Kapitel 42 - Ich verehre dich

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"Weil sie die zweite Inhaberin sind, Miss Furino" Sofort spuckte ich alles aus. Der Barkeeper konnte sich noch retten.

Ich begann lauthals zu lachen. "Ohh nein! Nein, nein, nein! Sowas passt mir gerade gar nicht in den kram", prustete ich hervor, nahm nochmal ein Schluck von meinem Glas und entfernte mich von ihm. Als ich mich wieder umdrehte, prallte ich gegen eine harte Brust. Starke Arme legten sich um meine Taille und zogen mich an sich ran. Ich schaute ihn empört an. Noch bevor ich irgendwas dagegen unternehmen konnte, vergrub er sein Gesicht in meine Halsgrube. "Nur eine Nacht, Süße. Du wirst es nicht bereuen", meinte der Mann in mein Ohr. Es war der gleiche wie vorhin, der sich an mich rangemacht hatte. Egal wie gut er aussehen mag - es war einfach nur widerlich. Seine Lippen und sein dreitagebart kitzelten an meiner Haut, sodass ich versuchte mein Gesicht von ihm weg zu drehen. Mein Kopf drehte sich wieder um Liam. Seine Lippen... seine Berührungen... seine Stimme...

"Lass mich los!", sagte ich leicht genervt und drückte ihn von mir. Aber sein Griff war viel zu stark... Nach zwei weiteren Versuchen von ihm wegzukommen wird er von mir losgerissen.
Ich machte keine Anstalten um nach zu schauen wer mir geholfen hat. Stattdessen ging ich von ihm weg und machte mich auf dem Weg zur Tanzfläche um nach Zack zu suchen. Das Glas in meiner Hand war schon wieder fast leer, als ich ihn fand. Nachdem ich einen letzten Schluck genommen habe, griff ich nach dem Getränk von Zack, führte es zu meinem Mund und kündigte somit meine Anwesenheit an. Das war schon mein... wievielter Drink...?

"Ich will nach Hause!", nuschelte ich und rüttelte an Zack. Leo legte einen Arm um mich und zog mich an sich. "Wir fahren nach Hause", rief er laut. Zack nickte und löste sich von einem Mädchen, mit der er fest umschlungen war. Das ich sein Drink geklaut habe, schien ihm nichts auszumachen. Nachdem ich auch dieses entleert hatte, schlang ich meine Arme um Leo und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Dich mag ich am meisten", sagte ich und grinste ihn glücklich an. Ich glaube sogar das ein echtes Lächeln seine Lippen umspielte. Sehr süß. Leo war wie ein kleiner Bruder für mich. Apropos Bruder: ich sollte Enzo mal anrufen. Er weiß noch gar nicht das ich geheiratet hab. Hihi, das wird lustig!

Leos Umarmung wurde stärker. Zack machte sich auf dem Weg um die anderen zu suchen, kam jedoch alleine wieder. "Die anderen wollen noch bleiben. Aber wir können gerne los"
"Yay", war das einzige was ich sagte, ehe ich Leo hinter mich her zog, während wir aus dem Club gingen.

Ich setzte mich auf die Rückbank und Zack war der Beifahrer. Da Leo nichts, bzw kaum was getrunken hatte, fuhr er. Er startete den Motor, aber als er losfahren wollte, öffnete sich die Autotür neben mich und ein starker, männlicher Körper quetschte sich rechts von mir. "Hey!", rief ich empört und rutschte einwenig, um abstand zu gewinnen. Er lehnte sich zu mir und raunte ein raues "Hey" Verdammt diese Stimme...
Erst jetzt erkannte ich wer es ist. Sofort begann ich zu Grinsen.

"Könntest du mich bei mir absetzen, Leo?", fragte Liam. Der besagte hatte nichts dagegen und da fuhr er schon los.

Die ersten paar Minuten war es still, bis ich die Stille durchbrach: "Du siehst heute echt heiß aus" Es war der Alkohol.
Es war der Alkohol.
Der Alkohol!
Vielleicht war es auch nur Liam der so heiß aussah.

Liam lehnt sich an gegen mich und flüsterte mir leise ins Ohr: "Wenn ich dürfte, würde ich sie hier und jetzt nehmen, Mrs. Furino... hart..." Meine Nackenhärchen stellten sich auf und langsam schlich sich ein Kopfkino in mein Gehirn. In meinem Unterleib begann es zu kribbeln. Ich schluckte schwer. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zu ihm, legte meine Hand auf seine Wange und strich mit meinem Daumen drüber. "Ich würde es ihnen sehr gerne erlauben, Mr. Furino. Falls es jedoch jemand bestimmtes herausfindet, sehe ich meine Freunde und Familie nie wieder...", antwortete ich leicht verspielt und stupste seine Nase an.
Es war der Alkohol. Eindeutig.

"Ich weiß... ich werde mich darum kümmern, liebes... Ich werde dich wieder lachen sehen...", sagte er und lächelte mich an. Entweder war es der Alkohol und ich täuschte mich da es so dunkel war... aber sein Lächeln wirkte sehr traurig.

"Darf ich dich wenigstens in den Arm halten und ein letztes Mal küssen bis wir uns wieder sehen...?", hauchte Liam und fuhr mir über den Haaransatz.

Vorsichtig hievte ich mich hoch, krallte mich in Liams Schulter fest und setzte mich mit müh und Not, da das Auto nicht besonders viel Platz bietet, rittlings auf seinen Schoß. Ein Wunder das ich das geschafft habe ohne mir den Kopf zu stoßen.

Kaum hab ich das getan, legt Liam Zeigefinger und Daumen an mein Kinn und dreht mein Gesicht zu ihm, ehe er sanft einen Kuss auf meinen Lippen platziert. Sofort lächelte ich. Auch wenn ich betrunken war, konnte ich spüren, das er auch grinste. Und seine Lippen  waren nicht das einzige, was ich an meinem Körper spürte... es war pure Vollkommenheit, Lust und Freiheit. Es war... Glück... Ich fühlte mich Glücklich.

Kurz löst er sich von meinen Lippen und sagte: "Ich verehre sich so sehr, Thea, dass es wehtut, wenn ich von dir getrennt bin..." Liam legt einen Arm um mich und eine Hand an meinem Hals. Dann küsste er mich nochmal. Diesesmal verlangender, aber nicht fordernd. Diesesmal respektierte er meine Situation. Er akzeptierte meine Angst.

"Wenn ihr da hinten ein quickie veranstaltet - in MEINEM Auto - darfst Liam mir gerne ein neues Kaufen!", rief jemand hinter mir. Es war Leo. Erst jetzt erinnerte ich mich wieder, das wir nicht alleine waren. Vorsichtig löste ich meine Lippen von Liam und schaute ihn an.

"Ich wünschte es wäre anders gekommen", flüsterte ich ihm entgegen, ehe ich meinen Kopf auf seine Schulter lehnte und meine Arme um ihn schlang. Er strich mir meine Haare aus dem Gesicht, platzierte ein Kuss auf meinen Kopf und fuhr behutsam meinen Rücken auf und ab. Leise lauschte ich seinem Herzschlag, wobei mir bewusst wurde, das es nur für mich schlug. Es schlug nicht wegen mir, sondern für mich...

Ich spürte allmählich wie mich die Müdigkeit ergriff. Liams wohlige Wärme, sein regelmäßiger Herzschlag und das fürsorgliche auf und abstreichen beruhigten mich beförderten mich ins Land der Träume.

Past PromisesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt