Was zuletzt geschah:
15. August; Dienstag
Isaac WilliamMit voller Wucht donnerte ich das Glas in meiner Hand auf den Fernseher. Das Glas zerschellte auf dem Bildschirm und verteilte sich in Millionen Teile auf dem Fußboden. Auch der Fernseher trug nun einen gewaltigen Riss. Der Bildschirm flackerte. All meine Muskeln spannten sich an und quälten mich wie die Hölle, doch der Schmerz war längst vergessen.
„Dieser verfluchte Wichser!", knurrte ich.
„Plan Änderung. Ich muss so schnell wie möglich wieder zurück zu meinem Mädchen!", in meiner Stimme war die blanke Wut zu erkennen.
Vorsichtig stützte ich mich ab und versuchte aufzustehen. Aber ich konnte es nicht. Ich konnte kaum laufen. Sofort begann ich schwarze Punkte vor meinen Augen zu sehen, ehe ich wieder auf dem Sofa zusammen sackte und das Bewusstsein verlor.
02. September; Samstag
Isaac WilliamKalte Luft umspielte meinen Körper. Leise hörte ich Stimmen aus dem Nebenraum dringen. Nach wenigen Sekunden verstummten die Geräusche. Ich hörte Schritte, ein Türschloss Klacken und danach wieder schwere Schritte, die immer lauter wurden. Eine Person. Jemand kam auf mich zu. Wo war ich?
„Er ist schon seit Ewigkeiten so. Seid ihr euch sicher das er nicht tot ist?", fragte eine unbekannte Stimme auf russisch.
Russisch...
Genau...
Ich bin in Russland.
Allmählich kehrten alle Erinnerungen zurück, gefolgt von den Schmerzen. Wirklich alle. So eine scheiße! Ich konnte mich kaum rühren, jeder Faser meines Körpers rebellierte.
„Nein er lebt noch, das hat der Arzt versichert. Er ist nur... ausgelaugt... Sein Körper macht langsam schlapp. Noch weitere Tage mit Folter wird er nicht mehr aushalten", sprach eine sehr vertraute Stimme. Seth.
„Kein Wunder. Diese Idioten haben wirklich keine Pore seines Körpers unbeschädigt gelassen. Es ist mir ein Rätsel, das er noch lebt. Dieser Junge muss einen sehr starken Anker haben, damit sein Schiff nicht davon treibt", die letzten Worte murmelte der Typ nur und strich mir durch die Haare. Zu meinem erstaunen klebten diese nicht durch Blut oder Schweiß an meiner Stirn, wie sonst immer.
Vorsichtig öffnete ich meine Augenlieder. Ein weißer Schleier verhinderte, das ich irgendwas erkannte.
„Schau mal einer an. Da ist jemand aus dem Reich der Toten zurück gekehrt", sagte er belustigt. Diesmal auf Englisch und eindeutig an mich gerichtet. Ich blinzelte ein paar Mal, um meine Sicht zu bessern, was tatsächlich klappte.
Über mir gebeugt stand ein Mann um die 20 Jahre älter als ich. Er wahr vielleicht 43 Jahre alt. Nicht älter. Er hatte graue, fast Weiße Haare. Seine dunklen Augen musterten mich, als wäre ich die neueste Entdeckung einer verstorbenen Spezies.
„Liam Furino....", brummt er dann und stellt sich aufrecht hin. Mein Atem stockte. Ich drehe meinen Kopf behutsam zu ihm um, nahm meine Umgebung wahr. Seine Arme hatte er hinter seinem Körper verschränkt. Er strahlte eine dermaßen autoritäre Persönlichkeit aus, bei der ich mich nicht traute ihm zu widersprechen, egal wie sehr ich es wollte.
„Ich hab viel von dir gehört, Junge", ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Ich blinzelte einige Male, verstand nicht was vor sich geht. Ich schaute hinüber zu Seth, welcher wie gekonnt den Augenkontakt vermied. Was geht hier vor sich?
„Wer sind sie?", nuschelte ich auf englisch. Mehr als ein Flüstern brachte ich nicht raus. „Du weißt nicht wer ich bin?", sagt er auf Russisch. Ich schüttelte den Kopf. Keine Sekunde später bereute ich es. Nicht nur weil ein unerträglicher Schmerz meinen Körper durchzuckte, sondern weil ich ihm gerade preisgegeben habe, das ich ihn verstehe. So eine Scheiße...
„Nun... ich weiß aber wer du bist. Und das du mich verstehen kannst. Ich weiß alles über dich, Furino. Ich weiß warum du hier bist, warum du dich so quälen lässt und wer zu Hause, in Amerika, auf die wartet" - „Wag es bloß nicht Sie anzurühren!", krächzte ich auf Russisch hervor und versuchte mich aufzurichten, woran ich kläglich scheiterte.
Der Mann vor mir lächelte schief. Etwas unerkennbares blitzte in seinen Augen auf. Hass? Wut? Neugierde? Nein... es ist etwas ganz anderes. Es war... Mitleid...
„Darüber brauchst du dir keine Gedanken machen, Liam. Du bist jetzt in Sicherheit. Vaselin wird dir nun kein Haar mehr krümmen, dafür habe ich gesorgt", sprach er in einem ruhigen Ton. Ich setzte meine Stirn in Falten. Wer ist der Kerl?
„Ich bitte aufrichtig um Verzeihung, was Vaselin verrichtet hat. Er wusste nicht, wer du bist. Die Bratwa hat natürlich den vollsten Respekt, gegenüber den Ehrenkodex und würde nie die Amerikaner angreifen oder nur einen Versuch wagen, diese in den Dreck zu ziehen. Genau wie die Amerikaner diesen Schwur gegenüber von uns ablegten", erzählte er. Seth hatte sich immer noch nicht von der Stelle bewegt.
So langsam dämmerte es mir ein. Ich glaube ich weiß wer das ist...
Ich stützte mich mit dem linken unterarm auf der Matratze ab und schaute zu den beiden.
„Miron Kasakow", murmelte ich.Miron war der berüchtigste Mafia Boss dieser Zeit. Er war der Kopf der Russischen Mafia. Wer gegen ihn spielt, spielt gegen den Tod.
Der Mann nickte stumm.
„Ich wusste ja, das der Führer der Amerikaner ziemlich jung ist, aber DU bist noch keine dreißig. Nun verstehe ich auch, warum du so ein Geheimnis über dein Aussehen machst", Kurz schmunzelte er, doch gleich im nächsten Moment wurde er ernst.
Ich war immer noch sprachlos, wusste nicht was ich sagen sollte...
„Wie erwähnt, mir ist bewusst, warum du hier bist. Auch darum musst du dir keine Sorgen machen. Wie helfen dir, den Tot deiner Schwester auf dem Grund zu gehen und niemand wird deiner geliebten nur einen Haar krümmen"
Weiß einer von euch noch wie Alt Liam Momentan ist? 😂 Ich habe den überblick verloren 👀😂
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Past Promises
Teen Fiction{Fortsetzung von Promises} Versprechen. So viele Versprechen. Gehalten? Gebrochen? Vergessen? Ich weiß es nicht. Tag und Nacht wartete ich auf eine Rückmeldung. Er hatte es mir versprochen. Versprochen, das er sich meldet. Versprochen, das er mich...