Als Mark in die Wohnung trat, empfing ihn gespenstische Stille. Er atmete tief durch, nachdem er seine Kapuze abgenommen hatte. Natürlich hatte es auf dem Rückweg angefangen zu regnen – wenn auch nur leicht „Seid ihr alle gestorben?", rief er in den Flur hinein. „Leider nicht", kam die Antwort aus dem Wohnzimmer. Mit einem unwohlen Gefühl im Bauch folgte der Kanadier der Stimme. Jaehyun und Johnny saßen auf der Couch, Johnny mit bedrücktem Gesichtsausdruck, Jaehyun irgendwas zwischen verzweifelt und weinerlich, Jungwoo hockte mit leerem Blick auf einem der blauen Sessel und starrte ins Nichts. Taeil lehnte an der Wand und massierte sich die Schläfen. Der Übeltäter, der Staubsauger, stand friedlich und stumm am Boden und sah nicht ungewöhnlich aus.
„Was ist passiert? Keinen Bock mehr auf Party?", fragte Mark in der Absicht, die miese Stimmung aufzulockern. Klappte nicht so ganz. Taeil seufzte nur entnervt auf und Jungwoo warf ihm einen müden Blick zu. „Als es ihm zu blöd wurde, hat Jaehyun einfach den Stecker gezogen", erklärte er. „Und jetzt klemmt der Knopf." Johnny sah aus wie ein Häufchen Elend. „Wenn wir das Teil nicht wieder hinbekommen, brauchen wir ein neues", schaltete sich Taeil ein. „Ich hab mal gegoogelt, was die kosten. Da vergeht dir echt das Lachen." Bedrückt starrte Jaehyun auf den Boden. „Ich wusste gar nicht, dass meine Oma mir damals sowas Teures geschenkt hat."
Eine Weile schwiegen alle bedrückt, bis Taeil sich räusperte. „Ich hol mir 'ne Aspirin. Es wird vielleicht viertel nach sieben mit dem Essen. Es gibt Lasagne." Er verließ das Zimmer, Jaehyun schloss sich mit den Worten „Aspirin klingt gut" an. Johnny verzog sich wortlos in sein Zimmer. Jungwoo sah seinen Kumpel lange an. Doch ehe er etwas sagen konnte, schrie Taeil los: „Wer von euch Arschlöchern hat mein Deo leer gemacht?"
„Johnny war's!"
„Wieso wundert mich das nicht?"
„Kaum zu glauben, dass hier alle volljährig sind", schmunzelte Mark. „War er mit dem Deo in meinem Zimmer?" Jungwoo schüttelte den Kopf. „Nachdem Taeil ihn zusammengebrüllt hat, als er in seinem Zimmer angefangen hat, hat er alle Schlafzimmer in Ruhe gelassen."
Jungwoo hockte sich neben den Staubsauger. „Kannst ja dein Glück versuchen, es geht um den braunen Knopf da." Doch bevor Mark sich neben seinen Kumpel kauern konnte, ertönte wieder Baby Shark.
„Jeno?"
„Mark, mein liebster arbeitsloser Hyung!"
„Halt die Klappe. Was gibt es?"
„Gute Neuigkeiten für dich!"
„Mach's kurz, ich bin grade am Arbeiten."
Er kniete sich hin, zwinkerte Jungwoo zu - dieser grinste dämlich - und machte sich an dem Knopf zu schaffen. Das Handy hatte er sich möglichst lässig zwischen Schulter und Ohr geklemmt. „Du am Arbeiten? Was machst du denn Schönes?", hakte Jeno nach, während Jungwoo mit dem Kabel zur Steckdose lief. „Ach, ein paar Dinge in der Wohnung. Sind längst mal wieder nötig. Und ich habe ja jetzt Zeit."
Dass sie um ihren Staubsauger kämpften, musste der Blondhaarige nicht auch noch wissen. Der hielt ihn eh schon für einen Versager. „Also, hau raus!"
„Ich hab mit meinem Boss gesprochen und eventuell hab ich deine Tollpatschigkeit ein wenig abgemildert. Er würde dir ein Probearbeiten anbieten."
Ohne Ankündigung steckte Jungwoo das Haushaltsgerät an und automatisch schaltete sich der Staubsauger an. Lärm machte sich breit und es dauerte wenige Sekunden, bis Jungwoo das Ding vom Strom entfernt hatte. Mark fluchte leise. „Aber er will heute noch wissen, ob du willst oder nicht", fuhr Jeno verwirrt fort, als hätte er das laute Rauschen eben nicht gehört. Aber er kannte Mark gut genug, um nicht nachzufragen.
Der Kanadier schielte auf die Uhr. Kurz nach halb sechs, Jenos Schicht war also noch lange nicht vorbei. Er ließ den Knopf los und seufzte innerlich tief. Jeno arbeitete in einem Café.
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café dream [markhyuck]
Fanficmarkhyuck / 7dream Mark ist frisch gefeuert und auf der verzweifelten Suche nach einem neuen Job, um sein Studium zu finanzieren. Zu seinem Glück hat sein bester Freund Jeno Mitleid und legt bei seinem Boss ein gutes Wort für Mark ein. Prompt hat di...