53) Mum?

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Hallöchen, ja jetzt geht's auch endlich hier wieder weiter. Ich weiß, ich hasse Eigenwerbung auch aber ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mal bei meiner Geschichte "Her lost family" vorbeischauen würdet!!

Anyway, wenn ihr Fragen zu den italienischen Ausdrücken habt (ich gebe keine Garantie dafür, dass alles richtig ist) dann fragt ruhig in den Kommis:) Auch wenn ich denke, dass man sich das gut zusammenreimen kann.
Dann viel Spaß mit dem Kapi<3

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„Mum?", murmelte Felicitas, als sie am nächsten Morgen wach wurde, jedoch ohne die Augen zu öffnen. Minerva war bereits seit einer halben Stunde wach und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen, mein Schatz", sagte Minerva sanft, „gut geschlafen?"
„Hmm...", gähnte Felicitas wohlig und kuschelte sich enger an sie. Minerva strich ihr währenddessen über die Haare und fragte: „Und, wie waren eure Ferien?" „Très magnifique", murmelte Felicitas, was Minerva schmunzeln ließ.

„Kleo hat dich auf jeden Fall vermisst." Als hätte sie verstanden, was Minerva gesagt hatte, sprang die Katze maunzend zu ihnen aufs Bett. Erfreut nahm Felicitas die Katze auf den Schoß und begann, sie hinter den Ohren zu kraulen, was Kleo zum schnurren brachte. Es wärmte Minerva das Herz, wenn sie Felicitas glücklich sah.

„Heute ist ein ganz besonderer Tag!", flüsterte sie Felicitas ins Ohr. Diese hörte abrupt auf, Kleo zu streicheln und fiel Minerva um den Hals. „Heute vor drei Jahren bist du zu uns gekommen", murmelte Minerva, „und hast mich zu einer glücklichen Mutter gemacht. Einer sehr glücklichen." Minerva gab den Mädchen einen langen, liebevollen Kuss. Felicitas genoss Minervas Nähe unglaublich stark- egal wann, wo oder wie. „Es fühlt sich so viel länger an", sagte Felicitas. „Fast schon, als wäre es immer so gewesen." Nachdenklich löste sie sich von Minerva. „Seltsam... meinst du nicht?"

Bevor Minerva etwas darauf erwidern konnte, hörten sie einen lauten Schrei aus der Eingangshalle. „Merda!" Darauf folgte ein Schwall italienischer Schimpfwörter. Hastig liefen Felicitas und Minerva in den Flur und schauten die Treppe hinunter. Am Fuß besagter Treppe lag - geschätzt - ein halbes Bücherregal verteilt. Davor hockte Laura und sammelte sie einzeln wieder auf. „Sono stupida", murmelte sie verärgert und zog weitere Bücher zu sich heran. Auch Malcolm schien sie gehört zu haben, denn er kam herbeigeeilt und half ihr, die Bücher zusammen zu suchen. Dabei redete er beruhigend auf sie ein- immer zwischen Englisch und Italienisch wechselnd-, wobei er aber nicht zu bemerken schien, dass Laura dabei noch wütender wurde.

Oh, stai zitto!", fuhr sie ihn plötzlich an und stand auf.
Ma Laura, Schatz, ascolta-"
No!"
„Lau-"
„Oh, chiudi quella cazzo di bocca!", rief sie und verließ mit dem Großteil der Bücher die Halle. Laura musste etwas ziemlich schlimmes gesagt haben, denn Malcolm sog scharf die Luft ein.

Minerva und Felicitas sahen sich an und gingen die Treppe hinunter. „Was... was heißt chiudi quella cazzo... äh.. di Dings?", fragte Felicitas zögernd. Malcolm seufzte. „Es heißt „Halt die Fresse" und gehört zu den schlimmsten italienischen Schimpfwörtern." „Aber wieso beschimpft sie dich damit?", wollte Minerva entrüstet wissen. „Was ist überhaupt passiert?"

„Ach... Laura wollte die Bücher zurück in die Bibliothek schweben lassen und sie sind ihr runtergefallen." „Das kann doch jedem mal passieren- aber das ist noch lange kein Grund in einen solchen Ton zu verfallen!" „Nun ja...", Malcolm fuhr sich durch die Haare, „sie hatte das in den letzten Wochen öfter- immer wieder Aussetzer ihrer Magie und das macht sie fertig." „Wart ihr denn noch nicht im St. Mungo?", fragte Felicitas. Als Antwort schüttelte Malcolm den Kopf.

„Aber Malcolm!", fuhr Minerva empört dazwischen. „Das muss doch untersucht werden! Du kannst doch nicht-" Schmunzelnd gab er seiner großen Schwester einen Kuss auf die Wange. „Ich denke, ich bin alt genug, um selber zu entscheiden, was ich kann und was nicht", sagte er beruhigend und ging die Treppe hinauf in sein Zimmer. „Aber-", wollte Minerva protestieren, doch Felicitas nahm ihre Hand und sagte: „Lass gut sein. Es hat im Moment sowieso keinen Sinn."

Das Mädchen setzte seinen bittenden Blick auf. „Spielst du etwas mit mir? Biiiitteeee!" Minerva seufzte ergeben. „Na schön. Eine Runde Schach hat noch niemandem geschadet."

Sie gingen ins Bad, zogen sich an, setzten sich in der Bibliothek an den „Schach-Tisch" und vertieften sich in ihre Partie, die sich ziemlich lange hinzog. Kurz vor Schluss jedoch, als Felicitas an der Reihe war und über ihren nächsten Zug nachdachte, kamen Gefühle in Minerva hoch, die sie verdrängt geglaubt hatte.

Es war eine Mischung aus Erleichterung und Angst darüber, Felicitas verlieren zu können. Vor gerade mal zwei Monaten hätte sie das Mädchen fast für immer verloren und anscheinend trug das Ereignis immer noch seine Folgen mit sich. Minervas Hand zitterte unkontrolliert, während ihre Dame zwei Felder vorrückte. Felicitas musterte sie kurz, schien aber nichts bemerkt zu haben und ließ ihren Läufer zurück ziehen. Fünf Minuten später, in denen Minerva dringlich versucht hatte, ihrer Gefühle Herr zu werden, wusste sie warum.

„Du hast nicht aufgepasst, Mum", sagte Felicitas schadenfroh und ließ ihren Läufer ein paar Felder nach vorne laufen, woraufhin die schwarze Dame zu Boden fiel und zerbrach. In dem Moment hielt Minerva es nicht mehr aus, rückte auf der Eckbank zu Felicitas herum und nahm sie fest in den Arm. „Ich hab dich ganz doll lieb", flüsterte sie ihrer Kleinen zu und drückte ihr einen Kuss auf den Haarschopf. Felicitas war etwas verwundert, sagte jedoch nur: „Ich dich auch, Mum!"

Die Tage flogen nur so dahin: Malcolm und Laura apparierten zwei Tage später nach Hause und Felicitas fing mit ihren Hausaufgaben an. Minerva musste mehreren Muggelfamilien einen Besuch abstatten, um ihnen mitzuteilen, dass ihre Kinder magische Kräfte besaßen. Bei einer Familie war es besonders schwierig.

Minerva stand vor der Haustür eines kleinen Familienhauses und drückte auf die Klingel. Kurz darauf öffnete ein streng- aussehender Mann. „Was wollen Sie?", schnarrte er unhöflich. Minerva ließ sich jedoch nicht beirren und sagte: „Guten Tag, ich bin Professor McGonagall und-" „Ich gebe Ihnen mal einen guten Rat", unterbrach er sie, „gehen Sie dahin, wo Sie hergekommen sind und bleiben Sie dort." Damit knallte er ihr Tür vor der Nase zu.

Allerdings schaffte sie es, auch diese Familie in die magische Welt einzuführen.

You Weren't Just A Star To Me, You Were My Whole Damn SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt