Kapitel 37

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Ich saß immer noch neben Andre und musste das peinliche Schweige was zwischen uns entstanden war aushalten. Ich grübelte womit ich das Schweigen brechen könnte. Meine Gedanken schweiften langsam ab und ich dachte über die Drachen nach. Hoffentlich war ihnen nichts passiert , hoffentlich waren sie am Waldrand geblieben. Ich merkte das ich gehen wollte , ich hielt es hier drin nicht länger aus. Nichts gegen Andre , er war wirklich nett , doch alles was in den letzten Tagen so passiert ist hielten meine Nerven langsam nicht mehr aus. "Ich glaub ich mache mich dann mal langsam auf den Heimweg." "Oh..klar hatte ich ganz vergessen." Er lächelte mich müde an. Ich gab mir große Mühe das Lächeln zu erwiedern. "Komm ich begleite dich noch ein Stück." Er war aufgestanden und hielt mir die Hand hin. Was wohl ein Stück bedeutete , ich hoffte nicht den ganzen Weg. Ich nahm seine Hand und er zog mich hoch. Ich folgte ihm zurück durch den Flur , die Treppen nach unten und durch die Haustür. Wieder im Freien stellte ich fest , dass es schon dämmerte. Andre sah mich fragend an und mir fiel ein , dass ich den Weg zeigen musste. Also schlug ich den Weg Richtung Stadttor ein. Er lief die ganze Zeit neben mir und als wir das Dorf verließen fragte er:" Wo wohnst du denn? Wenn nicht im Dorf?.....Bitte sag mir das wir nicht bis ins nächste Dorf laufen." Er sah gespielt flehend zu mir herüber. "Nein...."Sagte ich abwesend. "Um ehrlich zu sein habe ich die letzte Nacht im Wald verbracht." Er schien nicht zu verstehen. " Ich habe mit einer Freundin im Wald übernachtet , doch sie ist abgehauen , weil es ihr zu gruselig war." "Und zu gefährlich" flüsterte Andre. Ich schluckte und sprach weiter. "Also sie ist dann zurück nach B..." Ich hielt inne , fast hätte ich was falsches gesagt. "Eben zurück ins nächste Dorf , also unser Dorf gegangen." Druckste ich rum. Schon wieder hatte ich ihn einwandfrei angelogen. Wir kamen an dem Bauernhaus vorbei. Der Besitzer kam gerade um die Hausecke geeilt und schien uns gar nicht zu beachten. Trotzdem wandte ich meinen Kopf ab und sah zu Andre. Dann schlug ich mir gegen die Stirn. "Ich hab mein Fahrrad bei dir vergessen." "Nicht so schlimm ich kann es dir ja morgen vorbeibringen." Ich wollte das alles eigentlich Gar nicht , es war viel zu riskant. Doch was hätte ich denn Ändern können. Betreten blieb ich stehen. Andre blickte mich verwirrt an , aber ich beachtete ihn gar nicht und wartete bis der Bauer außer Sicht war. "Los.." Ich bedeutete ihm mir zu folgen und verschwand in der Dunkelheit des Bauern Gartens.Andte folgte vorsichtig. Ich überlegte kurz einfach abzuhauen , aber ich ließ es lieber bleiben , da ich nicht wusste wie schnell Andre war. Außerdem war meine Chance auch Schon verspielt , denn er stand wieder neben mir. Ich ging weiter , das Feld schmatzte unter
Meinen Schritten und die Erde gab nach. Andre hatte scheinbar das selbe Problem Und ich verfolgte Belustigt wie er versuchte nicht einzusinken. Er funkelte mich mit seinen grünen Augen an , als er sah wie ich schmunzelte. Die Sonne war nun ganz weg und mit ihr auch das letzte bisschen Tageslicht. Ich mochte die Dunkelheit , sie wirkte so beschützend. Sie umklammerte einen und versteckte jedes Geschöpf vor fremden Blicke. Der Sternenhimmel war wunderschön klar und ich blickte träumerisch in die unendlichen Weiten des Alls. Das einzige Licht was den Acker erhellte war der pralle Vollmond. Der Bach und der Wald wurden in gleißend silbriges Licht getunkt. Doch ich hatte keine Zeit dieses Naturschauspiel zu bewundern, denn ich musste mir etwas einfallen lassen. Dann hatte ich eine Idee. Wir überquerten den Bach und ich führte Andre in ein mir unbekanntes Waldstück. Dann hielt ich an einer erhellten Lichtung inne. "Hier sind wir" sagte ich überzeugend. "Ok...und wo sind deine Sachen?" "Ach die..." Ich kratzte mich am Hinterkopf. "Die sind irgendwo im den Büschen verteilt." Er zog eine Augenbraue nach oben. " Damit nichts geklaut wird" Setzte ich schnell dazu. Andre verabschiedete sich unbeholfen und machte kehrt. Doch plötzlich tauchte Melody neugierig aus den Büschen auf. Andre fuhr bei dem Geräusch herum und schrie auf , als er sie erblickte. Melody zuckte vor Schreck ebenfalls zusammen. "Renn Miranda!" Schrie er. Ich wollte es gerade tun als sich Melody herumdrehte und ihren Kopf an meinen Schmiegte. Es war zu spät. Andre sah mich entgeistert an. " Es ist nicht so wie du denkst!"
Melody knurrte tief und Andre stolperte zurück. Ich hielt sie auf und drehte ihren Kopf. "Hör auf." Und schon verstummte Sie. "Andre! Sie tut dir nichts ,sie ist lieb. Wenn die Menschen ihr nichts antun tut sie auch nichts. Verstehst du?" Er schüttelte nur verwirrt und energisch den Kopf. "Du kannst sie streicheln." Doch Er rannte schon so schnell er konnte davon. Melody sah ihm neugierig hinterher.

DrachenmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt