Kapitel 39

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Ich höre wie er seufzt. "Ich werde dir immer helfe Jake, egal was zwischen uns war oder ist und die Sache tut mir schrecklich leid." Ich lehne mein Kopf nach hinten und atme schwer aus. "Ich muss Alisa in Sicherheit bringen. Ich möchte nicht, dass sie wegen mir in Gefahr ist." "Und, da willst du sie zu mir bringen?" Mein Blick verfinstert sich und ich schaue wieder zu ihr. "Bilde dir jetzt bloß nichts ein!!! Sie gehört trotzdem mir."
Er fängt an zu lachen und ich bin verwirrt. "Jake, entspann dich, ich nehme sie dir nicht weg. Ich weiß, wann ich verloren habe. Wie lange braucht ihr noch?" Ich überlege und antworte nicht. "Wie lange braucht ihr?" Fragt er noch mal. "Ich denke noch ca. 1 Stunde." Er schweigt und ich sage auch nichts. Als ich auflegen will, sagt er etwas, was mich zum Nachdenken bringt.
"Du weißt, das sie dich dafür hassen wird oder?" Ich drehe mich wieder zu ihr um und antworte. "Ich weiß. Bis später." Und lege auf.

Was mache ich hier nur ... denke ich, atme tief durch und setzte mich wieder ins Auto.
Als ich losfahre, wird sie wach und sieht mich verschlafen an. Ich lege meine Hand auf ihren Oberschenkel und sehe wieder auf die Straße. Sie greift nach meiner Hand und hält sie fest umklammert. "Jake, wo fahren wir hin?" Meine Hand verkrampft sich und sie merkt das, guckt auf die Hand und dann wieder mich an. "Das wirst du gleich sehen."
Als wir ankommen, sieht sie sich skeptisch um. Es ist ein Ort, wo ich mir sehr sicher bin, dass man ihn ohne Weiteres nicht finden kann. Ich hole die Taschen aus dem Auto und gehe Richtung Tür. Schweigend folgt sie mir. Als ich klopfe und die Tür aufgeht, werden ihre Augen größer und sie stellt sich hinter mich.

Jakob sieht mich verwundert an und ich seufze. "Alisa..." "Das ist nicht dein Ernst oder?!" Unterbricht sie mich und wird wütend."Hör zu...." Sie schüttelt den Kopf und geht wieder zum Auto. Jakob lehnt sich an die Tür und schweigt. Ich gehe mit der Hand übers Gesicht, lasse die Taschen runter und folge ihr.

"Alisa, bitte hör mir doch zu." "NEIN. Jake, nein, ich bleibe nicht bei ihm!!!" Ich sehe zu Jakob rüber, der immer noch an der Tür gelehnt steht. "Du musst aber. Ich weiß, dass es schwer ist und nach der ganzen Sache will ich dich auch nicht bei ihm lassen, glaub mir das bitte. Es geht aber nicht anders, ich weiß, dass er dich beschützen kann trotz der Umstände." Sage ich und mir zerreißt es das Herz, wenn ich daran denke. Ich will sie bei mir haben, immer und überall, aber es ist gefährlich. Sie sieht mich wütend an.

"Vergiss es!!!" Ich umfasse ihr Kinn, damit sie mich ansieht. "Jake, du hast versprochen, mich nicht mehr alleine zu lassen ...", sagt sie traurig. "Ich will dich nur beschützen Kleines. Ich liebe dich und bin so schnell, es geht wieder bei dir, dann lasse ich dich nie wieder gehen, aber bitte bleib erst mal hier.", sie schaut mich an, dann zu Jakob und nickt. Ich atme erleichtert aus und küsse sie.

Sie erwidert den Kuss und zieht mich enger zu sich. Im Augenwinkel kann ich sehen, wie sich sein Blick verfinstert und ich muss grinsen. Er räuspert sich und wir hören auf. Sie sieht mich mit einem roten Kopf an und dann wieder zu Jakob, ich kann erkennen, dass sie Angst hat. Ich lehne mich an ihr Ohr und flüstere. "Wenn er etwas versuchen sollte, ruf mich an, ich komme sofort. Wenn es nicht geht, dann haust du von hier ab. Schnapp seine Schlüssel und flieh einfach, ich werde dich überall finden." Sie nickt und sieht mich ängstlich an.

Ich begleite sie zum Haus und wende mich Jakob zu. "Jakob, lass deine Finger von ihr verstanden!" Er winkt genervt und antwortet nicht. Ich drehe mich zu ihr und sie umarmt mich. Ich umarme sie auch, aber behalte ihn im Blick, während er genervt die Augen verdreht. "Mein Gott Alisa, er kommt doch wieder. Außer er findet eine andere." Und grinst frech. "Schnauze Jakob!", antworte ich und lasse sie los, gehe zum Auto und fahre langsam die Auffahrt hoch. Im Rückspiegel beobachte ich sie und meine innere Stimme schreit und rebelliert immer mehr, je weiter ich mich von dem Haus entferne.

"Ok ich muss mich beruhigen, es wird alles gut." Rede ich mir selbst ein. Während der ganzen Fahrt kann ich nicht anders, als an sie zu denken. Ich hasse dieses Gefühl, dieses Gefühl von Sehnsucht und Eifersucht.
Ich hasse es und verfluche mich dafür, dass ich es zugelassen habe. Keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Der Abstand zu ihr macht mich jetzt schon wahnsinnig und drehe innerlich durch, weil ich nicht weiß, was Jakob anstellen wird, ich vertraue ihm nicht, kein bisschen, aber er ist der einzige, den ich kenne. Genervt umklammere ich das Lenkrad fester und versuche mich auf die Straße zu konzentrieren und wo ich hin will.

Stunden vergehen und ich bin an einem Motel am Arsch der Welt angekommen, keine Menschen oder Häuser weit und breit zu sehen, komplett abgelegen und genau das richtige für mich. Als ich zur Rezeption gehe, sehe ich da einen alten Mann sitzen, der kurz zu mir aufsieht und sich dann wieder der Zeitung widmet. Ich gehe auf ihn zu und bitte ihn um ein Zimmer für ein paar Nächte, er schaut mich freundlich an und holt die Schlüssel raus, hält kurz inne und sieht mich an. "Du bist neu hier Jungchen. Was führt dich her an so einen trostlosen Ort?"

Ich sehe ihn durch meine Kapuze an und antworte nicht. Er lächelt und redet weiter. "Ich tue dir nichts Böses kleiner, ich bin nur ein alter Mann, der selten jemanden hier zum Reden hat. Darf ich mich vorstellen, ich bin Boris." Reicht mir seine Hand, ich schüttel ihm die Hand, seufze und antworte. "Das werden sie nicht verstehen.", nehme mir die Schlüssel und drehe ihm den Rücken zu. Er schmunzelt und sieht mir hinterher, doch ich ignoriere ihn und gehe weiter.

Danger and LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt