Kapitel 44 Du machst mir angst

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Thea Cheslock
22. Oktober; Freitag

Meine Finger umschlossen die flauschige Decke die um mich geschlungen war, als ich langsam mein Bewusstsein wieder erlangte. "Fuck", stöhnte ich hervor und kugelte mich zusammen. Selbst meine eigene Stimme bereitete mir Kopfschmerzen. Langsam öffne ich die Augen um festzustellen das ich alleine war. Vorsichtig setzte ich mich auf und bemerkte, das ich nur Unterwäsche trug. Was genau ist gestern passiert...?

Mit mühe und not schob ich die decke beiseite und stand auf. Augenblicklich machte sich die Übelkeit in mir breit. Noch bevor es zu spät war sprintete ich die Treppen hinunter in das Gäste Bad und übergab mich in der Toilette.
"Nie wieder Alkohol...", keuchte ich und entleerte erneut meinen Mageninhalt in die Schüssel.

Während ich versuchte mein Körper zu beruhigen dachte ich an Antonio. War er schon zur Arbeit gefahren? Scheiße... die Arbeit!! Ich hatte heute noch einen wichtigen Termin!
Ich blickte in den Spiegel und sah wie grausam ich aussah. Meine ungebändigten Haare und das verschmierte Make-Up. Ich könnte mit der bösen Hexe aus Disney ein Wettbewerb um unsere Hexenkostüme veranstalten und ohne Mühe gewinnen.

Nachdem ich fertig bin und mein Mund mit Wasser ausgespült habe, sprang ich unter die Dusche, weil ich mich so eklig und dreckig fühlte und mich so nicht blicken lassen konnte. Als das warme Wasser an meinem Körper runter prasselte entspannten sich meine Muskeln, die Kopfschmerzen jedoch waren immer noch da. Vielleicht hätte ich vorher eine Aspirin nehmen sollen...

Nachdem ich mich frisch gemacht hatte und in Handtuch eingewickelt war, ging ich erstmal in die Küche. Kaum hab ich die Küche betreten, schreckte ich zusammen. "Scheiße...", flüsterte ich erschrocken. Antonio stand hinter der Kücheninsel. Lässig hatte er seine Unterarme darauf abgestützt und lehnte dagegen. In einer Hand hielt er ein Glas mit Apfelsaft ähnlicher Flüssigkeit. "Ich dachte du wärst schon arbeiten", fügte ich hinzu und ging zu einem Hochschrank, um mir ein Glas zu nehmen. Dann griff ich in eine Schublade und holte eine Kopfschmerztablette hervor.

Nach wenigen Sekunden spürte ich einen Arm um meinem Bauch und wie ich fest an seinem Körper gedrückt wurde. Sanft verteilte er feuchte Küsse an meinem Hals entlang. Er roch nach Alkohol. Sofort wurde mir wieder übel. Allein der Geruch widerte mich an. Wie konnte ich denn gestern so viel trinken? Und warum roch er so stark nach Alkohol? Warum trinkt er früh am Morgen?

"Hast du gestern Spaß gehabt...?", hauchte er gegen mein Hals. Sofort versteifte ich mich. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Ich wiederhole: was ist gestern passiert?
Mit einer Hand umgriff ich das Handtuch fester. "Was?", fragte ich verwirrt.
"Hat es dir gestern gefallen?", fragte er und küsste meine Wange. Ich dachte über jegliche Szenarien nach, die passiert sein könnten.

Gehen wir mal die Fakten durch:
Ich bin nur in Unterwäsche aufgewacht. Mein Lippenstift saß überall, nur nicht an meinen Lippen. Und wenn ich scharf darüber nachdachte, erinnerte ich mich auch an sanfte Lippen die meinen liebkosten. Und vorhin meine ich auch ein Knutschfleck an meinem Hals entdeckt zu haben... Hab ich etwa mit Antonio geschlafen...?

Wie reagiert man auf sowas? Würde es seine Gefühle verletzen wenn ich sage, das ich mich nicht mal an die gestrige Nacht erinnere? Würde ich seinen Ego pushen, wenn ich der Frage positiv zustimmte?

Ich lächelte ihn an und drückte ihm wortlos einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Dann schmiss ich die Tablette in das Glas und ließ diese auflösen.
Antonio drehte mich zu sich rum und schaute mir in die Augen. Seine Augen waren düster, doch zeigten keine Emotionen. "Ich hab ein Geschenk für dich", sagte er. Seine Hand fuhr an meine Wange und strich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht.

Ich schaute verwirrt. "Sag mir bescheid wenn du fertig bist, wir fahren dann sofort los", meinte er, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und löst sich von mir. Wir... fahren...? Er roch nach Alkohol aus jeder Pore... da will er Auto fahren?

"Ich halte das für keine gute Idee, Antonio. Du hast getrunken", sagte ich eilig und hielt ihn am Arm fest, bevor er gehen konnte. "Ich fahre nicht. Einer meiner Männer fährt", antwortet er, nimmt mein Handgelenkt und befreit sich von mir. Wieso benahm er sich so...?

Ich trank die medizin und machte mich zum Ausgehen fertig. Es bereitete mir angst, das ich nichts mehr weiß, was gestern geschehen ist und Antonio früh am morgens trinkt und jetzt plötzlich ein Überraschung für mich hat. Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Nachdem ich fertig war ging ich zu Antonio um ihn zu signalisieren das wir los können. Ohne ein Wort zu wechseln stiegen wir beide ins Auto und der Fahrer fuhr los. Antonio legte ein Arm um meine Taille und zog mich näher an sich.

"Du bist die schönste Frau, die ich kenne, mi amore", flüstert er in meinem Ohr. Ich krallte mich an dem Saum meines Hoodies fest. Irgendwas stimmt doch nicht...

Als wir ankamen und ich neugierig umher schaute, blieb mir die spucke weg. Wir waren an  einem Club angelangt. Nicht irgendeinen. Es war der Club von gestern. Ich erinnerte mich nicht an viel, nur soweit, das ich zu Zack ging und er mich dazu überredete zu trinken. Was danach geschah ist nur verschwommen.

"Was machen wir hier?", krächzte ich hervor und räusperte mich um meine Stimme in den Griff zu bekommen. "Weißt du noch als ich sagte, dass ich für dich auf die Knie gehen würde, aber dich erschieße wenn du mich hintergehst?"

Ich schluckte schwer, schaute ihn mir weit aufgerissenen Augen an. "Antonio..."
Ohne mich anzuschauen stieg er aus und schmiss die Autotür laut knallend zu. Ich zuckte erschrocken zusammen, eilte aber um schnell auszusteigen. "Lass uns herausfinden was heute der Fall ist.", fügt er hinzu, griff nach meinem Oberarm und geht mit schnellen Schritten voran. Ich konnte kaum mithalten und knickte ein oder zweimal um oder stolperte über meine eigenen Füße.

"Du machst mir angst, Antonio", rief ich ihm hinterher, was ihn jedoch auch nicht aufhielt. "Wenn du nichts falsch gemacht hast, brauchst du auch keine Angst haben" Das ist ja das Problem... ich weiß nicht was ich gemacht habe...

Wie steht ihr eigentlich zu Spicy Szenen?
Ich hab sowas noch nie geschrieben und mag es absolut nicht wenn in einer Mafia Geschichte in jedem zweiten Kapitel rumgemacht wird. Ich lese sowas auch nicht gerne und hab also keine Ahnung 🤡

Ich hab in den letzten zwei Kapitel mal versucht ein wenig detailliert zu sein aber ihr seht es ja selbst 😂

Wollt ihr mehr von sowas? Lest ihr sowas? Oder kann ich bei meinen Grenzen bleiben? 😂😂

Past PromisesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt