„Bleib so wie du bist", unterbricht mich Liam und lächelt. Ich blinzele benommen.
Liam verdreh kurz die Augen, ehe er anfängt mir zu erklären worum es geht.
„Wenn du in Schwierigkeiten steckst, nicht reden kannst oder nicht alleine bist, weil du beobachtet wirst und dich unwohl fühlst, sag bleib so wie du bist und ich werd dir zu Hilfe eilen"
~Promises; Kapitel 50Isaac William
15. Oktober; Freitag"Was hat sie gesagt?", fragte ich, um mich zu vergewissern, ob ich tatsächlich richtig gehört habe. Zack wiederholte die Worte erneut. Meine Mundwinkel zuckten zusammen.
„Zack, weißt du was das bedeutet?", frage ich. Mein bester Freund hebt eine Augenbraue, nicht wissend was ich damit meine. „Das dieses Weib durchgeknallt ist" Er lehnt sich lässig gegen die Wand. „Nein! Das sie mich nicht mit Absicht verlassen hat! Zack. Mein Mädchen ist in Gefahr", gebe ich sehr erfreut von mir. Etwas zu erfreut über die Tatsache, das sie in Gefahr ist.
„Was redest du da?" Zack war verwirrt. Das konnte ich absolut verstehen, doch als ich ihm erklärte, was Thea sagte, machte es klick bei ihm.
Er war still, brachte kein Wort heraus. Sein Mund war offen, er war wie erstarrt. Zack schaute mich an, als hätte er einen Geist gesehen. Als würde jetzt alles einen Sinn ergeben. Was auch immer ihm gerade durch den Kopf geht, er bereut es. Ich sah an der Reaktion seines Körpers, das er scheiße gebaut hat. Er zitterte, traute sich kaum zu bewegen. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, das er alles bereute.
Er wusste etwas, was ich nicht wusste und ich bin mir sicher, das Zack es mir nicht verraten würde. Aber es war in Ordnung, solange er seine Fehler gerade biegt.„I-ich... ich werd nach ihr suchen...", hauchte mein bester Freund und machte sich auf dem Weg. Ich hinterfragte seine Reaktion, keine Frage. Aber ich werde der Sache später auf dem Grund gehen. Jetzt ist es erstmal wichtig, das ich Thea wieder sehe. Ich will sie endlich in meinen Armen halten...
Ich folgte ihm. Wir fuhren zu einem unserer IT-Spezialisten, der in Handumdrehen herausfand, wo Thea sich aufhält. Ich muss aber gestehen, das sich ein kleiner Peilsender bei ihr befindet. Und als mir klar wurde, das sie die Haarspange immer noch bei sich trug, bestätigte sich meine Theorie. Sie hat mich nicht vergessen oder verlassen. Sie wurde gezwungen.
Thea Cheslock
19. Oktober; DienstagVorsichtig öffnete ich meine Augen. Es dauerte eine weile, bis sich meine Augen an das gedimmte, warme Licht gewöhnt haben. Ich stellte fest, das ich immer noch auf der Couch lag. Habe ich geträumt? Leicht übermüdet drehe ich meinen Kopf zu den Fenstern. Die Gardinenwaren vorgezogen. Es regnete draußen immer noch und gewitterte ununterbrochen. Der Fernseher zeigte die Aufschrift: "Schauen sie noch The Witcher?" Ich runzelte die Stirn. Das ist ziemlich verrückt. Das alles. Mir fällt auf das ich zudeckt wurde. Nach wenigen Minuten hörte ich die Dusche ein Stockwerk über mir.
Antonio?
Seit wann ist er wieder zurück? Warum hab ich ihn nicht bemerkt?
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das es ungefähr nach Mitternacht war. Da die Dusche erst jetzt anging, ist er wahrscheinlich erst vor kurzem wieder gekommen.Ich habe ihn mir also eingebildet.
Wie töricht von mir zu denken, Isaac William Furino würde plötzlich mitten in der Nacht vor meiner Haustür stehen. Der Isaac William Furino, der mich vor Jahren hat sitzen lassen. Der Furino, den es einen scheiß interessierte, was meine Briefe aussagte. Der Furino, von dem ich seit Jahren nichts mehr gehört hatte. Nicht mal nach meinem Hilferuf in eines der Briefe, bevor ich Caremine heiratete. Lächerlich.Ich schmunzelte über meine eigenen Gedanken und richtete mich auf. Ich sollte ins Bett. Auf der Couch verrenke ich mir noch meinen Rücken oder irgendwas anderes. Gott, ich werde alt...
Ich stand auf, ging in das Gästebad neben der Küche und machte mich bettfertig. Ein Tanktop und jogginghose kombiniert waren die beste Wahl für Nachtwäsche. Als ich mich fertig angezogen habe, vernahm ich schwere Schritte, die sich dem Bad näherten.
"Antonio? Seit wann bist du wieder zurück?", frage ich und öffnete die Tür. Ich erhielt jedoch keine Antwort. Erneut runzelte ich die Stirn und schaute mich um. In der Küche brannte Licht. Ohne drüber nach zu denken, stürmte ich in den Raum und öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, doch verstumme sofort.
"Er muss dich sehr lieben", knurrte der junge Mann vor mir. In seiner Hand hielt er einen kleinen Schnipsel. Ich konnte nicht sehen, was drauf stand. Vor ihm lag eine Schüssel mit Pasta Carbonara.
Mein Verstand hatte immer noch nicht realisiert, was gerade passiert.
Er saß hier vor mir, an dem Esstisch, welcher an die Wand gerichtet war. Er lehnte sich lässig zurück, schaute düster hinein. Seine Haare klebten an seiner Stirn. Wenn ich mich nicht täusche, fielen einige Tropfen aus seinen Haarsträhnen auf seinen Schultern und rollten seine Brust hinunter. Er hatte kein T-Shirt an. Absolut nichts, außer einer Joginghose. Ist das etwa... ist das meine Jogginghose? In pastellrosa und mit Einhörnern drauf wohlbemerkt. Seine Hand umgriff den Zettel fest zwischen den Fingern. Seine Adern an den Armen traten hervor. Hatte er trainiert? Er hatte einen drei-tage-Bart, was ihn noch männlicher erscheinen ließ. Noch erwachsener.Ich schluckte schwer. Auf einmal fühlte sich mein Hals so trocken an. Meine Glieder zitterten. Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Ich hatte angst, das ich an Herzversagen sterben würde. Genau hier. Vor ihm. In dem Türrahmen der Küche.
Liam löste seine Augen von dem Blatt Papier und schaute mich an. "Gott, du bist noch schöner, als ich dich in Erinnerung habe...", hauchte der Mann vor mir.
Eine Träne löst sich aus meinem Auge. Gott wie sehr ich seine Stimme vermisst hatte. Wie sehr ich nun auf ihn zu gerannt wäre, um meine Arme um ihn zu schlingen. Wie gern ich mich an ihm klammern und nie wieder loslassen würde.
Liam geht steht auf und kommt auf mich zu. Als er vor mir steht, wars das mit mir. Auf einmal begann mein Herz wie wild zu hämmern. Schmetterlinge tobten in meinem Bauch. Ein Gefühl, das ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht verspürt hatte. Eine weitere Träne rollt meine Wange entlang.
Liam hob einen Mundwinkel, lächelte schief. Er führte seine Hand vorsichtig zu meinem Gesicht, legte diese an meine Wange und wischte die salzige Flüssigkeit behutsam mit seinem Daumen weg. Ich erzitterte. Seine Berührung löste Gänsehaut an meinem Körper aus. Ich holte tief Luft, seufzte erleichtert und schmiegte mich unbemerkt in seine Hand.
Wie sehr ich seine Berührung vermisst hatte...Aaaand he's officially back, bitches 💥
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Past Promises
Teen Fiction{Fortsetzung von Promises} Versprechen. So viele Versprechen. Gehalten? Gebrochen? Vergessen? Ich weiß es nicht. Tag und Nacht wartete ich auf eine Rückmeldung. Er hatte es mir versprochen. Versprochen, das er sich meldet. Versprochen, das er mich...