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Schon bei ihrem Kennenlernen verflog Marks Zurückhaltung. Der etwas ältere Koreaner umarmte erst Hyuck lange und herzlich, danach zog er auch Mark in eine Umarmung, ehe sich Hyuck zu seinem ehemaligen Kollegen setzte und Mark mit irgendeiner dummen Ausrede noch einmal kurz nach hinten ging. „Willst du dich zu den anderen setzen? Ich kenne ihn ja kaum", bot er Jaemin an, der gerade aus irgendeinem Regal im Pausenraum einen Stapel Servietten zog.

Jaemin lächelte warm. „Danke, Mark, das ist wirklich nett. Aber erstmal will Doyoung dich kennenlernen. Er ist schon total gespannt auf ‚Hyucks Schatzi'. Vielleicht später." Er klopfte Mark auf die Schulter, „Schatzi?", wiederholte der fragend.

„Naja", druckste Jaemin herum, „Hyuck sieht etwas in dir, das wir alle nicht sehen. Nicht einmal Jeno tut das, und der liebt dich ziemlich. Und... nun ja... als ich ihn einmal gefüttert habe, hat er mir in den Finger gebissen. Jisung und Renjun hat er angemotzt."

Er verließ das Zimmer grinsend und Mark blieb noch kurz zurück, nachdenklich.

„Und du bist also der Mark, von dem Hyuck immer so schwärmt", begann Doyoung ein Gespräch, nachdem Mark drei Tassen Kaffee auf den Tisch gestellt und sich zu den zweien gesetzt hatte. „Doyoung...", murmelte der Jüngere, doch Doyoung sprach schon weiter: „Jeno hat gar nicht erwähnt, dass du blaue Haare hast! Dafür kannst du laut Renjunnie richtig gut zeichnen! Allerdings sind deine Fähigkeiten in der Küche wohl so wie meine anfangs. Aber Hyuck hat mich, schätze ich, nie so gern gehabt wie dich." Hyuck stieß ihm schmollend gegen die Schulter, aber Doyoung grinste nur wissend und wandte sich wieder Mark zu.

„Erzähl, wie bist du aufs Café gekommen?"

Mark versuchte, sich so gut wie möglich an der Konversation zu beteiligen und auch Hyuck brachte sich ab und zu ein, aber den Großteil des Gesprächs führte Doyoung mit sich selbst. Während er plapperte, nippte Hyuck selig lächelnd an seinem Kaffee. Mark lächelte zufrieden und entspannt. Zumindest solange, bis Jaemin zu ihnen trat.

„In einer Dreiviertelstunde ist Schichtende, Jungs", erinnerte er seine Kollegen. „Fuck", entfuhr es Hyuck panisch. „Ich muss noch was fertig machen. Komm mit, Mark!" Jaemin nahm grinsend Hyucks Platz ein. Der Kanadier hetzte seinem Kollegen hinterher, der in der Küche angekommen hektisch sämtliche Schubladen aufriss.

„Was steht denn noch alles an?"

„Die Pralinen werden morgen Vormittag abgeholt, das Cupcake-Topping und die Muffins werden schlecht, bis ich wieder hier bin, und dir wollte ich für morgen Abend noch was vorbereiten, ach man! Vielleicht ist Doyoung bis morgen in der Stadt, und vielleicht können wir alle zusammen was essen gehen!"

Hektisch kramte der Jüngere in einigen Schubladen und zog irgendetwas hervor, das aussah wie aus einem Krankenhaus gestohlen. Dann holte er eine Schüssel aus dem Kühlschrank. „Ihr könnt auch in die Wohnung. Und jetzt beruhig dich!" Mark packte den Kleineren an den Schultern und sah ihn ernst an. „Wäre das auch kein Problem für dich?", vergewisserte der sich.

„Zur Not kannst du in mein Zimmer und ich nehme das So..."

„Ja, ich bin sicher. Und jetzt geh und frag Doyoung." Lächelnd sah er Donghyuck hinterher, wie dieser gestresst wieder aus dem Zimmer rannte.

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt