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In dem kleinen Wohnzimmer war es stockfinster. Deswegen bemerkte Mark seinen besten Freund auch erst, als dieser de Wolldecke unter seinem Kinn zurechtzupfte. „Jeno?", krächzte er in die Finsternis und erhielt eine Antwort in Form eines Kissens, das auf seine Brust fiel. „Gott, erschreck mich doch nicht so", maulte Jeno und entfernte das Kissen wieder, um es unter Marks Kopf zu stopfen.

„Verzeih mir, großer Jeno", murmelte der Kanadier ironisch. „Ist in Ordnung. Wie geht es dir? Jaemin hat erzählt, dass es dir nicht gut geht."

„Ja, heute Vormittag hat mich Jisung herbegleitet."

„Und seitdem hast du durchgehend gepennt." Jeno grinste schief. „Renjun und Jaemin waren hier. Renjun sogar zweimal", erklärte er. „In der Küche liegen kleine Zettelchen für dich. Aber Nana hat die Rollläden geschlossen, damit du besser schlafen kannst."

„Gehen wir die mal anschauen. Ich brauch was zu trinken."

„Ja, du solltest auch was essen. Es ist schon nach fünf."

Mit Jenos Hilfe stand er auf und sie gingen in die Küche. „Oh Gott!", rief Mark erschrocken auf. Hier im Licht konnte er erkennen, dass die Mähne seines besten Freundes nicht mehr in Blond, sondern in einem schlichten Schwarz erstrahlte. „Haben wir heute Vormittag noch schnell gemacht, damit meine Mutter dich nicht für einen schlechten Einfluss hält. Gefällts dir?"

Mark überging die Frage, griff stattdessen nach den kleinen Papierchen auf der Arbeitsplatte. „Wir?", wiederholte er langsam. „Nana hat mir geholfen. Wir waren auch zusammen Eomma abholen."

„Also hat sie ihn schon kennengelernt? Wie findet sie ihn?"

„Ganz reizend. Aber morgen essen wir trotzdem noch ganz offiziell zusammen."

Verstehend nickte Mark und sah die Zettel durch.

Hey, hier ist Renjun. Du schläfst gerade so niedlich, deswegen lass ich dich schlafen! Die neue Website ist da, vielleicht zeigt Hyuck sie dir morgen oder so. Die besten Outtakes habe ich dir geschickt.

Meld dich, wenn was ist. Gute Besserung,

Renjunnie, 12:43

Hey Dornröschen!

Ich hab abgedunkelt und dich schlafen lassen, ich glaub, den Schlaf kannst du echt gebrauchen, du sahst echt scheise aus. Wir machen uns alle Sorgen, meld dich doch, wenn du wach bist.

Nana, 15:26

PS: Jeno schaut vielleicht vorbei, wenn er es schafft.


Ey du Schlafmütze

Anscheinend hats dich echt weggebeamt und irgendwer hat die Rollos runtergemacht. Und stell dich auf einige Fragen von Hyuck ein, der ist total besorgt und lässt dir gute Besserung ausrichten. Es nervt ihn, dass er von der Arbeit nicht wegkann, aber ich glaube und hoffe, dass es ihn beruhigt, dass wir da sind. Ich hab dir was zu essen mitgebracht, Sandwiches von meiner Mutter (mit den besten Genesungswünschen). Sie stehen in der Küche in einer blauen Tupperbox.

Ruf an, wenn du was brauchst!

Renjun, 16:57

Die blaue Dose, auf der mit einem Post-it Marks Name stand, entdeckte Mark in Jenos Händen. Neugierig betrachtete er das Behältnis. „In der hatte Renjun immer Plätzchen dabei. Was macht die hier?", fragte er. „Sandwiches von seiner Mom. Hunger?"

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt