Kapitel 20: Loyalität

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Thea cheslock
15. April
Donnerstag

Immer mehr Tränen stürmten meinem Gesicht hinunter. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Sollte ich um Hilfe bitten? Aber was ist wenn mir niemand helfen kann? Was ist, wenn ich sie dadurch nur noch mehr in Gefahr bringe...? Das Risiko kann ich doch nicht eingehen...

Das war der schlimmste Geburtstag, den ich je hatte...

Ich zitterte am ganzen Körper, wusste nicht, wie ich nun Fortfahren sollte. Mein ganzes Leben wurde von diesem Psychopathen kontrolliert. Warum ich?

"Hey, Thea! Wie lange brauchst du da drin noch?", hörte ich die Stimme von Leo. Es war 19:00Uhr, wenn ich mich nicht irrte. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und rief "Moment", welches eher einem Flüstern, als einem Ruf glich.

Widerwillig richtete ich mich auf und machte mich auf dem Weg zum Waschbecken, um mein Gesicht zu waschen. Ich Versuchte kerniger verheult zu wirken, was mir nicht ganz gelang. Meine Augen waren geschwollen und knall rot. Mit gesenkten Hauptes trat ich aus der Tür und ging an Leo vorbei.

Kaum ist mein Mitbewohner in dem Badezimmer gestürmt, klingelte es an der Tür. "Kannst du bitte aufmachen?", rief er aus dem Bad. Ich seufzte leise. Ein letztes Mal wischte ich über mein Gesicht und atmete tief ein und aus. Dann machte ich mich auf dem Weg um die Tür zu öffnen. Kaum habe ich diese einen Spalt breit bewegt, wurde diese mit Gewalt aufgedrückt. Ich blinzelte benommen. "Was zum - ", weiter kam ich nicht, als ich sah, wer in der Tür stand.

Zack.

Mein Magen verkrampfte sich. Ihn zu sehen tat mir in der Seele weh...

Minutenlang schweigen wir uns an. Ich wendete meine Blick von ihm, fühlte mich unwohl in meiner Haut ihm gegenüber zu stehen. Ich weiß nicht wie lange wir schon da standen, aber irgendwann öffnete sich die Badezimmertür und Leo kam zu Vorschein.

"Oh, Hi!", rief Leo und ging ohne Anstalten in sein Zimmer.

Ich schaute ihm nur verdattert hinterher. Hoffte, das er wieder raus kam und mich au dieser Situation rettete.

"Möchtest du mich auch reinbitten oder soll ich das ganze Drama in dem Hausflur auspacken?", murmelte der Junge vor mir schließlich. Peinlich berührt schritt ich zur Seite und deutete ihm, hinein zugehen.

Nachdem er das Wohnzimmer passiert hatte, drehte er sich um und steckte seine Hände in seine Hosentaschen. Ich blieb am Türrahmen stehen, verschränkte meine Hände hinter meinem Rücken und wartete auf weitere Reaktionen. Wie ein kleines Kind, welches gleich angeschrien wird.

"Also...", sprach er dann, traute sich jedoch nicht irgendwas auszusprechen. Ich nickte abwartend.

"Ich habe gehört du willst heiraten...?" Ich schnaubte verächtlich und verdrehte meine Augen. "Bist du jetzt hier um mich für meine Taten zu verurteilen?", fragte ich missmutig. "Ich... Ich dachte nur..." - "Du dachtest was?", unterbrach ich ihn und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ich dachte du würdest warten...", spuckte er aus und senkte seinen Blick. Meine Kinnlade klappte auf. Mein Herz hörte auf zu schlagen. Alles um mich herum verstummte.

"Du hattest es ihm versprochen...", sagte er, ohne jegliche Emotionen. Ich schaute zu ihm auf und blickte in Seine Augen. Hass. Purer Hass.

"Ich dachte du wärst Loyal" - "Erzähl DU mir nicht von Loyalität!", unterbrach ich ihn. Meine Stimme klang heiser. Der Satz entkam viel zu laut aus meiner Kehle. Kratzte an meinen Nerven.

Loyalität bedeutete zu lieben, auch wenn es einen zerstört. Und das tat ich. Ich liebte jeden einzelnen Menschen, der es jemals wagte, sich in mein Herz einzunisten, sich mir anzuschließen, meine Sorgen zu teilen und diese zu verstehen. Vor allem Liam.

"Das Wort ist ist in deinem Wortschatz komplett fehl am Platz", zischte ich und hielt mit ihm Blickkontakt. "Wag es bloß nicht, meine Loyalität in frage zu stellen...", murmelte Zack. "Nun, Ich sehe sie nicht"; entgegnete ich.

Zack runzelte die Stirn. "Du siehst was nicht?" - "DEINE sogenannte Loyalität" Zack verstummte.
"Den einzigen Schwur den ich leistete, war dich zu Beschützen, bis er wieder kommt. Und wie du siehst, lebst du noch!" Wenn er nur wüsste...

Ich atmete laut hörbar ein und aus, um mich zu beruhigen und nicht in Tränen aus zu brechen oder etwas zu verraten, was ich nicht verraten sollte.
"Warum bist du hier?", frage ich schließlich.

"Ich wollte nur sichergehen, das du tatsächlich aus freien Willen das alles tust..." Ich schluckte schwer.

"Liebst du ihn?", fragte er. Eine frage, die mein Herz in tausend Teile zerstückelte. "Antonio, meine ich..."

Ich nickte. "Ich werde zu ihm ziehen... Es wird keine große Hochzeit geben, nur Standesamtlich..."

Es war nur eine Unterschrift auf totem Holz, nicht? Dies beweist absolut gar nix. Es ist nur ein stück Papier.

Diesmal nickte Zack. "Weißt du das er für die Sizilianische Mafia arbeitet?" Ich nickte. "Ist es das?"

Ich schaute ihn verwirrt an. "Ist das der ausschlaggebende Punkt für dich? Böse Jungs?", brabbelte er. Fassungslos betrachtete ich, wie er das zimmer auf und ab ging. "Woran genau liegt es? Ist es das Geld?", fragt er. Eine Träne kullerte aus meinem rechten Auge. "Raus", murmelte ich.

"Ist es weil er so stark ist? Der Underground Champion?" - "Ich sagte raus hier"

"Weil er eine Architekten Firma besitzt? Hat er dir versprochen, das du Anteile an diese bekommst? Das du das zweite Gesicht in der Firma sein wirst?"

Er hörte einfach nicht auf zu reden. Wut überkam mich bei jedem Wort, das er aussprach. Ich ergriff den nächsten Gegenstand, neben dem ich stand und schleuderte diesen mit voller Wucht gegen ihn. Ohne hinzuschauen fing er die Vase auf und stellte diese auf dem Boden ab.

"Ist es weil er dich jeden zweiten Abend ausführt?!" Zack wurde lauter. "Sei leise!" Erneut bewarf ich ihn mir irgendwas. Diesmal war es ein Deko - Delfin aus Glas. Diesem wich er geschickt aus und kam auf mich zu. Der Delfin zersplitterte auf dem Boden mit einem lauten Krach. Noch bevor ich nach dem nächsten Gegenstand greifen konnte, drückte mich Zack gegen die Tür und hielt meine Hände links und rechts neben mir gegen das Holz gedrückt.

"Ist er wenigstens gut im Bett?", zischte er nah an meinem Gesicht. Wut zierte sein Gesicht. Weitere Tränen rannten über mein Gesicht. Ich zügelte meine Stimme, hoffte das diese nicht zitterte, als ich die Worte aussprach: "Wahrscheinlich viel Besser als der letzte vor sechs Jahren. Ich freue mich schon auf die Hochzeitsnacht", zischte ich selbstsicher.

Jegliche Emotion entglitt seinen Augen. Augenblicklich ließ mich Zack los und los und ging ohne ein Wort an mir vorbei, öffnete die Appartmenttür und schloss diese hinter sich.

Bin ich die einzige die Traurige Musik hört, während Sie traurige Szenen schreibt? 😂 Das gibt einfach einen anderen Vibe! :D

Danke an DieAlbanerinKS mal wieder für die Unterstützung beim schreiben 😂

Past PromisesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt