60

88 9 0
                                    

Dass Mark auf seinen eigenen Wunsch hier neben ihm lag, wusste Donghyuck dieses Mal noch. Ihm war kalt gewesen und eine Decke hatte er nicht gewollt. Er hatte Marks Körperwärme gewollt und seine beruhigende Stimme, und auch wenn er das nicht genau so formuliert hatte, hatte Mark ziemlich wenig Gegenwehr geleistet und war zu ihm gekommen.

Den Gute-Nacht-Kuss auf Haar hatte er mit geschlossenen Augen unkommentiert gelassen, ihn sogar gemocht. Und mit Marks Geruch in der Nase einzuschlafen und mit dem Kopf an seiner warmen Schulter, daran könnte er sich gewöhnen. Ebenso an den Anblick seines schlaftrunkenen „Wie lange bist du schon wach?"

Marks tiefe und kratzige Morgenstimme war sehr angenehm in Hyucks Ohren, und das Wissen, den Anderen ab morgen nur noch auf der Arbeit zu sehen, tat ihm irgendwie weh. „Nicht lange", log er. „Ist dir warm genug?", wollte Mark fürsorglich wissen.

Hyuck nickte und gähnte. „Soll ich dir einen Kaffee holen?" Kaffee im warmen Bett klang verlockend, aber- „Nein danke. Kannst du einfach noch ein bisschen hier bleiben?" Der Kanadier zuckte die Schultern. „Klar. Aber nur, wenn du dich wieder ganz zudeckst."

Schmollend mummelte Hyuck sich ein und nachdem Mark noch etwas herumgezupft hatte, wagte er nach einem Guten-Morgen-Kuss zu fragen. „So wie gestern. Das war schön." Der Ältere lachte verlegen. Ihm war das unfassbar peinlich, er hatte gedacht, Donghyuck würde schon schlafen. „Du warst noch wach", sprach er nervös aus. Hyuck nickte und sah nicht im Geringsten aus, als hätte ihn das gestört. Bestimmt ist das bei Hyuck normal, redete Mark sich ein, und ein Kuss aufs Haar ist nun wirklich keine große Sache.

„Die Jungs kommen heute übrigens nicht vorbei" erklärte Mark leise und schilderte seinem Mitbewohner den Plan. Hyuck hörte gerührt zu, grub dann seinen Kopf wieder ins Kissen. „Das ist furchtbar lieb von ihnen", nuschelte er, „aber du bist doch sowieso erst ab vier oder so da. Sie können ruhig kommen, abends komme ich so oder so zu dir aufs Sofa."

Das war direkt. Mark lief knallrot an und kicherte überfordert. Er fühlte sich gerade wie ein Schulmädchen. „Hab nichts dagegen", erwiderte er. „Ruf Jeno einfach nochmal an deswegen." Obwohl er den Gedanken mochte, nur von Hyuck zu Hause empfangen zu werden und etwas Zeit zu zweit zu verbringen, die Vorstellung von allen sechs Jungs gefiel ihm mindestens genauso gut.

„Hm, ja. Aber erst, wenn du weg bist."

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt