70) Der Irrwicht

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Da ich jetzt Ferien habe und dazu auch noch Corona (das zweite Mal, yayy😃) habe ich jetzt eine Meeenge Zeit und hoffe, dass ich endlich ein bisschen weiterkomme mit der Story.
Ich widme das Kapitel magical_mystery20q auch wenn du momentan nicht aktiv bist, aber vielleicht freust du dich ja darüber, wenn du wiederkommst<3

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Die Prüfungswoche begann und eine unnatürliche Stille breitete sich im Schloss aus. Montag um die Mittagszeit kamen die Drittklässler aus Verwandlung. Ausgelaugt verglichen sie ihre Ergebnisse. Felicitas blieb die ganze Zeit still. Gedanklich ging sie schonmal die nächste Prüfung durch. In Zauberkunst kamen tatsächlich Aufmunterungszauber dran. In Hagrids Prüfung hingegen mussten sie dafür sorgen, dass ihre Flubberwürmer bis zum Ende der Stunde überlebten und da die Würmer am besten gediehen, wenn man sie in Ruhe ließ, war das die einfachste Prüfung ihres Lebens. 
Die Prüfung in Zaubertränke am Nachmittag bestand darin, ein Verwirrungs-Elixier zu brauen, um Mitternacht war Astronomie an der Reihe und Geschichte der Zauberei am Mittwochmorgen. Mittwochnachmittag hatten sie Kräuterkunde und am Donnerstagmorgen Verteidigung gegen die Dunklen Künste.

Lupin hatte sich die ungewöhnlichste Aufgaben einfallen lassen: eine Art Hindernisrennen draußen in der Sonne. Sie mussten durch einen tiefen Tümpel stapfen, in dem ein Grindeloh lauerte, eine Reihe von Erdlöchern voller Rotkappen überqueren, durch ein sumpfiges Feld waten und dabei die irreführenden Wegangaben eines Hinepanks missachten, und schließlich in einen alten Schrankkoffer klettern und sich mit einem neuen Irrwicht herumschlagen. Harry, der als erster von den dreien an der Reihe war, schaffte alle Aufgaben und erhielt volle Punktzahl. Ron kam gut voran, bis er auf den Hinkepank traf, der es schaffte, ihn so zu verwirren, dass er hüfthoch im Morast versank.

Felicitas gelang alles tadellos, bis sie zum Koffer mit dem Irrwicht kam. Sie stieg in den riesigen Koffer und Lupin wartete. Sekunde um Sekunde verstrich, doch Felicitas tauchte nicht auf. Lupin runzelte die Stirn. Nach drei Minuten ging er schließlich zu dem Koffer und öffnete ihn.

Felicitas saß in einer Ecke zusammen gekauert und schluchzte heftig. Vor ihr stand eine wütende Minerva und schrie sie an.
„Alle deine Prüfungen hast du vermasselt, du bist eine Enttäuschung für die gesamte Familie!"
„Mum, bitte", schluchzte Felicitas. Ihre Augen waren rot und verquollen und ihr Gesicht nass von den Tränen.
„Nenn mich nicht Mum, ich bin nicht deine Mutter! Ich weiß auch nicht, warum ich dich jemals aufgenommen habe. Isobel und ich sind sehr enttäuscht von dir. Kein Wunder, dass sich deine Eltern nicht um dich gekümmert haben; sie wussten, dass du ein hoffnungsloser Fall bist!"
„Es tut mir leid, Mum", schluchzte Felicitas. „Ich-"
Lupin stellte sich vor sie und der Irrwicht nahm die Gestalt einer leuchtenden Kugel an. „Riddikulus!", rief Lupin und wandte sich dann an Felicitas. „Ich glaube, es ist besser, wenn du hier rauskommst."

Doch das machte es nicht besser. Felicitas bekam große Augen. „O nein... es- es war nur ein Irrwicht!", flüsterte sie und die Tränen traten zurück in ihre Augen. „Jetzt bekomme ich doch sicher Punkte abgezogen- was wird nur Mum sagen, wenn ich durchfalle?" Sie fing wieder an zu weinen. „Nur... weil ich- ich auf einen... Irr...wicht hereingefallen bin!" „Du fällst doch deswegen nicht durch!", sagte Lupin beruhigend und zog sie mit sich aus dem Koffer. „Ich glaube, du solltest dich im Schloss ausruhen." „O nein... i-ich kann Mum nicht unter die Augen treten", murmelte Felicitas, während Lupin sie hoch zum Schloss eskortierte.

In der Eingangshalle kam Minerva ihnen bereits entgegen. Lupin hatte ihr einen Patronus geschickt und die Lage erklärt. „Maus, was ist denn los?", fragte sie besorgt. „Danke Remus", flüsterte sie dem Professor noch zu und ging dann mit Felicitas in ihre Privaträume.

„Hast du denn wirklich so große Angst davor, dass ich dich nicht mehr lieb habe, wenn du deine Prüfungen nicht bestehen würdest?", fragte Minerva leise, als sie im Wohnzimmer auf auf dem Sofa saßen und Felicitas nickte schluchzend. „Aber wieso denn? Selbst wenn du durch alle Prüfungen rasseln würdest, würde ich- und Isobel auch- dich noch genauso lieb haben! Ich dachte, das weißt du?" Felicitas schluchzte weiter und krallt sich an Minerva fest. „Ich will doch nur, dass ihr stolz auf mich sein könnt- dass ihr einen Grund dafür habt. Aber ich schaffe es ja noch nicht einmal einen harmlosen Irrwicht zu bekämpfen." „Aber Feli", sagte Minerva ruhig und strich ihr über den Rücken, „Feli, Schatz, jetzt hör mir mal zu. Ich bin unendlich stolz auf dich, Spatz. Und ich weiß, dass Granny das auch ist. Du musst uns nicht erst einen speziellen Grund geben. Außerdem- die größten Zauberer fallen auf Irrwichte herein. Das zeigt doch nur, dass du menschlich bist, mein Liebling. Und ich finde, darauf sollte man stolz sein! Jetzt beruhig dich mal, du bekommst ja fast keine Luft mehr." Minerva hielt ihren Schützling fest im Arm, bis die Schluchzer weniger wurden.

„Feli?" Minerva sah sie ernst an. „Bitte tu mir den Gefallen und wähle ein paar Fächer ab. Ich hab mir dieses Jahr echt Sorgen um dich gemacht." Felicitas nickte langsam. „Ich schätze, da habe ich mir etwas viel vorgenommen", schniefte sie leise. „Ach mein armer Schatz." Minerva drückte ihr liebevoll einen Kuss auf den Scheitel. „Du siehst schrecklich müde aus." „Das bin ich auch", murmelte das Mädchen und kuschelte sich dichter an ihre Mutter. „Und du hast mich wirklich noch lieb, wenn ich durch meine Prüfungen falle?" Die Sorge in ihrem Tonfall war nicht zu überhören. „Ganz sicher, mein Mäuschen." Felicitas nickte noch einmal erschöpft und war dann eingeschlafen.

Ein paar Stunden später musste Minerva sie wieder wecken, denn Felicitas hatte ihre letzte Prüfung. Sie wusste, dass Felicitas es ihr nie verzeihen würde, wenn sie sie nicht weckte, und sie konnte sich ja auch noch hinterher ausruhen. Nach ihrer Prüfung, die Felicitas in Muggelkunde und Harry und Ron in Wahrsagen hatten, ging Felicitas zurück in den Gemeinschaftsraum, wo bereits ein Brief auf sie wartete.

Berufung verloren. Sie richten ihn bei Sonnenuntergang hin. Ihr könnt nichts mehr tun. Kommt nicht runter. Ich will nicht, dass ihr es mit anseht.
Hagrid

Als die Jungs von ihrer Prüfung zurück waren, hielt sie ihnen den Brief unter die Nase. „Wir müssen hin", sagte Harry sofort und seine beiden Freunde stimmten ihm zu. Also schlüpften sie nach dem Abendessen unter den Tarnumhang und liefen runter zu Hagrids Hütte. Widerwillig ließ er sie ein. „Ihr hättet nicht kommen sollen", schniefte er, während Felicitas Tee zubereitete. Plötzlich schrie sie auf. „Ron! Ich- das gibt's doch nicht- es ist Krätze!" Und wirklich- als sie die Milchkanne auf den Kopf stellte, kletterte Krätze auf den Tisch.

„Was machst du denn hier, Krätze?", sagte Ron und packte die fiepende Ratte. „Ist ja gut- keine Katze in Sicht." Hagrid war indessen aufgestanden und spähte zum Fenster hinaus. „Sie kommen... geht jetzt, schnell..." Die Drei wirbelten herum. In der Ferne sahen sie, wie Dumbledore, Fudge, das Mitglied vom Ausschuss und Macnair, der Henker, die Schlosstreppe herunter kamen. „Ich lass euch hinten raus", sagte Hagrid und sie folgten ihm durch die Tür in den Garten. Seidenschnabel war an den Zaum des Kürbisbeets gebunden und scharrte nervös auf der Erde. Gerade noch rechtzeitig warf Felicitas den Tarnumhang über sie drei, als sie auch schon ein Klopfen an der Vordertür hörten.

Nachdem die Männer in der Hütte verschwunden waren, hasteten Harry, Ron und Felicitas den Abhang hoch, zurück zum Schloss. Plötzlich blieb Ron wie angewurzelt stehen. „O bitte, Ron", sagte Felicitas. „Es ist Krätze- er gibt einfach keine Ruhe-" Er versuchte Krätze zurück in seine Tasche zu packen, aber die Ratte hatte rasende Angst gepackt. Sie fiepte und quiekte, jedoch nicht laut genug, um die Geräusche zu überdecken, die nun von Hagrids Garten herüberwehten. Zunächst gab es ein Gewirr undeutlicher Männerstimmen, dann trat Stille ein, und dann, ohne Warnung, hörten sie das unmissverständliche Surren und den dumpfen Aufschlaf einer Axt. „Sie haben es wirklich getan!", flüsterte Felicitas. „Ich k...kann's einfach nicht fassen- sie haben's wirklich getan!" Kurze Zeit standen sie still da. „Gehen wir", sagte Ron dann leise und die Drei setzten sich in Bewegung. Doch genau in dem Moment kam Abby auf sie zugelaufen.

„Abby, hau ab!", stöhnte Felicitas, aber es war zu spät. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Krätze zappelte in Rons Hand, dieser ließ jedoch nicht los, und wie aus dem Nichts kam ein großer, rabenschwarzer Hund angelaufen, der mit seinem Maul Ron am Bein packte und ihn in einen Geheimgang unter der Peitschenden Weide zerrte- der Baum stand still, wenn man einen speziellen Knopf an der Wurzel drückte. Harry und Felicitas folgten ihnen natürlich und landeten in der Heulenden Hütte. Sie hatten gerade Ron entdeckt, als jemand Expelliarmus krächzte und ihnen die Zauberstäbe aus den Händen flogen. Felicitas schnellte herum und schaute in das dreckige Gesicht von Sirius Black.

You Weren't Just A Star To Me, You Were My Whole Damn SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt