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„Bis Donnerstag, Chenle!"

Die Autotür knallte und Stille breitete sich aus, während Hyuck noch wartete, bis Chenle die Haustür aufgeschlossen hatte. Mark überlegte fieberhaft, was er sagen sollte, aber Renjun hatte ihm beim Abschied bereits gesagt, dass man in ihrem Freundeskreis nicht gerne Danke hörte. Außerdem wollte er nicht wie ein hilfsbedürftiger Junge wirken, der nichts auf die Reihe bekam.

„Die Couch ist vollgepackt mit Sachen von der Berufsschule und Fotoalben", plapperte Hyuck irgendwann. „Morgen müsste sie aber frei sein. Bist du morgen im Café?" Mark dachte kurz nach, dann nickte er. „Ja, ich habe Spätschicht. Und danach will ein Mitbewohner von mir kochen. Ich denke, ich komme so gegen neun?"

„Okay. Unter der Fußmatte ist immer ein Schlüssel. Am Mittwoch schlafe ich immer schon früh. Die Couch müsstest du ja finden, und das Bad auch, den Rest zeige ich dir am Donnerstag." Hyuck lenkte den Wagen in die Straße der WG. „Einverstanden. Dann bis morgen, Hyuck!"

„Bis dann."

Mark spürte Hyucks Blick im Rücken, bis er das Haus betreten hatte. Oben angekommen fand er in der Küche Johnny und Ten. Sie tranken Tee. Ungewöhnlich, dass Johnny überhaupt Tee trank. Er begrüßte die beiden nur flüchtig und verkündete, dass er ab morgen bei einem Freund schlafen würde („Wie, du hast Freude?") und ging dann in sein Zimmer. Nach einer guten Viertelstunde stapelten sich Klamotten auf Marks Bett.

Irgendwann, es musste schon nach zehn sein, klopfte es und Taeil kam herein. In seinem Arm lag eine riesige Reisetasche, die Jaehyun vor Jahren von seinen Eltern bekommen hatte und seitdem nur ein oder zwei Mal benutzt hatte.

„Ziehst du wieder auf Jenos Couch ein?"

„Nein, ein Kollege nimmt mich auf. Hatte wohl Mitleid." Mark lachte bitter auf und hievte die Tasche auf sein Bett. Hast du je in Betracht gezogen, dass es auch noch andere Gründe gibt, mit dir befreundet zu sein?" Taeils Stimme war vollkommen ernst und er setzte sich auf den Bettrand.

Mark blieb stumm, denn eine ernstzunehmende Antwort kam ihm wirklich nicht in den Sinn. Taeil seufzte. 2du bist wahnsinnig herzlich, Mark. Und selbstlos", begann er seine kleine Ansprache. „Gut, du bist etwas tollpatschig und eine Prise zu gutgläubig, aber deine Freundlichkeit ist viel mehr wert als diese kleinen Makel. Nicht ohne Grund sorgen wir uns, dass der neue Job dir guttut. Nicht umsonst lieben wir dich alle, allen voran Jungwoo, und von Jeno wwill ich gar nicht anfangen."

Als von Mark nichts kam außer einem eingeschüchterten Nicken und einem kleinlauten „Ja, Mama" stand er auf und ging zur Tür. „Morgen Abend bist du da, oder? Johnny macht Auflauf!"

„Als ob ich mir das entgehen lasse! Ich gehe danach."

Taeil nickte und öffnete die Tür. Dann wandte er sich noch einmal um.

„Nimm genügend Shampoo mit."

„Ich geh mal davon aus, dass er auch duscht."

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt