Kapitel 41: Ich glaube ich bin betrunken

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"Ich kann das nicht...", hauchte ich ihm entgegen. Ich zog meinen Kopf zurück um so Platz zwischen unseren Lippen zu schaffen, die mich in ihren Bann zu ziehen schienen. Mein Blick gleitet wieder zu seinen Augen, die sich noch mehr verdunkelt hatten. Er schob seine Hand, die noch eben an meinem Hals ruhte, in Richtung meines Nacken, vergrub seine Finger in meinen Haaren und drückte meinen Kopf näher, nur um kurz daraufhin seine Lippen sanft auf meinen zu pressen.

Meine Nackenhärchen stellten sich auf. Im Hintergrund lief unser Lied. UNSER Song... "infinity" von Jaymes Young. Doch dieses Mal bekam ich keine Panikattacke. Stattdessen waren meine ganzen Sorgen wie weg gezaubert. Scheiße... das war alles was ich brauchte. Wie konnte ich bloß dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verdrängen? Wie zur Hölle hatte ich vergessen, wie er sich anfühlte? Wie er roch, wie er schmeckte. Vorallem... wie sehr er mich liebte...
Verdammt, ich hatte das alles vergessen... wie konnte ich nur...?

Als Liam merkte, das ich mich nicht wehrte, fuhr er fort seine Lippen zu bewegen. Er schmeckte nach Alkohol. Nicht bitter. Aber perfekt nach Liam... seine Lippen... Sie passten perfekt zu meinen. Ganz anders als... Scheiße!

Ich löste mich aus dem Kuss und schaute ihn leicht panisch an. "Liam... ich... ich... Antonio...", ich wusste nicht wie ich in Worte ausdrucken konnte, dass das falsch ist. Das ich keine Untreue begehen will. Ich atmete unruhig, traute mich nicht ihm in die Augen zu schauen. Ich war mir dessen bewusst, das hier noch andere Personen anwesend waren. Anscheinend interessierte es aber niemanden, wer wir waren oder was wir taten. Ich glaube das ich im VIP Bereich gelandet bin. Wie konnte ich nur so dumm sein und all die Indizien ignorieren?

Liam drückte mich fest gegen die Säule neben mir. Ich keuchte vor schmerz auf, der sich in meinem Rücken ausbreitete. "Ich möchte nicht den Namen eines anderen aus deinem Mund hören", knurrte Liam, lehnte sich an mich und drückte seine Lippen auf meine. Diesesmal war sein Kuss fordernder, voller verlangen. Seine Lippen bewegten sich gierig, meine kamen gar nicht hinterher. Ich spürte wie seine Hand von meiner Taille aus sich unter mein Pullover schob und meine Haut erkundete. Ich spürte seine Mitte gegen meine drücken. Ein Kribbeln macht sich in meinem Unterleib breit. Ein kalter schauer lief mir über den Rücken. Blut schoss in meine Wangen. Ich stöhnte in den Kuss hinein. "Liam", keuchte ich außer Atem und legte meine Hände auf seine Brust um etwas Platz zwischen uns zu schaffen.

"Du bist nicht untreu, Thea. Denn du gehörst mir! Mir ganz allein! Schon seit dem ersten Tag", seufzte Liam als hätte er meine Gedanken gelesen und stützte seine Stirn gegen meine. Es änderte jedoch nichts an den Tatsachen, das ich nun verheiratet war und hier Ehebruch beging. Ich schloss meine Augen um zu verarbeiten, was eben geschehen ist. "Hör auf...", flüsterte ich leicht verzweifelt. Nicht wissend was ich will. Liam ließ mir aber keine Pause. Er schnappte sich mein Handgelenk und zog mich mit sich.

In einem dunklen Raum angekommen machte er halt, presst mich wieder an sich und küsste mich heftig. Seine Hand wandert wieder mein Bauch hinauf. Kurz macht er halt, platziert seine Hände an meinem Hintern, löst sich kurz aus dem Kuss um mir "Spring", zu zu flüstern. Ich tat es wie auf Kommando und schlang meine Beine um ihn. Ich wollte ihn so sehr... Seine Lippen küssten sich von meinem Mundwinkel aus vorran zu meinem Hals. Ich seufzte und an einer Empfindlichen Stelle hinter dem Ohr angekommen keuchte ich verlangend. Ich spürte, wie er grinste. Wieso zur Hölle fühlt sich das so gut an, obwohl ich weiß das es falsch ist?

Aber dann, als er begann an der Stelle zu saugen, traf es mich wie einen Blitz. Ich war sofort nüchtern. Ich hab Antonio nicht aus Liebe geheiratet, sondern weil er mich mit meiner Familie und Freunde bedroht hat. Plötzlich war jegliche Lust verschwunden. Die Angst, das er ein Abdruck hinterlässt, wuchs. Ich öffnete erschrocken meine Augen und löste mich von ihm. Da er das nicht kommen sehen hat, fiel ich ihm aus den Armen und landete auf dem harten Boden.

"Ich... ich...", heiße Tränen brannten auf meiner Wange. "Ich sagte hör auf!", brachte ich unter Tränen raus. "Ich kann das nicht", krächzte ich hervor, stand auf und entfernte mich sofort von ihm. Mag sein das ich angetrunken war. Mag sein das Liam betrunken war. Das ändert nichts an meiner Situation. Hätte ich dem ganzen kein Einhalt geboten, wäre ich jetzt vielleicht glücklich, aber damit wäre niemandem geholfen. Schließlich steckt meine Familie, sowohl Freunde immer noch in Gefahr.

Im Erdgeschoss angekommen stellte ich fest das er mich nicht verfolgt hatte. Ich atmete tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Auf Toilette wollte ich immer noch aber das muss jetzt warten. Er wird ja wohl nicht die ganze Zeit über hier bleiben.Ich beruhigte meinen Körper und versuchte mein Herz und Atem unter Kontrolle zu bekommen.

Ich wischte mir die Tränen weg und richtete meine Haare. Ich kann mir vorstellen wie schlimm ich gerade aussehe.

Nachdem ich meine Kleidung gerichtet hatte, ging ich auf die Tanzfläche wo ich sofort von Zack mit einem Glas empfangen wurde, welches ich runterschluckte als wäre es Medizin. „Du solltest vielleicht nicht so viel trinken. Erst vorhin hast du mir erzählt was vorgestern passiert ist", sprach Leo und nahm mir das Leere Glas ab. „Du bist doch da um aufzupassen. Lass ihr den spaß!", lallte Zack, welcher mir gleich daraufhin ein weiteres Glas in die Han drückte. Wo bekam er so schnell die Getränke her?

Sie begannen untereinander zu diskutieren wie der böse Teufel und der liebe Engel. Ich hörte gar nicht mehr hin. Stattdessen gingen mir Liams Lippen nicht mehr aus dem Kopf. Seine sanften Lippen, mit einem Hauch von Alkohol, die meine rau liebkosten, seine Hände die meine Haut erkundeten, sein männlicher Duft vermischt mit einem Hauch von Lavendel. Erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen. Ich wollte ihn so sehr zurück das es fast schon wehtat.

Ich biss mir auf die Unterlippe um keine Tränen zu vergießen und achtete auf hier und jetzt. Nach einigen weiteren Shots die ich voller Freude in mich aufnahm und mit Zack herumalberte um mich abzulenken, merkte ich wie mich die Müdigkeit packte. "Ich glaub ich bin betrunken", hickste ich und hielt mich an Zack fest.
Dieser hingegen lachte nur. "Ich auch"
Dann schauten wir uns beide an, schwiegen ein wenig nur um noch lauter zu lachen. "Du siehst so scheiße aus", brachten wir beide lachend im Chor heraus.

Leo neben uns hingegen war noch nüchtern und total genervt von uns. Ich kniff ihm fest in die Wange und säuselte: "Du solltest vielleicht auch trinken" Er schlug meine Hand beiseite und meinte: "Ne ich bin für eure Sicherheit zuständig und muss nachher Auto fahren!" - "Spaßverderber!", war das letzte Wort, das ich ihm zuwandte, bevor ich mich auf dem Weg zur Bar machte um mir ein Drink zu holen.

Der Barkeeper verlangte kein Geld von mir. Die ganze Zeit über nicht. "Wieso darf ich nicht bezahlen?", fragte ich ihn schließlich und setzte mich auf den Barhocker. Ich griff nach mein Getränk entgegen und nahm einen großen Schluck. "Weil sie die zweite Inhaberin sind, Miss Furino" Sofort spuckte ich alles aus. Der Barkeeper konnte sich noch retten.

Zu der Frage, ob das nächste Kapitel aus Liams sich schreiben kann: Leider nein. Ich muss erstmal Theas sicht abschließen 😕
Aber ich versuche es so bald wie möglich <3

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