49

93 9 0
                                    

„Zusammen Schicht, das wird ein Highlight!" Jisung grinste schief und knüllte seine Schürze zusammen. „Nora und Miyeon meinten, sie kommen morgen Nachmittag vorbei, um Hallo zu sagen. Ach ja, noch was und das gilt für euch beide: Stöhnt bitte nicht so laut!"

„Na wenigstens sollte Mark jetzt alles können." Jeno wackelte mit den Augenbrauen. „Hyuck hat ihm das mit dem Kondom ungefähr zehn Mal gesagt." Mark lächelte nur, denn er hatte keine Lust zu diskutieren. Es war einfach schön, wieder hier zu sein, die beiden Jungs von der Spätschicht und auch einige Gäste hatten sich wahnsinnig gefreut, ihn zu sehen. Und seine Haarfarbe hatte jeder gelobt, auch Taeyong, bei dem er gestern den ganzen Nachmittag und den Abend verbracht hatte.

Nachdem der Andere um drei Schluss hatte und die Jungs aus der WG wieder nach Hause gegangen waren, hatte Taeyong den Jüngeren noch zu sich eingeladen, was dieser nur mit Taeyongs Nummer und seinem neuen Arbeitsplatz als Gegenleistung angenommen hatte.

Später ergab sich für die beiden nicht nur eine Pizza, sondern auch mehrere Dosen Bier und ein langes Gespräch über das Café Dream – Taeyong versprach, vorbeizuschauen. Die ganzen Erzählungen von den talentierten Persönlichkeiten und den angenehmen Einrichtungen hatten ihn neugierig gemacht.

Es war spät geworden für Mark, so spät, dass es in der Wohnung schon dunkel war. Aber bei den ganzen Berichten über Hyuck gestern war es für ihn nicht schlimm gewesen, dass sein Mitbewohner schon schlief.

Zurück im Jetzt verabschiedete er sich von den Jungs und zog sich die Kapuze über. Der ekelhafte Nieselregen von heute Morgen war zu einem starken Niederschlag geworden und peitschte dem Kanadier ins Gesicht. Er schätze seinen verbleibenden Rückweg, während er zügig durch das Unwetter schritt, da kam plötzlich eine kleine Gestalt mit einem gepunkteten Regenschirm auf ihn zugehechtet.

„Mark!" Es war Hyucks Stimme, durch den Regen zwar gedämpft, aber dennoch unverkennbar. Er kam schwer atmend vor dem Älteren zum Stehen und hob seinen gepunkteten Regenschirm über ihn. Eine dünne Regenjacke bedeckte seinen Oberkörper, trotzdem zitterte er. „Du hättest doch für mich nicht rausgehen müssen!"

Stur schaute Hyuck nach vorne. Seine Haare kringelten sich minimal und irgendwie sah er in diesem Moment richtig niedlich aus, wie Mark feststellen musste. „Ich diskutiere das jetzt nicht mit dir. Zuhause warte Kartoffelgratin auf dich." Mark seufzte; womit hatte er das verdient?

„Du bist ganz kalt. Lass uns schnell nach Hause gehen."

Nach dem Gratin einigten sie sich noch auf einen Film. Beide waren müde und so sortierten sie die DVDs mit mehr als drei Stunden Laufzeit gleich aus. Nach Schere-Stein-Papier setzte Mark den ersten Teil von Iron Man durch, obwohl Hyuck mit einem Blick auf die Dauer einige Zweifel äußerte. Als er sich mit einem Kakao neben Mark fallen ließ, stellte dieser entsetzt fest:

„Du bist ja immer noch so ein Eiszapfen!"

Der Brünette zuckte die Achseln und rutschte an Mark heran, der wortlos seine Decke angehoben hatte. „Auf den Bildern siehst du echt gut aus. Aber deine Haare wirken viel dunkler. Hier, guck mal. Ich mag das Bild irgendwie." Mark unterbrach seine Spracheinstellungen und sah auf Hyucks Display.

" Mark unterbrach seine Spracheinstellungen und sah auf Hyucks Display

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„In den Kommentaren wirst du immer nur gelobt. Die Besucher lieben dich!", stellte Hyuck fest. „Kein Wunder eigentlich." Er fing an, an Marks Haaren herum zu zupfen. Das war also diese Körpernähe, die Hyuck laut Jeno bei jedem früher oder später einforderte, dachte Mark und hielt still. Aber Hyucks Fingerspitzen hinterließen noch immer kalte Punkte in seinem Gesicht.

Als der Film schon gut zwanzig Minuten lief, kam Hyuck plötzlich ungefragt ein Stück näher. „Mir ist immer noch kalt", erklärte er mit Leidensmine. „Dann hol mich nicht mehr ab", gab Mark lächelnd zurück. Ganz aufgeben wollte er die Decke nicht, und ein bisschen Körperkontakt war ja okay.

café dream [markhyuck]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt