Kapitel 31

356 14 1
                                    

Ich habe mich schon lange nicht mehr irgendwo angekommen und wohl gefühlt. Ich habe mich einfach Hals über Kopf in diesen Jungen verliebt!

Ich setzte mich aufrecht und schaue Bene an. Ich atme tief durch. „Weißt du, man sagt die große Liebe trifft man nur einmal. Nur einmal in seinem ganzen Leben wird man jemanden treffen der einem das gibt, was man vielleicht sein ganzes Leben ohne Erfolg gesucht hast. Dieser Mensch wird einem nach vorn bringen. Er wird einem zeigen worauf es im Leben ankommt. Nicht auf materielles, einen guten Ruf oder einer großen Gruppe von Freunden. Nein, er wird jemandem Dinge wie Vertrauen, Ehrlichkeit und Loyalität nah bringen. Und Bene, du bist für mich diese eine Person. Immer wenn du bei mir bist und mich ansiehst muss ich automatisch lächeln, weil mich allein deine Anwesenheit zum glücklichsten Menschen macht. Bene, mit dir hat ein Kapitel begonnen, dass niemals enden soll". Bene hebt seine Hand und legt sie auf meine Wange. „Wir müssen fühlen um zu lernen, wir müssen leiden um zu wissen was glücklich sein bedeutet, wir müssen akzeptieren um weiter zu kommen. Aber hat jemals jemand gesagt wie man sowas überstehen soll? klar es gibt immer wieder menschen die dir helfen und sagen wie du weiter kommst, aber jede Person kommt anders weiter. Das heißt du musst deinen eigenen weg finden und ihn genießen. Und das hast du! Laura ich habe schon lange nicht mehr für jemanden das gefühlt, was ich für dich fühle. Ich liebe dich!". Ich lege mich seitlich auf ihn und küsse ihn. Er umarmt mich fest und wir beide kuscheln.

Plötzlich werden wir raus gerissen. Mein Handy klingelt. Ich schaue auf mein Handy. „Die Polizei?". Frage ich mich. Ich gehe ran. Meine Augen weiten sich. „Ehm. Ja. Ok. Kein Problem". Ich lege auf. „Was wollten die?". Fragt Bene. „Joel will mich noch mal sprechen". Er schaut mich an. „Nein!!!". Ich beruhige ihn. „Hey, alles gut. Ich will wissen was er zu sagen hat. Kommst du mit mir und begleitest mich, denn alleine würde ich das nicht schaffen!". Er lächelt mich an. „Natürlich begleite ich dich!". Wir stehen auf und ziehen uns an. Wir gehen zur Polizeiwache.

Ich komme im Sprechzimmer an. Joel Sitz bereits am Tisch. „Laura liebes. Wie geht es dir?". Ich schaue ihn mit kleinen Augen an. „Spar es dir. Was willst du?". Frage ich ihn ernst. „Wieso bist du so? Wie kannst du nur so tun als wäre nie was zwischen uns gewesen?". Da war viel zwischen uns. Sogar eine ganze Menge und soll ich dir sagen was da war? Leere! Ganz viel leere. Ich habe rein gar nichts von deiner Liebe gespürt und ich soll dir glauben du hast mich geliebt? Wäre ich dir so wichtig wie du immer gesagt hast, hättest du gekämpft, du hättest dein Stolz bei Seite gelegt, und wärst auf mich zugekommen aber du hast mich ausgenutzt und genau das zeigt mir mein Wert in deinen Augen. Und weißt du was ? Ich hasse dich nicht, nein! Ich verabscheue dich, denn Hass ist ein Gefühl und Gefühle verdienst du nicht!" sage ich mit vollem Hass. „Laura Liebes, wir lieben uns doch!". Ich schüttle den Kopf. „Liebe? Du weißt nicht mal was das Wort liebe bedeutet. Manchmal ist man davon überzeugt das man jemanden Liebt. Aber dann macht er etwas und plötzlich ist dieses Bild was man hatte zerstört. Und all die Liebe ist damit auch zerstört. Man sieht dann die Person, so wie sie wirklich ist. Ich habe dir gesagt bring mich nie in eine Situation, in der ich dir zeigen muss, wie kalt mein Herz werden kann. Doch du hast es getan. Ich sehe dich jetzt hier vor mir und empfinde rein gar nichts für dich. Nicht mal Mitleid habe ich mit dir!". Er blickt mich nervös an und fängt dann an zu lachen. „Wäre ich dir nicht so wichtig, wärst du nicht gekommen". Sagt er grinsend. „Ich bin gekommen um dir eines zu sagen. Ich habe mich monatelang nicht mehr wieder erkannt. Wenn ich aufwachte, hatte ich keine Lust auf irgendwas und wäre am liebsten liegen geblieben. Den ganzen Tag! Wenn ich es dann doch schaffte aufzustehen, vertrieb ich mir die Zeit mit unnötigen Dingen damit der Tag so schnell wie möglich endete. Und weißt du was? Ich bin wieder lebensfroh und habe Ziele die du mir genommen hast. Ich schaffe es endlich wieder mich aufzuraffen und bin endlich wieder das Mädchen das ich vor dir war." schrie ich voller Hass. Er schaut mich an und lacht. „Ich habe dir nie was weggenommen Schatz". Ich schüttle erneut den Kopf. „Du hast mir alles weg genommen was ich noch hatte. Aber es ist mir egal! Mir ist es egal wenn du dich über mich lustig machst, es ist mir egal wenn du über mich redest, es ist mir egal wenn du mich böse anschaust, denn es zeigt mir nur, dass ich Dinge besitze die du nicht hast! Es zeigt mir, dass ich scheinbar eine witzige Person sein muss, denn du lachst so oft wenn du mich siehst oder ist es eher der Neid? Mir ist egal wenn du über mich redest, denn es zeigt mir, dass mein Leben scheinbar interessant für dich sein muss und es dich scheinbar interessiert. Wenn du mich böse anschaust weiss ich, dass ich etwas richtig gemacht habe, denn dein Blick ist voller Hass und Neid. Doch wie gesagt, es ist mir sowas von egal, denn ich möchte weder deine Aufmerksamkeit noch deine Nähe. Ich komme ganz gut ohne dich klar. Ich will dich nie wieder sehen!".

Joel wird in Handschellen abgeführt. Ich schließe meine Augen. Endlich hat das alles ein Ende und ich muss diesen Dreckskerl nie wieder sehen!

Bene kommt ins Sprechzimmer rein, läuft auf mich zu und umarmt mich sofort. Das ist das was ich gebraucht habe. Wir lösen uns voneinander. Ich schaue ihm mit Tränen in den Augen in seine Augen und atme kurz tief durch. „Weißt du, ich hatte völlig aus den Augen verloren wer ich war, doch dann hab ich dich getroffen und ich hab dir alles über mich verraten. Ich hab dir alle meine Geheimnisse erzählt und du bist nicht abgehauen, obwohl du alles über meine Ängste und meine Unsicherheiten wusstest, bist du nicht abgehauen. Und ich wusste überhaupt nichts von dir aber das war mir egal, weil ich dein Herz kannte. Durch dich habe ich geglaubt, dass man mich auch lieben kann, wenn ich einfach nur ich selbst bin. Du hast mir den Glauben gegeben dass es der einzige Weg ist geliebt zu werden, wenn ich einfach ich selbst bin! Ich liebe dich und ich will dich nie wieder verlieren, denn du bist der Mensch der mich unheimlich glücklich macht. Danke das du in mein Leben gekommen bist, danke das du mich zum Lächeln bringst obwohl es mir danach gerade nicht ist. Danke das du mir Motivation gibts jeden Morgen aufzustehen. Danke das du mich fragst wie es mir geht. Danke einfach für alles!". Er schaut mich verliebt an und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich werde immer für dich da sein Engel, weil ich dich liebe!". Er nimmt mich in den Arm und wir verlassen gemeinsam das Polizeirevier.

Von Jetzt auf Gleich / Bene Schulz FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt