was mir an meinem Geburtstag so Angst gemacht hat spricht mir nun Mut zu. Ich solle ihm vertrauen, aber ich solle es nicht mit eigenen Augen sehen, weil es meinte ich würde es nicht verkraften. Ich gebe mich diesem mystischem Wesen hin und schließe die Augen. „Ich verspreche dir, nie etwas zu tun das uns schadet." das Wesen wieder, aber diesmal war es nicht nur eine Art Schatten, sondern eher eine Art vermummter Mensch. Das Wesen ist etwas größer als ich und ist von einem Umhang vollkommen umhüllt. Der Umhang ist dunkel rot mit goldenen wie auch schwarzen Verzierungen. Ich starre es an, diese Gestalt ist wunderschön, auch wenn der Mantel nicht viel preis gibt, kann ich jedoch erkennen das die schmale Hüfte etwas weibliches an sich haben. Ich stehe ihm gegenüber. Es kommt auf mich zu und streckt mir die Hand entgegen, dadurch ist sein Umhang etwas verrutscht und somit kam sein blasser Arm zum vor schein. Ich nehme diese zögerlich entgegen, er sagt noch, dass ich es bald verstehen würde wenn Jonathan es zu lässt und sich seiner Angst stellt. Ich verstehe nicht was er damit meint, nachfragen möchte ich aber gerade auch nicht... Er richt nach ZuHause...nach meinem ZuHause...nach Jonathan irgendwie ein bisschen. Ich möchte ihn eigentlich garnicht los lassen. Zurück in der Realität stehe ich mit dem Rücken etwas weiter von meinem Elternhaus entfernt. Meine Handfläche brennt etwas und leuchtet bläulich-weiß, erlischt augenblicklich. Hinter mir ist es angenehm warm, es fühlt sich an als wäre mir eine große Last abgenommen worden....befreiend. Wie versprochen schaue ich nicht zurück und gehe einfach in die nächste Bar. Mir ist es auch ehrlich gesagt vollkommen egal, was mit meinem Erzeuger passiert ist. Ich brauche ihn nicht, ich bin alt genug um für mich selber sorgen zu können, oder ich zieh einfach zu irgendwelchen Verwandten, die im Ausland leben oder so...habe ich überhaupt noch Verwandtschaft? Keine Ahnung,vorgestellt wurden mir nur meine Großeltern, aber die sind vor ein paar Jahren auch gestorben, naja sie hatten ein schönes langes Leben und sind gemeinsam gestorben, Hand in Hand...so wurde es mir zumindest erzählt. Egal ich möchte einfach nur auf andere Gedanken kommen, Alkohol ist zwar nicht die beste Lösung, aber jetzt gerade könnte ich schon ein Gläschen vertragen. Die erste Bar welche ich sehen kann ist eine Gay-Bar, nehme ich zumindest an, da eine große Regenbogen-Flagge und eine mit blauen und grünen Streifen über dem Eingang hängt. Mir egal ich gehe einfach rein, ich befasse mich mit dem Gedanken das ich mich wirklich in Jonathan verliebt habe...ich träume von ihm und habe ich dort auch geküsst, also muss ich ihn ja mehr mögen als nur als normaler Freund, oder ?? Ich setze mich direkt an die Theke und bestelle mir einen Cocktail, ein paar Minuten später kommt dieser auch schon, serviert von einem jungen attraktiven Mann, schätzungsweise so Mitte 20. Ich bedanke mich und kippe ihn mit einem Mal hinunter. Es brennt etwas im Hals und ich schüttel mich auch etwas, aber nach ein paar weiteren Drinks merke ich schon das es seine Wirkung zeigt. Eine gute Stunde später bin ich dann auch schon fertig für den Tag und taumel auf die Tanzfläche. Ich habe das blöde Gefühl das mir der eine Typ, welcher mir den ein oder anderen  Drink ausgegeben hat, mir etwas ins Glas gemischt hat, irgendwie war der Umschwung schon sehr extrem und er hat mich mehrmals gefragt ob es mir gut ginge und ob ich mit zu ihm nach Hause kommen wolle. Ich beneine beides. Ich bin zwar ordentlich betrunken, aber so betrunkene nun auch wieder nicht. Ich will zu Mb. Einer der Typen mit den Drinks kommt nun zumindest auf die Tanzfläche und stellt sich hinter mich, seine Hände auf meiner Hüfte. Er dreht mich um und ich küsse ihn voller Leidenschaft, ich stelle mir einfach vor das es Jonathan sei... nicht dieser Fremde. Als die Küsse immer intensiver werden, fährt der junge Mann mit seinen Händen unter mein Oberteil, entzieht sie aber recht schnell wieder, stattdessen liegen seine Hände nun auf meinem Hintern und drücken unsere Körper aneinander. Ich bemerke das er ein „kleines" Problem hat und lege vorsichtig meine Hand auf den Stoff seiner Hose, ihm entfährt ein ersticktes keuchen. Ich lächelte ihn selbstsicher durch den Kuss an. „Komm mit, wir sollten das vielleicht lieber an einem anderen Ort beenden, findest du nicht ?" Ich grinse nur blöd. Er nimmt an der Hand und zieht mich aus der Bar und in eine Art Seiten Straße, dort küsst er mich und wandert mit der Zeit auch hinunter zu meinem Hals und Schlüsselbein.

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