Kapitel 29

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Sie starrt mich erschrocken an und antwortet nicht. "Wieso waren sie heute vor meiner Tür? Was wollen sie!!" Frage ich sie kalt. Sie stottert und will gerade antworten, als jemand an die Rezeption kommt. Schnell dreht sie sich um und widmet sich der Familie, die gerade rein kam.

Ich gehe zur Seite und sehe sie weiterhin kalt an. Sie kommt mir bekannt vor. Plötzlich vibriert mein Handy, ich schaue aufs Display und dann wieder zu der Frau, ignoriere die Nachricht und beobachte sie weiter. Wieso zum Teufel kommt sie mir so bekannt vor?! Paar Minuten stehe ich angelehnt an der Wand und beobachte durch meine heruntergezogene Kapuze, wie eine Person nach dem anderen an die Rezeption kommt. Ab und zu schaut sie zu mir rüber und dann wieder zu den Leuten.
Skeptisch schaue ich sie weiter an und versuche mich zu erinnern, woher ich sie kenne. Sie sieht jemandem ähnlich, aber ich komme nicht drauf.

Mein Handy vibriert wieder, ich schaue drauf und sehe das Alisa geschrieben hat. Ich sehe wieder zu der Frau und öffne die Nachricht. ~Hey. Ich freue mich, dass du gut angekommen bist, wo auch immer das ist. :)~ Ich grinse leicht und antworte ~Entschuldige, ich kann dir leider nicht sagen, wo ich bin. Geht es dir gut?~ und stecke das Handy wieder weg.
Sehe wieder zu ihr rüber und gehe wortlos in mein Motelzimmer, setzte mich seufzend aufs Sofa und schnappe mir mein Laptop. Ich kann nicht aufhören, an sie zu denken, sie geht mir nicht aus dem Kopf. "Wem, sieht die ähnlich verdammt!" Murmel ich vor mich her. Ich höre abrupt auf mit dem Tippen und schrecke zusammen. Erschrocken schaue ich den Bildschirm an. "Das kann nicht sein... Sie kann unmöglich von... scheisse!"

Verwirrt öffne ich die Suchmaschine und tippe wie ein Irrer auf den Tasten. Mehrere Personen tauchen auf, konzentriert tippe ich weiter und sortiere die Personen aus, gebe Namen, Geburtsjahr, Orte, Uhrzeiten ein und beschränke die Anzahl der Personen, bis am Ende nur eine Person übrig bleibt. Mein Blick verfinstert sich und ich lehne mich nach hinten "Das kann nicht sein... Wieso ausgerechnet er!" Genervt gehe ich mit der Hand übers Gesicht und seufze. Mein Kopf rattert und ich tippe weiter. Mein Handy vibriert paar Mal, aber ich ignoriere es.

Nach ein paar Stunden konzentrierter Suche sehe ich mir skeptisch die Ergebnisse an. Ich habe alles gefunden, was ich brauche. Personenbeschreibung, Geburtsurkunde, Namen, Adressen, frühere Arbeitsplätze, jetzigen Arbeitsplatz, Familienmitglieder, Kinder, Handynummern einfach alles selbst die Bankdaten. All die ganzen Daten von ihm. Die Person, über die ich froh bin, dass ich ihn nicht kenne. Meinen leiblichen Vater!!

Wütend sehe ich die anderen Personen aus seiner Familie an. Ehefrau, 4 Kinder darunter die, die ich eben gesehen habe. Anscheinend führt er ein glückliches Familienleben, hat Kinder, ein großes Haus und eine eigene riesige Firma. Ich spüre, wie Hass in mir aufkocht, wütend schiebe ich den Laptop beiseite und schlage auf den Couchtisch. Meine Fäuste pochen vor Schmerz, aber mir ist das egal. Ich versuche langsamer zu atmen und mich zu beruhigen, dann schaue ich wütend zu meinem Laptop, ziehe ihn zu mir und tippe hastig weiter.

Mein Kopf schmerzt vor lauter Informationen, aber ich ignoriere es und suche weiter. Endlich finde ich die Frau von der Rezeption und ihre ganze Lebensgeschichte. Meine Kopfschmerzen werden stärker und ich reibe mir die Schläfen, während ich ihre Daten durchgehe. Sie ist etwas jünger als ich, wohnt nicht mehr bei ihrer Familie und arbeitet bei dem Motel, wo ich gerade bin. Ihr Einkommen ist nicht gerade viel im Gegensatz zu dem, was ihr Vater hat und sie hat hier und da ein paar Einträge bei der Polizei.

Ich neige mein Kopf nach hinten, atme schwer aus und kann es einfach nicht fassen. Ich habe tatsächlich Halbgeschwister. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr hasse ich ihn!
Nadine... Mir schwirrt ihr Name im Kopf herum, dann wird mit klar, dass ich hier wieder weg muss, sonst kommt die noch auf blöde Gedanken und will mehr von mir wissen!

Seufzend gehe ich mit der Hand durch meine Haare und sehe das mein Handy blinkt. Ich greife danach, öffne es und sehe drei Nachrichten

{ 3 Nachrichten Alisa }

Ich zögere etwas und öffne die Nachrichten.

~Mir geht es gut und bei dir alles ok?~
~Jake?~
~Jake ist alles ok bei dir???~

Ich muss schmunzeln, sie und ihre Gewohnheiten, sich Sorgen zu machen. ~Mir geht es gut. Keine sorge Kleines, es ist alles gut, ich war etwas beschäftigt.~ kaum lege ich das Handy beiseite, schon vibriert es. Ich muss lachen, weil es so schnell ging. ~Man! Erschreck mich doch nicht so! Ich dachte schon, du wurdest erwischt! Erzählst du mir, was so wichtig war?~ ich schreibe und lösche es wieder, dann schreibe ich wieder und lösche es erneut. ~Ich musste etwas überprüfen, aber das erzähle ich dir ein anderes Mal. Mach dir keine Sorgen, ich passe schon auf. ;)~ Ihre Antwort kam wieder sehr schnell, als ob sie darauf wartet, bis ich antworte.

~Das sagst du mir jedes Mal, aber erzählst es dann doch nicht. Vertraust Du mir nicht? ~ Ich seufze und verdrehe die Augen. ~Alisa, das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Ich bringe dich nur unnötig in Gefahr, wenn du alles über mich weißt und das will ich nicht!~ Ich starre das Display an und warte auf ihre Antwort. ~Ich möchte auch etwas über dich wissen... Du weißt bestimmt alles über mich, wieso darf ich von dir nichts wissen? ~

Mein Blick verfinstert sich und ich antworte nur kurz und knapp, ~Weil das gefährlich ist!!!~ und lege das Handy weg, bevor ich noch sauer werde. Mein Laptop holt mich aus den Gedanken raus und fängt an zu piepen, ich ziehe ihn zu mir und meine Finger gleiten weiter über die Tasten. Ich öffne mein Programm, womit ich Banken Hacke und gebe die Daten von Dimitri, meinem leiblichen Vater ein. Das dauert eine Weile, bis ich durchkomme, aber als ich drinnen bin, ziehe ich ein paar schöne Summen auf mein Konto und verwische meine Spuren.

Er schuldet es mir!

Danger and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt