Danger and Love

Kapitel 23

Ich gehe die dunkle Straße entlang und mir laufen die Tränen. Ich wische sie weg, aber sie laufen immer weiter.

Ich verstehe nicht, wieso er so zu mir war... Er war noch nie so grob und hat mich nie bedrängt...

Es fing alles an, als Jakob angerufen hat. Ist er etwas eifersüchtig auf ihn?! Das kann aber nicht sein... Er empfindet doch nichts für mich, zumindest hat er nie den Anschein gemacht. Wir haben uns zwar geküsst, aber das hatte für ihn bestimmt keine Bedeutung. Oder doch...?

Ich laufe Richtung Schule, da es nicht so weit vom Motel ist, geh ich schnell hin, hole mein Auto und fahre nach Hause. Ich will mit Jake erst mal nichts zu tun haben nach der Aktion eben...

Mein Handy klingelt und ich seufze. Ich öffne die Nachricht und mir laufen wieder die Tränen. Ich laufe schneller und habe ein mulmiges Gefühl, als ob mich jemand verfolgt. Ich drehe mich um, aber es ist niemand da und ich laufe schneller.

Das fehlt mir noch...

Ich erreiche mein Auto, setzte mich rein und atme tief durch und lese mir noch einmal die Nachricht durch. ~Alisa, es tut mir leid. Ich wollte mich nicht wie ein Arsch aufführen. Ich habe mich von meiner Wut leiten lassen und hab dann Sachen gemacht, die ich niemals ohne deine Erlaubnis machen wollte. Bitte antworte mir.~ Plötzlich habe ich starke Herzklopfen und bin kurz davor zu antworten. Ich schreibe eine Nachricht, lösche sie wieder, schreibe sie wieder und lösche sie.

Ignoriere seine Nachricht! Bleib stark Alisa!

Warnt mich meine innere Stimme. Ich lege das Handy weg und will gerade losfahren, als es plötzlich klingelt. Ich schnappe mir das Handy und sehe das es nicht er ist. Seufzend hebe ich ab. "Ja Jakob?" "Ist alles ok? Du hörst dich niedergeschlagen, an." "Ja ja alles gut. Bin nur müde mehr nicht." "Hm ok, wenn du das sagst." "Was möchtest du? Ich wollte gerade losfahren." "Oh ok. Bleibst du nicht bei Jake?" Ich werde traurig und antworte nicht. "Hallo?" "Entschuldige. Nein ich wollte gerade nach Hause fahren wieso?" "Ach nur so. Ich wollte eigentlich nur wissen ob du noch bei ihm bist."

Ich schaue skeptisch das Display an und Frage. "Du sag Mal Jakob, wie war Jake als Kind so?"

Stille.

"Hallo? Bist du noch da?" Ich höre wie er sich räuspert. "Wie Jake als Kind war?" "Ja." "Naja was soll ich dazu sagen. Er war sehr zurückgezogen, wollte mit niemandem etwas zu tun haben. Ich fand ihn merkwürdig damals. Irgendwann kam er total verstört zur Schule und ich sprach ihn darauf an doch er sah mich nur kalt an und ich ließ nicht locker. Ich weiß nicht mehr genau wann es war, aber wir wurden Freunde. Er hatte schon als Kind sehr Interesse an Computern gehabt und dadurch konnte ich auf ihn zu gehen ohne das er mich grimmig ansah. Wieso fragst du?"

Ich überlege, wie ich das sagen soll, ohne das er selbst darauf kommt. "Einfach, so. War er damals anderen Kindern gegenüber aggressiv oder grob?" Wieder diese Stille. Ich starte das Auto, stelle mein Handy auf Lautsprecher und fahre los. "Es gab Mal ein paar Jungs die ihn gemobbt haben und er denen eine verpasst hat, aber sonst nein war er nicht." "Ok." Plötzlich verändert sich seine Tonlage und ich werde nervös. "Alisa hat er dir etwas getan?"

Ich versuche meine Tränen zu unterdrücken, aber leider verrät mich meine Stimme. "Ähm... Nein, hat er nicht... Du, ich rufe dich gleich wieder an, ich bin am Steuer. Ok?" Er seufzt und antwortet. "Ok. Du würdest mir doch sagen wenn er dich angefasst hat oder?! Ich bringe ihn dafür um wenn er dir etwas tut und du weißt das ich es herausfinden werde!" "Ich weiß. Bis später." Und lege auf. Ich halte an der Seitenstraße an und kann nicht aufhören zu weinen.

Ich will nicht, dass er es herausfindet. Mein Handy klingelt wieder und ich schaue nur das Display an und sehe eine Nachricht.

~Alisa, es tut mir wirklich leid... Ich hab dich richtig gern und will nicht, dass du mich ignorierst. Bitte verzeih mir... Ich wollte dich nicht so grob anfassen oder dich zu irgendwas zwingen.~ Ich weiß nicht, was ich antworten soll.

Er hat mich gern...

Ich wische meine Tränen weg, ignoriere die Nachricht trotzdem und fahre nach Hause.