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„Ich glaube, er schläft." Hyucks Stimme drang leise, wie aus einer anderen Welt, an sein Ohr. Bestimmt war das ein Traum, dann musste er die Augen nicht einmal öffnen. Außerdem war sein Kissen gerade so bequem.

Eben dieses Kissen bewegte sich nun. „Immer wenn er pennt, wird sein Kopf so schwer." Das war Jenos Stimme. „Ich decke ihn gleich zu. Chenle, machst du den Fernseher noch aus? Danke." Der leise Hintergrundton verschwand und unendlich viele Hände rissen ihn vom Kissen weg, betteten ihn dafür auf dem vertrauten, nun warmen Sofa. „Ich stell ihm noch kurz einen Wecker. Ich glaube, er wollte nochmal zu diesem Taeyong. Keine Ahnung wann genau."

Mark rutsche in seiner neuen Position hin und her, bis er irgendwann liegen blieb und ein zufriedenes Schmatzen von sich gab. Hier war es warm, es roch nach Jeno und nach Hyuck und in deiner Vorstellung sprachen seine Freunde leise miteinander. Er kuschelte sich zusammen und die Stimmen wurden immer leiser, bis sie irgendwann mit dem leisen Klacken einer Tür komplett verstummten.

Der Geruch von Hyuck kam zurück und kurz darauf wurde eine Decke über ihn gelegt. Jemand wuschelte ihm leicht durch die Haare; trotz dessen, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach ein Traum war, fühlte es sich real und ungewohnterweise gut an.

„Du siehst aus wie ein Schlumpf. Niedlich", sprach Traum-Hyuck sanft und mit unzufriedener Mimik ließ Mark blind seine linke Hand ins Gesicht wandern. Eine blöde Strähne lag auf seiner Stirn und juckte ihn entsetzlich. Doch Traum-Hyuck schien sein Problem direkt zu erfassen, denn er wischte flink alle Haare aus seiner Stirn.

„Heute hat Renjun echt coole Bilder in die Galerie geladen und einen legendären Outtake geschickt. In einem sehen Jeno, Jaemin und ich aus wie aus einem schlechten K-Drama. Wenn du willst, schauen wir sie morgen zusammen an." Mark gab irgendein Geräusch von sich, das er selbst nicht deuten konnte. Hyuck schien das auch nicht zu können, denn er blieb stumm und sein schwindender Geruch zeugte davon, dass er sich entfernte. „Gute Nacht, Mark."

Seine Stimme war jetzt deutlich weiter entfernt. Irgendein Lichtschalter wurde betätigt und das letzte in diesem so realen Traum war das Zuschließen der Badezimmertür.


*** noch ein wenig fluff hehe***


Der nächste Traum, in welchem er mit seiner Mutter und Hyuck irgendeine Kochshow ansah, endete abrupt, als eine Schranktüre in der Küche lautstark zuflog. Mark riss seine Augen auf und starrte in die Dunkelheit. Warum hatte er den Anderen mehrmals auf die Wange geküsst und warum war das der beste Schlaf seit langem, trotz des jähen Endes?

Er blieb noch kurz liegen, dann trieben ihn die Geräusche und der sanfte Lichtstrahl, der aus der Küche kam, vom Sofa herunter. In der Küche traf er auf Hyuck, der mit einem Wasserglas in seinem Pyjama am Tisch saß und gedankenverloren ins Nichts starrte. „Was machst du denn hier!", begrüßte er den Anderen erstaunt. „Hoffentlich habe ich dich nicht geweckt!"

Mark setzte sich zu ihm an den Tisch. „Ach, alles gut. Warum bist du denn wach? Es ist" – er guckte auf sein Handy – „kurz nach vier." Hyuck leerte sein Glas und lächelte verlegen. „Ich hatte einen Albtraum", murmelte er dann leise und Mark machte ein betretenes Geräusch. „Willst du darüber reden?"

„Eigentlich war er total dumm. Chenle musste das Café aufgeben und stattdessen hat er irgendeinen Barbequeladen oder so aufgemacht. Der hieß Crazy Jalapeños", berichtete Hyuck. „An sich war es kein schlimmer Traum, ihr wart ja alle da. Aber trotzdem..."

Ratlos suchte Mark das von Renjun bearbeitete Gruppenfoto heraus und hielt es Hyuck unter die Nase. „Ganz egal, welche Uniformen wir tragen werden, ob wir überhaupt dieselben tragen werden: diese Gruppe ist mit Abstand die herzlichste und freundlichste. Bei euch fühlt man sich einfach wohl und daran wird sich nichts ändern. Außerdem kämpfen alle, sogar die Kundschaft, für das Café. Also mach dir keine Sorgen."

Hyuck lächelte dankbar. Dann spielte er nervös an seinem Glas. „Kannst du bei mir bleiben, bis ich eingeschlafen bin? Du strahlst so eine Ruhe aus."

Steif saß Mark an Hyucks Bett und spielte mit seinen Fingern, während Hyuck mit geschlossenen Augen hin- und her rutschte. „Erzähl mir was", forderte der Jüngere und Mark fuhr sich durch die Haare. „Und was?"

„Keine Ahnung, einfach irgendwas."

„Danke auch", schmunzelte Mark. „Hmm, schau dir nochmal das Gruppenbild an." Er hielt das Handy ganz dunkel vor seinen Mitbewohner. Der kniff trotzdem die Augen zusammen. „Richtig gut bearbeitet. Renjun hat echt Talent", bemerkte der dann und schloss die Augen wieder. „Ja", sagte Mark leise, „wirklich talentiert. Außerdem ist Renjun super fürsorglich und sympathisch. Ich war zwar nur ein paar Tage krank, aber er hat so viele süße Sachen für mich gemacht. Von Anfang an war er einfach ein angenehmer Kollege, und hat meine Nervosität immer mit Leichtigkeit zerstört."

Er erzählte leise von jedem der Dreamies etwas und als er fertig war, überlegte er kurz, Hyuck jetzt noch einmal die Augen öffnen zu lassen. Schließlich sagte er: „Schau mal, das ist ein Bild von Jeno und mir früher." Hyuck öffnete die Augen ein Stückchen und besah sich kurz das Foto auf Marks Handy.

" Hyuck öffnete die Augen ein Stückchen und besah sich kurz das Foto auf Marks Handy

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Schließlich lächelte er sanft. „Süß", wisperte er. „Wir sind seit Jahren beste Freunde, das habe ich dir ja schon erzählt, und weder verschiedene Unis, andere Freunde oder Interessen haben das kaputtgemacht. Und der Kuchen von euch war so süß, sowas macht man nicht einfach so."

„Die Idee hatte Jaemin", murmelte Hyuck. „Jisung war sofort begeistert und hat einen neuen Geschmacksstoff entwickelt. Von Jeno kamen viele Vorschläge, und ich habe auch ein paar gemacht. Und ich hab sofort gebacken." Der Kanadier lächelte. „Siehst du. Ich weiß zwar nicht, wieso ihr das für mich, für einen Neuen tut, aber so fühlt sich wahre Freundschaft an."

Hyucks Atemzüge wurden tiefer. „Ich rufe morgen deine Eomma an und sag ihr, was für ein klasse Kerl du bist", verließ seine Lippen noch, dann kehrte Stille im Zimmer ein. Mark sah noch kurz zu dem schlummernden Hyuck, dann starrte er noch eine Weile auf das Bild von sich und Jeno.

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt