Kapitel 35: Ich wars nicht

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Thea Cheslock
20. Oktober; Mittwoch

Mein Kopf dröhnte, als ich langsam zur Besinnung kam.
Vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen. "Ah Fuck...", stöhnte ich schmerzvoll. Was zur Hölle ist gestern passiert?

Ich rieb mir die Augen und hielt meinen pochenden Kopf fest. "Scheiße was ist passiert", murmelte ich und versuchte mich an den gestrigen Tag zu erinnern. Doch je mehr ich mein Gehirn anstrengte, desto heftiger bestrafte es mich.

Dann vernahm ich ein Räuspern. Vorsichtig drehe ich meinen Kopf zu meiner Rechten und versuchte bloß keine heftigen Bewegungen zu machen. Mein ganzer Körper schmerzte.

Auf dem kleinen Sessel, der an der Wand stand, saß Antonio mit verschränkten Armen und Falten auf der Stirn. Er funkelte mich böse an, als wûrde er mich gleich umbringen. Okay was zum Teufel ist gestern geschehen?

"Morgen...?", keuchte ich unsicher hervor. Abrupt stand er von dem Sessel auf und kam auf mich zu. "Wie konntest du es wagen?!", schrie er mich an. Sofort hielt ich mir die Ohren fest. "Ach scheiße, verdammt! Schrei nicht so!", murmelte ich schmerzerfüllt und kniff die Augen zu, kauerte mich zusammen.

"Hast du irgendeine Ahnung was du mit deinem Auftritt gestern angerichtet hast?!", schwafelte er weiter. Je mehr er erzählte, desto besser erinnerte ich mich an die gestrige Nacht. Innerlich verprügelte ich mich selbst. Woher hatte ich den Mut auf diese beleuchtete Bühne zu steigen und solchen Blödsinn von mir zu geben?!

Ich trinke nie wieder Alkohol'

"Ich sagte das jeder erfahren wird das du meine Frau bist, aber doch nicht so! Wie..." - "Wie kommst du denn bitte auf die verfickte Idee mich zu verkaufen?!", schrie ich ihn an und kehrte die Vorwürfe um. "Wir waren als spender dort! Wir wären vorgestellt worden und jeder hätte Augen auf dich gehabt. Ich wollte dich gestern zum Namens Partner machen, verdammt! Zwar waren keine Zeitungen dort, aber es hätte allen klar gemacht das du offiziell zu mir gehörst!" Meine Kinnlade klappte auf. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Habe ich das überhaupt richtig verstanden? Er wollte mich zum Namensparter seiner Firma machen? Aber das alles ergibt einfach überhaupt keinen Sinn...

"Und deswegen setzt du mich auf die Verkaufsfläche?!", fragte ich hysterisch und verwirrt. Mein Kopf tat immer noch höllisch weh,  aber nichts schmerzte mehr als zu wissen, das er mich einfach bei einer Illegalen Auktion versteigerte...

Ich erinnerte mich an Liams Worte. »Ich verspreche dir, das dir nichts zustoßen wird, das mein Doppelleben keine Auswirkungen auf dich haben wird
Ich schluckte schwer, als ich merkte das sich tränen anbahnten.

Antonio war still. Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare und ging im Raum auf und ab. "Ich dachte... ich... ich dachte das du mich liebst...", flüsterte ich leise, kaum hörbar. Ich spürte wie es in meiner Brust schmerzte...

Dann auf einmal schaute er mich erschrocken an, kam auf mich zu und hockte sich neben das Bett. Antonio griff nach meiner Hand und schaute mir in die Augen. "Thea... ich war das nicht...", sagte er leise. Ich würde ihn zu gerne als Lügner betiteln. Zu gerne würde ich ihm uns Gesicht schlagen und mich für alles Rächen was er mir angetan hatte...
Aber wollte ich tatsächlich Rache?

Ich erinnerte mich als er gestern seine Hand gegen mich erhoben hatte.
"Du wolltest mich gestern schlagen...", erinnerte ich ihn. Meine Stimme zitterte verräterisch.

"Das... das...", er brachte nichts heraus, stammelte vor sich hin. Er wusste nicht wie er sich rausreden soll.

"Das ist jetzt sowieso egal... es ist passiert", sagte ich leicht geknickt und schob die Decke von mir. erst jetzt bemerkte ich das ich meine Schlafsachen trug. Antonio hatte mich umgezogen...

Ich hätte ihn zu gerne angeschrien, was ihm denn bitte das Recht gab mich auszuziehen, doch ich beließ es dabei. Ich hatte keine Kraft für einen Streit.

Mir schmerzte mein ganzer Körper. Ich machte mich auf dem Weg um in das Bad zu gelangen, damit ich in den Medizinschrank nach Aspirin suchen konnte. Noch bevor ich ein Schritt aus es dem Zimmer setzen konnte, griff Antonio mich am Arm und drehte mich zu sich. Ich knallte gegen seinen harten Oberkörper was mir ein schmerzhaftes Stöhnen entlockte. Er legte eine Hand auf meine Wange und schob meinen Kopf nach oben, sodass ich ihn anschauen musste.

"Ich liebe dich vom ganzen Herzen, Thea...", murmelte er und schaute mir tief in die Augen. "Du musst mir glauben, wenn ich sage, das ich das nicht war... ich habe dich nicht versteigert... ja, ich wollte sich in dem Moment schlagen... weil du dich aufgeführt hast wie eine Irre... aber... aber ich hätte es nicht gemacht... ich könnte dir niemals weh tun...", führte er fort, ließ mich nicht aus den Augen. Ich sah es in seinen Augen... er lügte mich nicht an...

Past PromisesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt