Kapitel 25: Jetzt geht der Spaß erst richtig los

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Thea Cheslock
19. Oktober; Dienstag

Noch bevor ich mich immer wohler in seinen Berührungen fühlen konnte, rief ich mir in Erinnerung, in welche Situation ich momentan stecke. Sofort entriss ich mich von ihm und ging einen Schritt nach hinten. "Du solltest nicht hier sein!", flüsterte ich und schaute leicht erschrocken. Ich wurde mir den Tatsachen bewusst. Die Tatsache, das ich verheiratet bin. Die Tatsache, das er zu spät war.

Liam blinzelte benommen, nahm seine Hand runter und schaute mir verwirrt in die Augen. Sofort schaute ich weg. Ich wollte nicht schwach werden. Ich wusste, je länger ich in seiner Nähe bin, desto mehr wird mein Verlangen nach ihm wachsen. „Du... du kannst nicht einfach hier auftauchen, bei mir Duschen, meine Sachen anziehen und so tun als wäre nichts gewesen! Ich hab geheiratet...", erklärte ich etwas aufgebrachter, als ich es hätte sein sollen. Warum erwähnte ich es? Warum erwähnte ich, das och verheiratet bin? Als ob es ihn zurück halten würde.

Es war still. Liam sagte nichts. „Ich... ich habe keine Gefühle mehr für dich. Du... warst meine erste Liebe... auch wenn nur für ein paar Tage..., Wochen...? Aber das ist jetzt Vergangenheit."

„Antonio schläft bereits in seinem Büro, auf der Couch. Er kommt heute nacht nicht mehr nach Hause", sagte Liam gelassen. Als hätte er meine Worte nicht gehört.

„Ich möchte dich bitten zu gehen", sagte ich ruhig, schaute ihm kein einziges Mal in die Augen. „Ich habe dich vermisst, weißt du das?", es klang mehr nach einer Frage zu sich selbst, als an mich gerichtet. „Bitte... geh jetzt...", wiederholte ich. „Ich will dich zurück, Thea" Liam machte einen Schritt auf mich zu. Ich schritt zur Seite, versuchte halt am Türrahmen zu finden. „Geh jetzt...", sagte ich erneut.
Doch diesmal sagte er nichts.

Er führte seine Hand zu meinem Hals, grub seine Finger in meinen Nacken und zog mich fest an sich. Der andere Arm schlang sich um meine Taille. Gänsehaut bereitete sich an meinem ganzen Körper aus, als mein Körper gegen seine harte Brust prallte. Liam zog leicht an meinen Haaren im Hinterkopf und zwang mich ihn anzuschauen. „Jetzt sieh mir in die Augen, und sag es noch mal", zischte er wütend. Wütend... er war eindeutig wütend...

Ich schluckte schwer. Seine Augen waren voller Wut, Angst und Reue.
Er war wütend, das ich versuchte ihn von mir wegzuschieben.
Angst...? Wovor...?
Hatte er Angst ich könnte etwas sagen, was ihm nicht gefallen würde? Oder das ich ihn abweisen würde? Reue...? Was genau bereute er? Her gekommen zu sein?

„Sag es!", keifte Liam und zog mich mit dem Arm an der Taille noch fester an sich. Es erinnerte mich an unsere erste gemeinsame Nacht. Als ich meine Gefühle für ihn gestand. Als wäre es erst gestern gewesen. Ich erinnerte mich an jedes Detail. An jede Berührung, die er wie eine Narbe hinterließ. Narben, die nie verblassten.

„Ich möchte dich nie wieder sehen", flüsterte ich, hielt Augenkontakt. „Ich hasse dich", fügte ich noch hinzu. „Du hast mein Leben ruiniert." Ich merkte wie Liam seinen Griff an meinem Nacken lockerte. Eine Träne kullerte an meiner Wange entlang. „Ich war so glücklich, Liam. So verdammt Glücklich, wie ein Mädchen nur sein kann. Doch dann kamst du in mein Leben. Du hast alles ruiniert. Du hast mit meinen Gefühlen gespielt, als wären sie ein billiges Spielzeug. Wegen dir verlor ich mein Lächeln, meinen Willen, meine Hoffnung. Du hast mich zerstört..." Von Wort zu Wort spürte ich, wie es kälter um mich wurde, obwohl ich nah bei ihm stand. Bei IHM. Dem Mann meiner Träume. Bei dem Mann, der mein Grund zum Leben war, der mein Lächeln zu verantworten hatte, meine Hoffnung von Tag zu Tag steigerte, mich liebte so wie ich bin und nichts an mir hinterfragte. Es tut so weh, ihm diese Worte ins Gesicht zu sagen. Als würde ich ihn mit eigenen Händen erschießen, mehrmals.

Ich erwartete, das er mich von sich wegstieß. Das er mich verachtend anschaute und mich beschimpfte, wie Zack es einst getan hatte. Doch als seine Mundwinkel zuckten, war ich verwirrt. Er schmunzelte. Warum lächelt er?

Liam löst seine Hand aus meinen Haarschopf und führte diese zu meiner Wange. Er befeuchtete seine Lippen mit der Zunge und ehe ich mich versah, drückte er seine weichen Lippen auf meine Stirn. Mein Herz hörte auf zu schlagen, nur um auszuholen und dreifach so schnell gegen meine Brust zu hämmern. Als würde es ausbrechen wollen. Er grinste. Er... grinste!
Liam griff in seine beziehungsweise in meine Jogginghosentasche und schob direkt danach eine Haarsträhne hinter meinem Ohr. Ich hörte ein leises Klicken. Eine Haarspange.

„Bist du fertig?", fragte er und lächelte. Ich blinzelte benommen. Was zur Hölle?
"Gut... und jetzt hörst du MIR zu!", seine Miene änderte sich schlagartig. "Du gehörst mir. Ich gab dir ein Versprechen. Nicht nur eins, sondern mehrere und ich bin hier um diese zu erfüllen. Du bist meine Thea. Ich werde all diese Versprechen einfordern und selbst wenn es hieße, das ich dich zwingen muss. Ich weiß irgendwas stimmt bei dir nicht. Ich weiß nicht wo genau das problem ist. Ist es Antonio? Hast du Angst ich könnte wieder weggehen und dich verlassen? Oder hast du wirklich keine Gefühle mehr für mich? Ganz egal. Das ist mir sowas von scheiß egal. Du wirst meine Braut sein und wenn ich dafür ganze Dörfer abschlachten muss. Du wirst die Mutter meiner Kinder sein und wenn es noch so viele Jahre dauert. Es ist mir scheiß egal, was dich dazu gebracht hat, einen anderen Mann zu heiraten, Thea Cheslock. Mag sein das ich Jahre lang weg war. Aber jetzt stehe ich vor dir. Quicklebendig. Ein ganzes Land schaffte es nicht mich auszuschalten, weil ich es nicht wollte und du verweigerst mir das Recht auf dich? Ich weiß du kennst nicht meine ganze Geschichte. Aber ich denke es ist an der Zeit dies zu ändern. Du wirst mein ganzes Ich kennenlernen. Du bist mein Mädchen. Du bist mein Eigentum und niemand, absolut niemand stellt sich mir in den Weg. Jetzt geht der spaß erst richtig los."

Na das ist mal eine Ansage 🫣

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