Es war tiefschwarze Nacht. In der Ferne hörte man eine Katze laut maunzen und irgendwo ließ jemand den Motor seines Autos aufheulen. Ansonsten hörte man nur das Knirschen, was seine Schuhe auf dem Gehweg verursachten.
Peter Healing schauderte es. Die Kälte zog einem direkt bis in die Knochen. Er hasste diese Gegend. Er selbst wohnte in einem schicken Loft mit Themsesicht. Für seine Miete kauften andere Autos.Dennoch lief er hier in diesem Außenbezirk herum, wo wohl hauptsächlich prekäre Verhältnisse zu Hause waren. Peter rümpfte die Nase. Wer hier landete, der war in seinen Augen selbst Schuld.
Er ging einen Schritt schneller. Sein Klient hatte krumme Geschäfte laufen. Da parkte man nicht vor der Tür. Da parkte man eben weit genug weg, wenn man eine der unfreiwilligen Nutten ficken wollte und damit bezahlte, dass man ihrem schmierigen Zuhälter Geldwäschekontakte vermittelte.5 Minuten Höhenflug für drei Stunden Arbeit. Peter sollte dieses Geschäftsmodell vielleicht doch nochmal überdenken. Aber wo sonst gab es Nutten, die noch nicht völlig ausgeleiert waren und die noch immer glaubten, hier in London Schauspielerin zu werden? Die irgendeine Sprache sprachen, die Peter nicht verstand und er sich deshalb immer vorstellen könnte, was er wollte, wenn sie schrien. Man musste ihnen ja nicht ins Gesicht gucken, um die Angst zu sehen. Die Angst, den Schmerz und die Verzweiflung. Nein, wenn man sie von hinten nahm oder ihr Gesicht zur Seite drückte sah man es nicht. Aber Peter mochte manchmal genau diesen Anblick. Diesen Anblick, der ihm zeigte, dass er so viel besser war. Dass er es geschafft hatte.
Er ging einen Schritt schneller. Einmal war er selbst auf einer Polizeiwache gelandet, weil sein Kennzeichen aufgenommen worden war bei einem solchen Schuppen. Das wollte er nicht nochmal erleben.
Er schnippte seine noch brennende Zigarette in die Gosse. Er hatte jedesmal, wenn er durch die dunklen und schmutzigen Gassen zu seinem Nobelschlitten lief das Gefühl verfolgt zu werden. Das war natürlich Blödsinn. Sein unruhiger Geist ließ Dinge erscheinen, die nicht da waren. Nicht umdrehen, dachte er und wurde unwillkürliche einen Schritt schneller.Eine Ratte huschte vor ihm über die Straße. Elenden Biester. Aber was war zu erwarten, bei einer Stadt, die Ungeziefer so viel Nahrung bot?
Doch plötzlich hörte er sie und wusste aus irgendeinem Grund sofort, dass das kein Produkt seiner Fantasie war. Schritte. Zeitgleich hatte er das Gefühl, es würde kälter und noch dunkler werden. Sein Körper begann, Adrenalin in seine Blutbahn zu pumpen und ähnlich eines Rehs, was den Wolf witterte, stellten sich in seinem Kopf nur noch zwei Gedanken ein: Angst und Flucht.
Peter hatte das Konzept Angst für sich immer abgelehnt. Es gab Herausforderungen, die es zu meistern gallt. Aber Angst haben? Wovor?
Welch bittere Ironie, dass er sie jetzt so plötzlich und so pur und so unmissverständlich bis in die kleinste Zelle seines Körpers spürte.Peter blickte nach hinten, wobei er die Bewegung versuchte zu tarnen. Es sollte aussehen, als würde er sich nur etwas umständlich das Handy aus der Jackentasche holen. Sein Verfolger sollte nicht merken, dass er sich fürchtete. Furcht und Angst machten ein Opfer zum Opfer, oder?
Ihm folgte, der Statur nach zu urteilen, ein Mann. In einem langen Mantel. Leute dir hier um diese Zeit herum liefen trugen nicht so einen Mantel. Nur er selbst. Und offensichtlich der Fremde hinter ihm. Zwei Fremdkörper in einem eigenen kleinen System und offensichtlich dafür bestimmt, hier und heute aufeinander zu treffen.
Peter verlangsamte seine Schritte, um den Kerl vorbei zu lassen. Aber auch er verlangsamte die Schritte. Okay. Das war nun doch etwas gruselig. Himmel er wurde doch nicht etwa paranoid?!
Probehalber ging er als nächstes sehr schnell. Der Typ passte sich ihm an. Scheiße.
Peter konnte die formschönen Konturen seines Luxuswagens bereits vier Straßenlaternen entfernt glänzen sehen. Könnte er es schaffen?Von jetzt auf gleich lief Peter los. Sein Verfolger ebenso. Er entriegelte sein Fahrzeug und wollte gerade nach der Tür greifen, als er seine Antwort bekam: Nein, er konnte es nicht schaffen.
Er spürte noch, wie der Fremde nach ihm griff. Er hatte das Gefühl von außen dabei zuzusehen, wie der Fremde seinen Kopf an den Haaren nach hinten riss. Er hörte den Schrei aus seiner eigenen Kehle, als würde dieser einem anderen entweichen. Das letzte was Peter Healing spürte war ein Stechen in deinem Hals, bevor es für ihn für immer dunkel wurde. Für immer Nacht.
Hiii!
Also ich hoffe, ich nerve euch noch nicht mit meinem vielen Geschreibsel, aber @tommo_the_teaseeee hat sich sooo sehr noch eine Fantasy-Story gewünscht. Ja und ich kann doch so verdammt schlecht nein sagen...
Ja und dann war das erste Kapitel auch schon fertig...
Naja.. seid ihr trotzdem neugierig.
Uuuh, jetzt haben alle Angst nach diesem Einstieg und ich versaue es wieder, weil ich immer irgendwie doch ins lustigere rutsche. Tschuldigt 😫
Schon morgen geht es weiter.
Vielleicht ja trotzdem bis dahin?
Viele Grüße ^_^

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Heirate einen Vampir (Larry)
FanficHarry ist der Sohn des Herrschers über die Vampire. Seine aktuelle Aufgabe: Heiraten und für Nachkommen sorgen. Dummerweise wird er aber nicht unter den Vampiren fündig...