Danger and Love

Kapitel 6

Sie zerrt mich aus dem Schulgebäude raus und um das Gebäude herum. Abrupt bleibe ich stehen, sodass sie fast nach hinten fällt.

"LASS MICH LOS VERDAMMT!" Brülle ich sie an und ziehe mein Arm aus ihrem Griff. Sie erschreckt sich schaut mich mit großen Augen an und ihre Hände fangen an zu zittern. Ich sehe sie kalt an und Murmel vor mich her. "Dieser verdammte Mistkerl kommt nicht so einfach davon. Das ist das letzte Mal das der mir eine verpasst hat!" Wütend drehe ich mich um und gehe um das Gebäude herum, sehe ihn weiter vor mir schon fast vom Parkplatz runter gehen. Ich renne los und merke nicht einmal das sie hinter mir ist.

Ich bleibe direkt hinter ihm stehen und schubse ihn, sodass er auf den Boden knallt. "Wohin so eilig?!" Frage ich ihn provokant. Mein Zorn wird größer und plötzlich taucht Nicolai vor meinen Augen auf. Alles was er mir angetan hat macht mich nur noch wütender ich Knie mich zu dem Typen am Boden und Prügel auf ihn ein, packe ihn am Hals und drücke zu. "Lass... mich los..." Keucht er und versucht sich zu befreien doch das interessiert mich nicht. Alisa versucht mich von ihm zu zerren, aber das klappt nicht.

"JAKE HÖR AUF DU BRINGST IHN UM!!!" Schreit sie hinter mir. Plötzlich zucke ich zusammen und lasse ihn los. Ich stütze mich mit den Armen am Boden ab, setze mich hin und sehe ihn an wie er aufatmet und versucht aufzustehen. "Verschwinde!!!" Sag ich zu ihm. Er sieht mich voller Angst an und rennt weg. Ich habe die Kontrolle verloren ... genau das habe ich jahrelang versucht zu verhindern und innerhalb von 2 Tagen hat sie geschafft es zu zerstören.

Ich sitze immer noch auf dem Boden und vergrabe mein Gesicht in den Hände und atme hastig. Ich fange an zu zittern vor dem ganzen unterdrückten Zorn, der tief in meinem inneren sitzt. Alisa kniet sich vor mich hin und legt vorsichtig ihre Hand auf meinen Arm, ich zucke zusammen und gebe ihr damit zu verstehen, dass sie die Hand wegnehmen soll. "Jake, bitte sieh mich an ..." Sagt sie verängstigt doch ich antworte ihr nicht. Sie greift nach meiner Hand aus Reflex schlage ich ihre Hand weg, hebe meinen Kopf und sehe sie hasserfüllt an. "Fass mich nicht an!" Sie steht auf, holt ihr Handy raus und geht etwas weg.

Paar Minuten später kommt sie wieder, legt ihr Handy vor mir auf den Boden, drückt den Lautsprecher und setzt sich vor mich hin. Ich reagiere nicht, doch dann höre ich seine Stimme.

"Jake?! Was ist los bei euch? Alisa hat mich angerufen und nur gesagt, ich soll ihr helfen."

"Jakob ...?" Antworte ich.
"Ja Kumpel ich bin's. Was ist passiert?"
"Jakob, mir kommt wieder alles hoch ... Nicolai ... Ich hab das Gefühl zu ersticken ... Vor Wut habe ich fasst jemanden erwürgt ..."
"Scheisse ... Ok atme tief ein und aus. Du hast wieder eine Panikattacke. Hör nur auf meine Stimme so wie damals, Jake atme tief ein und aus. Nicolai ist nicht mehr da hörst du?! Er kann dir nichts mehr antun. Versuch wieder einen klaren Verstand zu kriegen. Hörst du mich?!"

Im Hintergrund höre ich ein leises Poltern und Reißverschlussgeräusche. Ich atme tief durch und versuche mich zu beruhigen, aber es funktioniert nicht, dafür sind die Erinnerungen zu stark.

"Ich schaff es nicht ... Jakob, ich schaffe das nicht alleine..."
Seine Stimme wird ruhiger, nicht mehr so aufgewühlt. Das beruhigt mich etwas.

"Du musst. Erinnere dich an unsere Freundschaft, was wir alles zusammen gemacht haben, wie wir Scheisse gebaut haben, wie du mich immer verarscht hast, was ich dir alles beigebracht habe. Versuch dich an all das zu erinnern und beruhige dich. Ich mache mich auf den Weg zu euch! Lass Alisa dich nach Hause fahren und wartet da auf mich. Hast du verstanden!"

Und das war keine Bitte von ihm.
"Ja hab ich ..."
"Alisa, lass ihn auf keinen Fall alleine egal wie stur er wird."

Ich sehe sie an sie nickt und antwortet: "Beeil dich bitte und fahr vorsichtig."
"Klar. Bis gleich." Dann legt er auf. Ich sehe nur das Handy an und trau mich nicht sie anzuschauen. Ich hab mich wieder beruhigt, Jakob war für mich da genau wie damals und dafür bin ich ihm sehr dankbar.