Kapitel 51: Das war erst der Anfang

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Thea Cheslock
27. November; Donnerstag

Gelangweilt war ich dabei einige Unterlagen zusammenzuheften. Es war bereits Feierabend, dennoch entschied ich mich noch etwas länger zu bleiben. Die Arbeit die ich gerade verrichtete, hätte ich auch morgen machen müssen, daher dachte ich mir diese gleich zu machen. Kaum hab ich die letzte Seite eingefädelt, öffnet sich die Tür am anderen Ende des Raumes.

Fünf sekunden. Nur fünf sekunden brauchte ich, um zu verstehen wer durch die Halle marschierte und gerade auf dem Weg war die Treppen zu besteigen. Mit offenem Mund schaute ich ihm hinterher. Zwei weitere Männer, die hinter ihm her waren, stellten sich als Personenschutz rechts und links neben den Aufgang.

Schnell sortierte ich die Akte in eines der Schränke die direkt hinter meinem Tisch ruhte und rannte hastig aus dem Glasbüro. Die Bodyguards ließen mich ohne wenn und aber ihm hinterher rennen. Ich sah wie die Tür von Antonios Büro zuging. Im selben Moment drückte ich diese mit voller kraft auf uns lieferte einen dramatischen Auftritt. Aber keiner der Männer rührte sich. Sie schienen mich bemerkt zu haben, aber es interessierte sie nicht. Antonio schaut mich kurz an, dann wieder den gegenüber von ihn.

"Hiermit fordere ich mein 24 Stündiges Date mit Thea ein", brummte Liam hervor. Er hatte seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt, würdigte mir keinen Blick.

"Warum jetzt?", platzte es mir heraus. Sofort hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Aber keiner der beiden beantwortete meine Frage. Sie lieferten sich gegenseitig ein Blickduell.

"Bei allem Respekt, Mr. Williams. Aber ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt", murmelte nun Antonio gelassen und lehnt sich vor. "Sie gehört mir." - "Und für 24 Stunden haben Sie sie verkauft, Mr. Caremine" Liam sprach seinen Namen so verspottend aus, so herablassend, aber dennoch schwang ein hauch von Eleganz in seiner Stimme mit.

Ich hörte Antonio laut ein- und ausatmen. "Thea, bist du einverstanden?", fragte er an mich gerichtet. Ich stand wie gelähmt da, wusste nicht wie ich antworten sollte. Ganz egal wie ich mich entschied, es würde mir rückwirkend schaden.

Wählte ich Antonio, würde ich Liam verletzten. Es würde wahrscheinlich meiner Mentalität schaden, da er der einzige ist, der mein Herz höher schlagen lässt. Aber wähle ich Liam, bräche ich das Herz von Antonio. Dabei kümmerte er sich so gut um mich. Er tat sein bestes um mir nicht zu schaden und war stets für mich da, wenn ich ihn brauchte. Als Liam nicht da war, hatte Antonio meine Hand gehalten. Sooft ich auch versuchte Antonio abzuwimmeln, er verließ nie meine Seite. Seine Besessenheit wurde zu meiner Komfortzone.

Ein Blick zu Liam ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Er war bereit gegen die gesamte Welt für mich zu kämpfen. Er würde es alleine mit 100 Männern aufnehmen, die sich ihm in den Weg stellen und er würde ohne der Wimper zu zucken, sich immer für mich entscheiden. Für ihn war ich keine Option. Ich war sein ein und Alles. Ich war seine Priorität.
Als seine Mundwinkel sich zu einem ehrlichen Lächeln hoben, hörte ich meinen Herz wieder schlagen. Es dröhnte so laut in meinen Ohren, das ich Angst hatte, jemand anderes würde es hören. In meinen Fingern kribbelte es und alles was ich wollte war ihn zu berühren.

In dem Moment wusste ich es. Die Wahl war nicht schwer. Ich machte es mich nur unheimlich schwer indem ich zu sehr nachdachte.

Ich nickte unmerklich. "24 Stunden...", bestätigte ich abwesend. Liam wendet sich von mir ab, dreht sich zu Antonio. "Morgen um die selbe Uhrzeit ist sie wieder hier", meinte er, als würde er die Erlaubnis von meinem Vater einholen, mich auf ein Ball ausführen zu dürfen.

"Kein Küssen, kein - ", begann Antonio, wird aber sofort von mir unterbrochen. "Okay, dad" Ich löste mich von meiner Starre und schaute zu dem besagten. "Ich erinnere mich sehr wohl an euren Deal. Kein Kuss, kein Techtelmechtel", führte ich fort und schaute dann wieder zu Liam. Welcher mich nicht mehr anschaute. Er blickte nur Antonio an, versuchte ihn zu analysieren.

"Gut. Ich schicke zwei meiner Männer mit, nur zur Sicherheit" - "Auf gar keinen Fall!", erwiderte ich und setzte meine Stirn in falten. "Du solltest mir langsam mal vertrauen, toni", sprach ich. "Dir vertraue ich, kleines. Aber ihm nicht", antwortet Antonio und deutet auf Liam.

"Ich verspreche ihnen, das sie morgen um die selbe Uhrzeit wie jetzt wieder hier ist. Falls nicht, haben sie meine Kontaktdaten", versuchte es Furino nun. Ich sah Antonio an, wie es ihm schwerfiel, aber dennoch nickte er verständlich.

"In Ordnung. Morgen 16.30Uhr ist sie zuhause" Liam nickte als Bestätigung.

"Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe... nimmt mich jetzt ein fremder mit auf ein Date für 24 Stunden...? Jetzt? Jetzt sofort?", fragte ich an Antonio gerichtet. Der besagte stand auf und kam auf mich zu. Er legt seine Hände auf meinen Wangen und hob meinen Kopf leicht an, sodass ich ihn anschauen musste.
"Du hast dem zugestimmt und du hastest auch noch lauthals geschrien das ein einfach 24 Stunden Date zu wenig wären. Du schaffst das schon, ich vertraue dir", sagte er und drückte mir einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Auch wenn keine einzige Emotion sich in mir bemerkbar machte, spürte ich doch einen kleinen funken schlechtes Gewissen sich anbahnen.

Ich lächelte ihn leicht traurig an, als er mich losgelassen hat und schaute dann zu Liam. "Wenn ich bitten dürfte", meinte er und hielt mir seinen Arm hin. Ich schluckte schwer, hakte mich jedoch bei ihm ein und würdigte Antonio noch einen letzten Blick, bevor Liam mich aus dem Büro führte.

"Das war erst der Anfang", hörte ich Liam brummen, als die Tür sich hinter uns schloss. "Dich endgültig entscheiden wirst du erst in drei Tagen" Sofort schnellt mein Kopf zu ihm hoch. "Was soll das bedeuten?", fragte ich verdattert.
Statt mir zu antworten schob mich Liam hinter sich her und auch seine zwei Pinguine folgte ihm aus dem Gebäude.

Prüfungen vorbei. I'm back

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