Chapter 12 verlogenes Miststück

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15. August, Dienstag
Thea

Ich kann es nicht fassen, was er gestern getan hat. Er hat mich einfach auf die Wange geküsst. Einfach so. Oh Gott, war wenn es jemand gesehen hat?!

Noch bevor ich den Gedanken aussprechen konnte, begann jemand an der Tür wie wild zu klingeln. Erschrocken zuckte ich zusammen, merkte jedoch schnell das ich endlich die Tür öffnen sollte. Es war niemand zuhause. Ich hatte mich krank gemeldet, weil es mir durch und durch peinlich war, was gestern geschehen ist. Vielleicht aber auch, weil ich mit dem gebrochenen Fuß kaum laufen kann. Es ist unmöglich, das es niemand gesehen hat. Wir waren in der Öffentlichkeit und Antonio ist nicht gerade jemand unbekanntes.

Ich tapste zu Tür und öffnete diese vorsichtig. Endlich hörte die Klingel auf zu summen. Ein aufgebrachter Zack stand vor mir.

"Hast du den verstand verloren?!", schrie er wütend. Ich zuckte erschrocken zusammen. Mein Herz setzte ein Schlag aus und das Blut rauschte in meinen Wangen. Ich schluckte schwer und schaute ihn wie ein verängstigtes kleines Hündchen entgegen.

"Ich dachte du wärst Loyal! Ihr habt euch ein versprechen gegeben! Wie konntest du nur?!"

Ich ahnte schlimmes. Ich atmete tief ein, wendete meinen Blick von ihm. Ich hörte jedes seiner Worte. Er beschimpfte mich mit Worten, die ich noch nie in meine Leben gehört habe. Jedes seiner Worte brannte sich in mein Herz und zerriss es von innen heraus. Ich traute mich nicht ihn zu unterbrechen. Er war laut. Zu laut. Es lugten sogar einige Leute von ihren Apartments hervor um sich das Theater anzugucken. Eine Träne rutschte aus meinen Augenwinkeln, welche ich sofort wegwischte. Ab un zu zuckte ich zusammen, weil er lauter wurde, als ohnehin schon.

"... so ein verlogenes Miststück! Wieso..." - "Es reicht...", flüsterte ich, weil meine Stimme kein einziges Wort heraus brachte. Sofort verstummte er. Kurz schaute ich zu Zack hoch. Ich sah nur wut in seinen Augen. Wut und Enttäuschung.

"Willst du nicht erstmal reinkommen...?", whisperte ich mit gesenktem Kopf. Erst jetzt bemerkte er, das wir nicht mehr allein waren. All seine Sätze sind durch dem langen Flur in die Zimmer anderer gedrungen. Jeder hat es gehört. Alles.

Zack drückte mich zur Seite, drang in mein Heim ein und schloss die Tür mit einem lauten Knall zu.

„Ich höre!", zischte er.

„Und ich hab schon zu viel gehört", entgegnete ich.
„Willst du mir vielleicht mal verraten weswegen du überhaupt wütend auf mich bist?", fragte ich und schaute zu ihm auf.

Zack schaut mich mit aufgerissenen Augen an. Als hätte ich ihm Beleidigungen am Kopf geworfen und nicht andersrum. „Du willst wissen was passiert ist?! Das kann ich dir verraten, Fräulein! Du hast Liam betrogen! Du hast..."

Ab da hörte ich nicht mehr zu. Wie ein Nebel legte sich eine erdrückende Stille um mich herum, obwohl Zack mich anschrie, als wär ich eine Verrückte. Nur gedämpfte dran seine Stimme zu mir.

Wie bitte?!

Ich soll was getan haben?

Ich erhob meine Hand und ließ diese schmerzhaft gegen Zacks Gesicht donnern. Sofort verstummte er, hielt seine Wange fest, als würde er etwas verstecken. Ganz klar hat meine Hand Fingerabdrücke hinterlassen.

"Wie kannst du es wagen zu mir zu stürmen und so ein Theater zu machen?!", zischte ich hervor. "Ich soll Liam betrogen haben?! Was bitte habe ich denn deiner Meinung nach getan?!", von Wort zu Wort wurde ich lauter.

Zack packte meinen Oberarm und zog mich gewaltsam ins Wohnzimmer. Es war egal, das mein Fuß verstaucht war. An den Schmerzen war nicht mehr zu denken. Eilig schaltete er den Fernseher ein und klickte durch die Sender. Jeder einzelne Sender berichtete nur über eins: Antonio.

Egal welchen Sender Zack anschaltete, es spielte sich immer und immer wieder die gleich Szene ab - Antonio, wie er mich küsst.

Entsetzt schlug ich eine Hand vor dem Mund. Meine Augen wurden so groß wie Tomaten und mein ganzer Körper zitterte. Eine Träne huschte unbemerkt über meine Wange.

"Das ist nicht richtig", traute ich mich zu sagen. Zack hob eine Augenbraue in die Höhe, schaut mich ungläubig an. "Das ist nie so passiert! Er hat mich nicht geküsst. Seine Lippen haben lediglich keine Wange berührt! Das ist die Perspektive, ich schwöre auf alles was ich habe!" - "Vieles zu verlieren hast du aber nicht", entgegnet er scharf und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Beleidigt zog ich die Luft ein und schaute ihn angewidert an. "Wie kannst du so etwas von mir denken, Zack?! Ich würde doch... ich würde niemals etwas tun, was Liam verletzen würde! Es war ein Kuss auf die Wange. Das sind verdrehte Tatsachen. Warum sollte ich mein Versprechen an Liam brechen?!" Nach dem letzten Satz hob ich meine Hand in die Höhe und deutete auf dem Ring.

"Ich hab ihm ein Versprechen gegeben, Zack. Das waren keine Leeren Worte. Ich liebe Liam von ganzen Herzen!" - "Aber auch du hast deine Grenzen, Cheslock! Wie lange ist er schon weg? Willst du mir weis machen, du hättest kein einziges Mal den Drang gespürt dir einen anderen zu Angeln?!" Seine Worte trafen mich tief.

"Du widerst mich an", zischte ich hervor, biss meine Zähne zusammen und versuchte nicht schon wieder los zu heulen. "Ich widere dich an?", Zack schnaubte. In seinen Augen war pure Verachtung zu erkennen. Wut, ekel, Hass. Das alles konnte ich in seinen Augen sehen.

"Schätzen. Diese Nachrichten wurden International übertragen. Und jetzt rate mal. Ganz genau. Es ist nicht ganz abwegig, das mein bester Freund das auch gesehen hat." Erneut setzte mein Herz ein Schlag aus. Wenn das so weiter geht, erleide ich einen Herzstillstand.

"Er hat alles gesehen, Thea", knurrte Zack.

Ich schluckte schwer und entschied mich dazu, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen. Ich reckte meinen Kinn und schaute ihm selbstsicher in die Augen.

"Ganz egal was Liam in den Medien sieht, er weiß, das ich ihn Liebe. Und er..." ich machte eine Pause. Einen kurzen Moment verschwendete ich meine Gedanken daran, ob das was ich gleich ausspreche, wirklich die Wahrheit ist. "Er liebt mich umso mehr. Falls er die Nachricht gesehen hat, wird er sich melden. Ich werd ihm alles erklären. Er wird es verstehen. Dann wird alles wieder gut.", sagte ich betont ruhig.

Und ich werde diesen dreckigen Bastard von Caremine in den Arsch treten. Für wen hält er sich?!

3 Uhr morgen und ich bin stolz darauf euch ein weiteres Kapitel zeigen zu dürfen. Aber jetzt gehe ich schlafen.... 😴

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