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Mark knabberte immer noch an seinem Sandwich, als die Tür aufgesperrt wurde. Hyuck schaute ins Wohnzimmer und entdeckte den Kanadier in eine Decke gewickelt mit einem Teller auf dem Schoß. „Mark, hey!" Er entledigte sich seiner Jacke. „Ich hätte dir was kochen wollen", begrüßte Mark ihn, „aber ich hab den ganzen Nachmittag geschlafen. Ich könnte dir noch ein Sandwich von Renjuns Mutter anbieten!"

Hyuck kickte seine Schuhe weg und ging in die winzige Küche. „Gerne! Aber hast du auch genug gegessen?", rief er und irgendetwas klapperte. „Ich hab keinen Hunger mehr!"

Er wartete, bis der Andere kurze Zeit später mit einer Blechdose, einer dampfenden Tasse und einem Teller mit einem Sandwich ins Zimmer kam und sich neben Mark setzte. Ich hab dir einen Tee gemacht. Ich hoffe, Apfel ist in Ordnung?" Mark nahm dankbar die rosafarbene Tasse an und lächelte. „Apfel ist perfekt, danke."

„Sandwich ist auch perfekt. Du hättest nichts kochen müssen. Renjuns Mutter belegt ihre Brötchen so einzigartig gut! Im Café haben wir uns ein paar Tricks von ihr abgeschaut. Und du willst sicher nichts mehr?"

„Ich bin pappsatt, aber lass es dir schmecken, Hyuck."

„Ich habe mir gedacht, dass du das sagst. Deshalb", er schob die Blechdose ein Stück näher zu seinem Mitbewohner, „hab ich das hier mitgebracht. Ein Kind hat mir das geschenkt und ich glaube, es ist nicht giftig." Mark öffnete neugierig die Dose. Unförmige Muffins mit großen Mehlbrocken waren darin gestapelt. „Ich hoffe, du bist begabter", grinste Hyuck.

„Aber geschmacklich sind sie okay. Probier mal!"

Zögernd beförderte Mark eines der Desserts zutage. „Also die Form kriegt das Kind schonmal genauso gut hin wie ich", stellte er dann grinsend fest. Dann biss er kritisch ein Stück ab. „Erzähl von der Arbeit", bat er den Anderen kauend.

Hyuck redete etwas von seinem Tag, dann trug er seinen Teller weg, warf Marks Teebeutel in den Mülleimer und zog sein Handy hervor. „Die Kinder sind super süß und ich liebe die Arbeit da, aber mittwochs bin ich immer so kaputt", schloss er seinen Bericht. „Aber ich hab den Jungs versprochen, sie noch kurz zu updaten, ob du noch lebst und so..."

Das machte er auch, in einer Sprachnachricht, die schon mindestens zwei Minuten ging und die Hyuck mit einem quietschenden ‚Yaaah!' eingeleitet hatte. Er berichtete von unnötigem Kram und Mark schaute geistesabwesend in seinen Tee, bis ihn ein Satz doch aufhorchen ließ.

„... und deswegen würde ich Mark morgen krankmelden."

„Was?", fragte er in Hyucks Erläuterungen hinein. „Du bist immer noch leichenblass, Mark. Du musst dich schonen", sagte der Andere bestimmt und bei dem strengen Blick des Jüngeren verließ Mark nur ein kleinlautes ‚Okay'. Bei Hyucks Bitte, etwas früher von der Spätschicht zu gehen, seufzte er nur.

Zu diskutieren schien ihm mit diesem Sturkopf sowieso sinnfrei. Hyuck beendete seine Audio und griff sich einen Muffin. „Wo hast du dir nur so einen Infekt geholt?", seufzte er mit einem mitleidigen Blick und kaue frustriert auf dem Muffin herum. „Eigentlich habe ich das gar nicht", murmelte Mark beschämt.

Eigentlich wollte er niemandem von Jaehyuns Tee erzählen, aber Hyuck sollte sich keine unnötigen Sorgen machen.

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt