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Vormittags verbrachte Mark in der Uni und gleich im Anschluss musste er ins Café, wo er sich die Spätschicht mit Jaemin teilte. „Jeno hat heute frei", berichtete der ihm, und morgen Abend stellt er mich seiner Mutter vor."

„Als Schwiegersohn?", rief Jisung grinsend, der gerade seine Schürze aufband. Jaemin erwiderte nichts, lächelte nur. „Deswegen muss mich morgen Abend Hyuck vertreten. Du könntest ihm was kochen, da freut er sich bestimmt!"

„Wenn er sich über Nudeln freut, gerne. Die kann ich nämlich."

„Mehr erwartet er auch nicht. Für Hyuck ist es immer die Geste, die zählt. Ihr werdet euch bestimmt super verstehen!"

Sie verabschiedeten Jisung, die anderen waren schon vor fast einer Stunde gegangen.

Auch Jeno hatte ihm gestern noch ermutigende und zuversichtliche Sprachnachrichten geschickt, doch die waren gestern Abend nicht nötig gewesen. Denn in Hyucks (wirklich kleiner) Wohnung war es schon dunkel. Nur ein kleiner Zettel auf der Couch verriet ihm, wann er morgen mit Hyuck frühstücken könnte, bevor dieser zur Arbeit gehen würde.


„Und, wie ist die Couch?" Hyuck lächelte aus müden Augen. Es war kurz nach sieben und Marks Schicht fing eigentlich erst später an, aber er war schon auf. „Ganz bequem."

„Trotzdem siehst du aus, als hättest du kein Auge zugemacht." Hyuck sah ihn kritisch an, ehe er sich einen weiteren Löffel in den Mund schob. „Ach, ich hab gestern nur was Falsches gegessen und musste ein paar Mal aufstehen."

„Oh stimmt, wie war's gestern eigentlich?"

Mark rührte in seinem Tee zu dem ihn der Jüngere überredet hatte. „Ach ganz schön. Johnny hat einen Auflauf gemacht, der essbar war, wir hatten richtig viel Spaß, Jungwoo hat mir Tönung oder so geschenkt und Jaehyun hat mir wieder irgendwas verabreicht."

„Jaehyun war der Medizinstudent, richtig?"

Sie sprachen noch eine Weile über Marks WG – Hyuck hatte sich erstaunlich viel gemerkt – und irgendwann sah der Koreaner auf die Uhr. „Ich hab dir ein loses Regal ins Wohnzimmer gestellt, mit mehr kann ich nicht dienen."

„Das reicht schon, danke. Ich kann aufräumen. Fahr vorsichtig!"

„Danke!" Hyuck strahlte ihn an. „Dann später viel Spaß auf der Arbeit, sag Grüße. Bis heute Abend, Mark!"

Der Kanadier hob grüßend die Hand. Er wartete mit grummelndem Magen, bis Hyuck die Wohnung verlassen hatte, dann erhob er sich, um den Tisch abzuräumen. Sein Magen aber zwang ihn, nach dieser Bewegung erstmal die Toilette aufzusuchen.

Wütend auf sich selbst schrieb er Jaehyun, was dieser in seinen Tee gerührt hatte, dem Mark naiverweise sofort zugestimmt hatte. Der Nachgeschmack von Erbrochenem klebte noch immer in seinem Mund, als er den Tisch leerräumte und dann wieder auf die Couch fiel.

Er schlief noch gut eine Stunde, hörte erst seinen siebten Wecker, las Jaehyuns Nachricht nicht, die seiner Mutter auch nicht, und begab sich dann erstmal wieder auf die Toilette.

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt