Kapitel 36

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Sie atmet schneller, hört dann auf, kommt um das Sofa herum und setzt sich auf mein Schoß. Ich will mehr, umfasse ihr Gesicht und küsse sie wilder. Sie bewegt ihre Hüfte, geht durch meine Haare und stöhnt leicht in den Kuss. Ich liebe es, wenn sie das macht. Meine Hände wandern zu ihrem Hintern und umfassen ihn, drücke ihn auf mein Schoß und bewege ihn vor und zurück. Sie sieht mich an, als sie merkt, wie steif er ist und fängt an zu grinsen. Meine Atmung wird schneller, doch dann höre ich abrupt auf, drücke sie sanft von mir und sehe sie an.

Verwirrt schaut sie mich an und versteht nichts. "Alisa es geht nicht..."

Mein Freund da unten sagt zwar was anderes, aber ich kann es nicht machen, nicht nachdem was mit ihr passiert ist. Ich hebe sie hoch und setzte sie neben mir aufs Sofa, stehe auf und gehe in die Küche. Verwirrt sieht sie mich an und bleibt sitzten. Ich stütze mich mit den Händen am Herd ab und atme tief aus, meine Schuld zerfrisst mich innerlich, weil ich nicht rechtzeitig da war.

Zähneknirschend schalte ich die Kaffeemaschine an und lehne mich an der Theke ab, bis es fertig ist.

Keiner sagt etwas, als wir am Essen sind. Sie schaut oft zu mir rüber, aber sagt oder fragt nichts. Ich schaue sie an und sehe immer noch ihren fragenden Blick. Seufzend gehe ich mit meiner Hand durch meine Haare und lehne mich zurück. "Frag schon was du Fragen willst." Sage ich und trinke meinen Kaffee. "Wieso hast du aufgehört, Jake? Du wolltest doch, das hab ich gesehen!" "Natürlich wollte ich, ich will es immer noch, glaub mir, aber es geht nicht. Ich kann nicht, versteh das." Sie schaut mich an und isst weiter. "Ist es wegen der Sache? Du wirst mich nicht mehr anfassen?" Ich antworte nicht. "Hab ich recht, Jake?" "Alisa..." Sie springt vom Stuhl hoch und geht aus der Küche.

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und seufze. Ich zucke, als sie die Schlafzimmer Tür leicht zuknallt. Na super, sie ist sauer.

Den halben Tag redet sie nicht mit mir und ich widme mich wieder meinem Laptop. Stunden vergehen und sie schmollt immer noch. Ich stehe auf, gehe zur Schlafzimmertür und klopfe. "Alisa? Hast du Lust mitzukommen in die Stadt, ich muss was besorgen?" Sie antwortet nicht, also ziehe ich mir meine Jacke/Schuhe an, ziehe meine Kapuze über meinen Kopf, schnappe mir die Schlüssel und will gerade raus gehen, als die Schlafzimmertür aufgeht und sie rauskommt.

Sie geht stumm an mir vorbei und Richtung Auto, ich muss mein Lachen verkneifen, als ich ihr hinterherschaue, sie sieht echt süß aus, wenn sie versucht, mir aus dem Weg zu gehen. Ich schließe ab und steige ein.

In der Stadt angekommen macht sie große Augen und sieht mich kurz an, dann dreht sie sich wieder weg. Ich grinse, schüttel nur den Kopf und nehme ihre Hand. Die Stadt ist nicht besonders groß und dadurch ist es immer so voll, wenn viele Menschen unterwegs sind. Ich mag diese ganze Menschenmenge nicht besonders, da fühle ich mich immer unwohl und ausgerechnet heute ist es richtig voll. Es ist Ewigkeiten her, als ich das letzte Mal hier war.

Angespannt schaue ich mich ständig, um in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden immerhin komme ich von hier und in dem Kaff kennt sich jeder gegenseitig.
Alisa zieht mich an der Hand und damit aus meinen Gedanken raus und zeigt mir ein kleines Geschäft mit vielen kleinen, selbst gemachten Schmuckstücken. Ihre Augen funkeln, als sie den Schmuck ansieht und ich lächle. Ich gebe ihr zu verstehen, dass sie sich was aussuchen kann, wenn sie möchte. Ihre Augen werden größer und ein breites Grinsen bildet sich in ihrem Gesicht. Sie zieht mich mit ins Geschäft rein, so schnell kann ich gar nicht reagieren und sieht sich um. Eine ältere Dame kommt auf uns zu und sieht uns freundlich an. "Was für ein junges Paar. Haben sie sich schon entschieden?" Fragt sie und dreht sich zu Alisa um.

Sie schüttelt den Kopf und bittet sie um Hilfe.

Ich beobachte beide und halte mich zurück. Die ältere Frau dreht sich oft zu mir um und beobachtet mich. Ihr Blick geht mir durch die Haut und bereitet mir Gänsehaut, ich schaue sie kurz an und drehe mich wieder weg. Nervös tippe ich mit meinem Finger auf meinem Handy in der Jackentasche und hoffe, das Alisa bald fertig ist. Als sie sich eins ausgesucht hat, bezahle ich und ziehe sie sofort aus dem Laden. Die ältere Frau durchbohrt mich immer noch mit ihren Blicken, bis wir raus sind, ich drehe mich zum Laden um und überlege, ob ich den von irgendwoher kenne.

Skeptisch schaue ich mich um. Alisa hebt ihren Arm hoch, klimpert mit dem Armband und schaut es sich an, ihre Augen funkeln und sie lächelt die ganze Zeit. Wir biegen um eine Ecke, wo ein kleiner, kaum erkennbarer Elektronikladen ist. Der Laden ist leicht versteckt in einer Gasse, die kaum betreten wird, als ich die Tür öffnen will, zieht sie mich am Arm zu sich, verwirrt und mit großen Augen sehe ich sie an. Sie greift nach meiner Kapuze und zieht meinen Kopf zu sich, legt ihre Lippen auf meine und küsst mich hastig.

Was ist nur los mit ihr... Ich erwidere ihren Kuss und lege meine Arme um ihre Taille. Sie drückt mich leicht nach hinten an die Wand und küsst mich weiter, geht mit ihrer Hand unter meinen Pulli, fährt langsam mit den Fingern meine Muskeln entlang bis zu meinem Gürtel. Es kribbelt und ich küsse sie intensiver. Sie macht es mir echt nicht leicht, mich daran zu halten, mit ihr nicht zu schlafen. Mein Herz rast und meine Hände wandern höher zu ihrem Gesicht und umfassen es, dann höre ich auf und sehe ihr tief in die Augen. "Hör auf Alisa." Sie beißt sich auf die Unterlippe und geht einen Schritt zurück, ich sehe sie an, seufze und gehe an ihr vorbei in den Laden. Sie folgt mir still und leise.

Ein Mann Mitte 50 steht an der Kasse und schaut zum kleinen Fernseher, der an der Wand hängt als er uns sieht, strahlt er förmlich. "Oh... Hey, da ist ja mein mysteriöser Junge wieder. Lange nicht gesehen, wie geht es dir? Das Übliche wie sonst auch immer?"
Ich grinse und schaue ihn unter der Kapuze an und antworte. "Alles wie immer weißt du doch. Ja, bitte."

Er verschwindet im Hinterzimmer, Alisa sieht mich fragend an und ich zucke nur mit den Schultern. Während er weg ist, schaue ich mich im Laden um und nehme mir ein paar Sachen raus und lege sie auf den Tresen. Er kommt aus dem anderen Zimmer, vollgepackt mit Elektrosachen und legt es auf den Tresen, scannt alles ein, schaut zu ihr, dann zu mir und grinst. "Wer ist die Schönheit? Deine Freundin?" Ich werde rot und drehe mich zu ihr um, sie sieht mich und ihn an. "Ja ist sie." Murmel ich und er fängt an zu lachen. "Wurde auch Zeit.", sagt er und nimmt mein Geld. Ich nehme die Tüten und gehe zur Tür. "Man, sieht sich kleiner." Ruft er zu mir, ich hebe nur den Arm und gehe mit ihr raus. 

Mit vollen Tüten gehen wir noch kurz durch die kleine Stadt und sie sieht sich um, da bemerke ich eine Frau am Schmuckladen, wo wir gerade waren, mit der älteren Frau stehen. Eine Frau, die ich ganz genau kenne, die Frau, die zugelassen hat, dass ich ins Heim komme, die ich nie wieder sehen wollte. Meine Tante! 

Dann muss die andere ja meine Großmutter sein... Deshalb hat die mich mit blicken durchbohrt, schnell packe ich Alisa am Arm. "Wir müssen los. Sofort!" Sage ich und ziehe sie leicht mit. Verwirrt läuft sie mir hinterher und stellt keine Fragen. Am Auto angekommen verstaue ich die ganzen Sachen im Kofferraum und setzte mich erleichtert rein.

"Jake? Was war das eben?" Fragt sie mich jetzt, wo wir losgefahren sind. "Nichts." Antworte ich kurz und knapp. "Das sah nicht nach nichts aus." "Es war nichts und jetzt hör auf zu fragen!" Antworte ich genervt. Sie dreht ihren Kopf zum Fenster um und sieht raus.  Ich schaue kurz zu ihr und dann wieder zur Straße. "Ich, wollte dich nicht anschnauzen. Ich hab einfach jemanden gesehen, dem ich nicht begegnen wollte, mehr nicht."

Danger and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt