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„Hmm, okay, das Dekorieren übernehme wohl besser ich. Da bist du etwas... ungeschickt", stellte Hyuck fest und rieb sich über das Schienbein. Beim Auffüllen der Tülle hatte Mark sie in die Schüssel fallen lassen, wodurch die Glasur von Hyucks Schuhen bis hin zu seinen Haarspitzen gespritzt war.

Peinlich berührt hatte Mark mit Papiertüchern seinem Kollegen herumgerubbelt. Zum Glück hatte die Schürze viel aufgefangen, trotzdem waren jetzt auf einige Flecken auf den Klamotten des Jüngeren und auch aus seinen Haaren hatten sie die klebrige Masse entfernen müssen. Mark nickte betreten und wiederholte sich: „Es tut mir wirklich leid."

„Ach, ist scho-"

Er wurde von einem lauten Klopfen unterbrochen. Jeno hämmerte gegen die offene Tür und winkte grinsend. „Hallo, ihr Schnuckis!"

„Hallo, Spatzi", hörte Mark den Anderen sagen, während er selbst automatisch „Na, du Pisser" sagte. Kurz trafen sich ihre Blicke, dann lag eine Hand auf Marks und eine auf Hyucks Schulter. Jenos Kopf tauchte zwischen ihnen auf. „Wie war der erste Arbeitstag mit dem neuen Partner?"

„Och, ganz gut", kam es leise von Donghyuck. „Ein bisschen schwierig", fügte Mark hinzu. „Oh." Jenos Kopf drehte sich zu dem Jüngeren. „Schwierig, hm, ja. Hyuck, da hast da was." Jeno lachte nur leise, als Mark den Spritzer auf der Wange des Jüngeren bemerkte und knallrot wurde.

„Du gehst ja ran, Mark."

Jeno grinste schief und sah zu, wie sein Kumpel panisch irgendwoher eine Serviette zog und damit das Gesicht seines Kollegen säuberte. „Jeno!" Renjun tauchte ebenfalls in der kleinen Küche auf. „Was machst du denn hier, deine Schicht fängt erst in einer Dreiviertelstunde an!" Mark zerknüllte die Serviette und wollte am liebsten davonlaufen. „Ich wollte meine wunderbaren Kollegen besuchen! Und ich habe euch Sushi mitgebracht!"

„Dafür müsst ihr euch mal kurz zurückhalten." Die Hitze wallte wieder in Mark auf, als Jeno zu Renjun gewandt erklärte: „Anders als mit Doyoung fängt Hyuck bei ihm nämlich nicht mit Theorie an." Renjun nickte verstehend. „Nächstes Mal solltet ihr die Tür vielleicht zumachen. So laut, wie Hyuck seinen Namen gestöhnt hat, würde es mich nicht wundern, wenn die neue Website von anzüglichen Kommentaren wimmelt."

Mark guckte auf seine Schuhe. Unangenehmer konnte es nicht gehen und er hatte vor ein paar Stunden erst hier unterschrieben. Ein Hieb in die Seite ließ ihn aufblicken „Kein Grund, sich zu schämen." Hyuck grinste frech in die Runde. Seit Jeno den Klecks auf seiner Wange entdeckt hatte, war er stumm gewesen. „Ist ja kein Geheimnis, dass er ein Naturtalent ist!"

„Auch ein Naturtalent braucht Theoriewissen!"

„Ja, bring ihm mal lieber den Unterschied zwischen Umluft und Ober-/Unterhitze bei statt ihm fünfmal zu raten, das Kondom etwas zu drehen. Das ist pervers." Renjun klopfte Hyuck auf den Rücken. „Ich schau kurz vor zu den Kunden." Er verschwand aus dem Zimmer und Jeno schnaufte. Dann gab er den beiden kleine Boxen, die sie dankend annahmen. „Jetzt bin ich doch neugierig. Ein Kondom?"

„Der Spritzbeutel."

„Sehr erwachsen." Trotz seines Kommentars schmunzelte Jeno. „Sieht doch wirklich so aus!", rief Mark. Langsam begann er sich wieder zu entspannen.

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt