Danger and Love

Kapitel 5

Mitten in der Nacht wache ich schweißgebadet auf und muss erst einmal realisieren, dass ich zu Hause bin. Diese verdammten Albträume. Ich richte mich auf und versuche mich an die Albträume zu erinnern.

Ständig verfolgt mich der tot meiner Mutter und mein Adoptivvater in den Träumen. Wenn ich an Nicolai denke, kommt mir die Wut hoch und ich kann förmlich die Schläge spüren, die er mir verpasst hat damals. Ich lass mich wieder aufs Bett fallen, mache meine Augen zu, atme tief ein und aus, lege meinen Arm aufs Gesicht und versuche die Gedanken und Erinnerungen beiseitezuschieben. Das klappt immer wieder und irgendwann schlafe ich wieder ein.

Als mein Wecker klingelt, bin ich schon lange wach. Ich greife nach meinem Handy und checke meine Mails, dann stehe ich auf und ziehe mich an. Ich packe meine Tasche und gehe in die Küche, mache mir einen Kaffee und etwas Schnelles zu essen.

Während ich frühstücke, checke ich meinen Computer, ob über Nacht etwas Auffälliges war, aber es scheint nichts Schlimmes gewesen zu sein. Ich öffne noch mal die Datei über Alisa und lese sie mir in Ruhe durch. Alles, was Jakob erzählt hat, stimmt wohl.

Ich erinnere mich noch an sie. Zwar hatte ich mich damals von allen Kindern abgeschottet, fiel sie mir dennoch auf. Sie war sehr schüchtern, aber dennoch suchte sie den Kontakt zu einigen Kindern und den Erwachsenen. Das faszinierte mich.

Ich schüttel den Kopf, schnappe mir meine Tasche, Schlüssel, Jake und gehe zum Auto. Wie jeden Tag parke ich etwas weiter weg von der Schule und laufe ein Stückchen. Als ich ins Gebäude rein gehe, sehe ich sie von Weitem. Ich bemerke, dass mich der Typ von gestern grimmig anschaut. Ich ignoriere es und gehe in den Klassenraum zu meinem Platz, wo Alisa auch schon sitzt.

Ich schaue sie flüchtig an, lege meine Tasche auf den Tisch und setzte mich hin. "Guten Morgen, Jake" sagt sie schüchtern. "Guten Morgen" antworte ich ohne sie anzusehen. "Du sag Mal ..." Ich drehe mich zu ihr um und unterbreche sie. "Lass es! Ähm... Ich meine nicht jetzt. Ich will jetzt nicht darüber reden." Sie nickt nur und kramt in ihrer Tasche herum. Ich schaue sie an und Frage mich wie es ihr wirklich geht nachdem was gestern passiert ist.

"Wie geht es dir nach der Sache gestern?" Dabei schaue ich wütend den Typen vor mir an. "Ähm... halb so wild. Du kamst ja gerade zum richtigen Zeitpunkt und danke noch mal." Ich sehe sie nur an und drehe mich wieder um als der Lehrer rein kam. Die restliche Stunde lehne ich mich nur nach hinten und ab und zu beobachte ich sie und muss grinsen weil sie angestrengt versucht dem Unterricht zu folgen. Ab und zu dreht sie sich zu mir wird rot im Gesicht und dreht sich wieder zum Lehrer.

Sie ist schon ziemlich süß, das muss ich sagen. Verdammt, was denkst du denn da! Ich muss nur auf sie aufpassen, mehr nicht! Plötzlich holt mich die Schulglocke aus den Gedanken. Ich sehe nur, wie sie ihre Tasche packt und gehen will. Ohne lange zu überlegen greife ich nach ihrem Arm, sie zuckt zusammen und sieht mich verwirrt und mit einem roten Kopf an, ich nicke nur zu den Typen rüber und sage nichts. Sie setzt sich wieder auf den Stuhl und wartet, bis die weg sind.

Ich lasse ihren Arm los, stehe auf und will gerade gehen, als sie aufspringt und mir hinterherläuft. Verwirrt schaue ich sie an und sie lächelt nur. Der Tag verlief so weit, eigentlich ruhig ohne irgendwelchen Ärger. Als wir zur letzten Stunde gehen wollten, lauerten zwei der Typen uns auf. "Na ihr zwei Turteltauben. Wohin denn so eilig." Sagt der eine zu uns. "Verzieht euch!" Antworte ich und Stelle mich vor ihr.

Nachdem ich das ausgesprochen habe, packt mich der Typ am Kragen und schubste mich gegen die Wand. Alisa erschreckt sich und will gerade zu mir, als der andere sie am Arm packt und sie zurückhält. "Du gehörst mir Prinzessin. Mach den Freak fertig!" Wütend schaue ich ihn an und Rappel mich wieder auf. "Lass sie ihn Ruhe! Behandelt man so eine "Prinzessin"?"

Plötzlich spüre ich einen Schlag in die Magengegend und spucke etwas Blut. Ich grinse und sehe den Kerl provokant an, als er zum Schlag ausholt, packe ich seine Faust, greife in sein Gesicht und drücke ihn mit dem Hinterkopf gegen die Wand. "Was machst du jetzt? Fühlst dich nicht mehr so stark was!" Mit meinem Knie verpasse ich ihm eine in den Bauch das er auf die Knie fällt. "Ich hab dir gestern schon gesagt du sollst sie in Ruhe lassen!" Ich drehe mich um, sehe ihn kalt an und gehe auf ihn zu. "Ey man ist ja ok. Hier hast du deine Freundin wieder." Er schubst sie zu mir und haut ab.

Ich will gerade zu dem anderen Kerl gehen und ihm noch eine verpassen, aber Alisa greift nach meinem Arm und zerrt mich weg. Mein Blick war kalt und emotionslos, so wie bei meinem Adoptivvater damals.