Kapitel 47

25 1 0
                                    

Ich werde wieder müde und lehne mich mehr zu Eren rüber, greife nach dem Hoodie von Jonathan, vergrabe mein Gesicht darin und schlafe mit einem sanften lächeln auf den Lippen ein.
Durch ein schrilles Klingeln in meinem Ohren werde ich geweckt, meine Augen kneife ich wieder zu, denn auch wenn es dunkel ist, sind die Farben welche ich durch das schwache Licht erkennen kann, sehr intensiv aussehen. Mein Kopf schmerzt und meine Handgelenke brennen auch, genauso wie mein rechtes Sprunggelenk. Ich nehme meine Hände hoch um meine Augen zu verdecken und bemerke nun auch das ich angekettet bin. Das schwere Metal drückt meine Gliedmaßen unangenehm zu Boden und bringt meine Haut an den entsprechenden Stellen zum aufreißen. Ich versuche mich an irgendwas zu erinnern, doch umso mehr ich mich anstrenge, desto mehr schmerzt mein Kopf. Als ich meine Augen wieder öffnen kann sehe ich mich vorsichtig im Raum um und das alles kommt mir gerade vor wie in einem schlechten Horrorfilm. Ich sitze auf einer alten Matratze im Ecke des Raumes. Gegenüber ist eine Tür, unter welcher etwas Licht hindurch scheint. Der Raum richt alt und erinnert mich durch das leichte Abblättern der Wände an eine Art Folterkammer oder so etwas in der Art. Wie lange bin ich hier wohl schon. Ich fühle mich komisch, ich habe keine Angst also nicht so wirklich, sondern eher so ein Gefühl von Verrat und die Neugierde wer zur Hölle meinen musste mich zu entführen. Ich ziehe etwas an den Ketten, was nichts bringt, hätte ich mir eigentlich auch denken können, oder? Ich versuche aufzustehen um zu schauen ob ich bis zur Tür komme, als ich aber aufstehen will, bemerke ich das ich nicht wirklich Kraft in meinen Beinen habe und mir zu dem scheiße kalt ist. Wer auch immer auf dieses kranke Spiel steht irgendwelche femininen Jungen zu entführen und diese nur in ein großes schwarzes Shirt auf eine alte ranzige Matratze zu setzen, angekettet wohl gemerkt und dann noch nicht mal nachschaut ob er noch lebt. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass hier gleich irgend ein heißer mitte 20-jähriger Mann reinstürzen würde um mich zu retten und mir stecken würde, dass er mein Mate oder was auch immer ist, dann würde ich glatt behaupten das ich jetzt hier sterben würde....Mir recht, aber was soll es, alle die mir wichtig waren haben sich von mir distanziert.  „Hey ACE, bist du da?" keine Antwort...toll sogar die eingebildete Stimme ist weg. Welcher kranke Psycho war das? Steht der dadrauf mich leiden zu sehen....tot wäre ich eh in spätestens ein paar Tagen gewesen. Das leben ist unnötig, es ist endlich und es ist mir vorbestimmt und vorallem vorgeschrieben was ich den Großteil meines erbärmlichen Lebens machen werde...Schule...Studieren oder Ausbildung....40 Jahre oder noch mehr den ganzen Tag arbeiten...einen beschissenen Lohn bekommen... und ein paar Jahre in Rente gehen, obwohl ich mir noch nicht mal das leisten kann, nur um anschließend ins Gras zu beißen... kann dieser kranke Psycho mich nicht einfach umbringen? Das wäre doch so viel einfacher, Lösegeld bekommt er jedenfalls nicht, meine Eltern sind wahrscheinlich tot oder ausgewandert, keine Ahnung, auf jeden Fall machen sie nicht den Anschein mich finden zu wollen, soll mir auch egal sein....aber Jonathan vermisse ich schon. Ich setze mich mit dem Rücken an die Wand auf die Matratze und starre pissig auf diese verdammte Tür, welche mir etwas Licht spendet. Ich will zu Jonathan...ich möchte ihn wieder in den Arm nehmen, ihn riechen können und ihn nie wieder von ihm ablassen. Ich beginne langsam zu weinen und kann auch nicht mehr aufhören...das hier, diese Ungewissheit, ist schlimmer als Folter. In meinen Gedanken vertieft bemerke ich nicht das Eren in das Zimmer kommt und sich vor mich kniet um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen und einen Kuss auf meine Stirn haucht. „Ich liebe dich-„ „Am Arsch liebst du mich du bist ein Psycho!!" mit diesen Worten gebe ich ihm eine Kopfnuss und zu hören ist ein ekeliges knacken. „Das ist alles deine Schuld, du lässt mich jetzt sofort frei, oder ich kann für nichts mehr garantieren, du kranker Spinner!!! Und sowas soll Liebe sein, du bist krank und brauchst Hilfe, aber so lass ich mich nicht behandeln und schon garnicht von dir verstanden?!!!!" Eren sitzt ganz gelassen und am grinsen vor mir und ich erkenne das seine Pupillen nicht mehr schön rund sind, sondern oval...ich bekomme Angst und dieser Mensch vor mir scheint mir auf einmal fremd zu sein. Eine tiefe Stimme klingt an mein Ohr. „Du hast keine Ahnung von all dem hier, aber weil ich mal so freundlich bin erkläre ich es dir...Okay ...ich bin nicht mehr Eren, also nur indirekt und du mickriges Menschlein bist zwar das Wesen für uns, aber ich, nein wir können dich nicht zu unserem masochichstischen Bruder lassen...gerade weil wir dich lieben." „Was bist du „ „Du musst keine Angst haben ich könnte dir nie etwas tun, aber ihm." er greift in meinen Nacken und wieder ist da das Stechen und ich verliere das Bewusstsein. Ich schlage meine Augen wieder auf und sehe Ace. Er trägt ein weißes locker sitzendes Hemd mit Puff-Ärmeln, einem V-Ausschnitt und einer schwarzen High-Waist-Anzugshose. Auf seinem Rücken prangen 2 wunderschöne federnde Schwingen mit einem leichten Verlauf von Schwarz auf grau mit goldenen Akzenten. Seine Zähne ragen auch etwas über seine Lippen, gefährlich sieht er nicht aus, eher besorgt. Er kommt auf mich zu und zieht mich in seine Arme um mich mit seinem Umhang zu ummanteln, welcher er letztes Mal schon trug. „Arkiko, ich kann dir helfen, aber du musst mir vertrauen, Jonathan ist hier um dich zu holen. Ich kann euch 3 schützen, aber es wird weh tun, aber du musst diesen Schmerz zulassen." „Darf ich dann mit zu Mb, oder tust du ihnen weh?" „Du darfst mit zu ihm solange er das möchte und Cuno will dich bei sich haben. Ich werde niemanden ernsthaft verletzen und auch nur wenn es sein muss, versprochen!" „Wer ist Cu-„ „Cuno ist mit der Grund warum du dich so fühlst gerade, er ist Jonathans Ace." „Okay, bitte pass auf ihn auf!" er nickt und schon falle ich gegen die Brust von Ace, lasse es aber zu, ich bin eh zu schwach.

Enough?! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt