Sie kam so leise durch die Tür, dass er sich erschreckte als sie ihm die Arme um den Hals legte. "Willst du mich umbringen, kleine Elfe?" Er drehte sich um und zog sie an sich. Ihr Blick ging durch den Raum und wurde ernst. Dann befreite sie sich aus seinem Griff und sah ihm lange in die braunen, weichen Augen:" Das was ich dir jetzt erzähle, darfst du niemandem verraten, noch nicht einmal deinem Vater! Und halte mich nicht für völlig verrückt!"Er zog seine Augenbrauen nach oben und seinen Mund umspielte ein Lächeln"na wenn es nur das ist..."Die Ironie in seiner Stimme wich einem harten Gesichtsausdruck, als sie begann zu erzählen. Seine Mundwinkel verzogen sich mit jedem weiteren Wort zu einem verächtlichen Blick.
"Er reagierte nicht auf deinen Schrei?...Weißt du, irgendwie ist diese Geschichte nicht ganz glaubhaft, Miranda. David nannte sie nie bei ihrem richtigen Namen, sie versuchte sich zu verteidigen:" Das ist sie aber, du musst mir das einfach glauben! Die Stadt könnte in Gefahr sein. Noch nie wurde so nah ein Drache gesichtet! Ich weiß wie sich das jetzt für dich anhören muss..." Er schnitt ihr das Wort ab, seine Stimme war eine ganze Oktave lauter geworden." So etwas kannst du nicht einfach daher sagen! Die Wächter werden dich einsperren, befragen....und wenn sie erst rausfinden das du gelogen hast..."
"Das habe ich nicht!" Sie funkelte ihn mit ihren eisblauen Augen an , die sich langsam mit Tränen füllten. Ihre Sicht wurde unklar als sie anfing mit beiden Fäusten gegen die Wand zu schlagen" Ich glaub es einfach nicht !"Ihre schrille Stimme überschlug sich als David nach ihren Handgelenken griff. Sie wollte nicht ,dass er jetzt versuchte sie zu trösten und währte sich gegen seinen festen Griff, keine Chance. "Kleine Elfe...shhhh...willst du mir die Linie zeigen, die aus dem Wald?" Sie drehte ihren Kopf um ihn angsterfüllt anzublicken. " Und wenn der Drache zurückkommt, dann muss er erst an mir vorbei. Sie spürte an ihrer Hüfte wie er sämtliche Muskeln anspannte und musste lächeln. Dann nickte sie langsam.
Der Wald sah noch genau so aus wie am vorherigen Tag.
Die Blätter rauschten im Wind. Ja, das hatte sich geändert, heute war der kühlende Wind viel stärker als gestern. Er zerzauste ihre Haare, während sie immer tiefer in den Wald gelangten. Sie war darauf bedacht jeden Schritt mit äußerster Vorsicht zu setzen, er tat es ihr nach. Langsam nährten sie sich der Stelle, wo alles stattgefunden hatte. Sie hörte das Rauschen des kleinen Bächleins, das Rascheln der Blätter und die zarten Vogelstimmchen die den kompletten Wald erfüllten. Miranda blieb urplötzlich stehen und ließ David den Vortritt. Dieser setzte mit einem gekonnten Satz über einen morschen Baumstamm und suchte eifrig nach der Brandspur, die Miranda ihm genaustens beschrieben hatte. Nach einer langen zwecklosen Suche gab er es auf und ließ sich auf dem Stamm nieder. Sie kam nun näher und suchte ebenfalls gründlich den Boden ab, aber fand nichts. Die Enttäuschung war ihr ins Gesicht geschrieben. Sein Kiefer zuckte, er sah ihr die gestrige Übernächtigung an und wollte sie in seine Arme schließen , anderseits war er total wütend auf sie. Dann brach sie zusammen und ließ ihren Tränen freien lauf:" Es hat sich so echt angefühlt!" Nun sah er auf und starrte sie entgeistert an " Du bist dir also doch nicht mehr sicher! Was soll das,erst erschrecktst du mich zu Tode, dann mache ich mich sogar auf einen Kampf mit einem Drachen gefasst und jetzt bist du dir doch nicht mehr so sicher. Willst du mich eigentlich verarschen! Mit diesen Worten lief er davon und ließ sie zusammengesunken auf dem nassen Erdboden zurück. Warum war sie nur im Wald eingeschlafen? Warum hatte sie die "tolle" Idee es ihrem Freund zu berichten und warum saß sie jetzt hier und unternahm nichts? In ihrem Kopf herrschte ein reines Wirrwarr. Nach einiger Zeit des Überlegens ließ sie sich zurück sinken und starrte das üppige Blätterdach an, welches über ihren Köpfen ragte. Sie formte Tiere und Dinge in ihren Gedanken, die den Lücken zwischen den Blättern entsprangen. Dann ging alles viel zu schnell, wie ein Blitz hatte ihr Gehirn die Form aufgefasst und sich einen Gedanken dazu gebildet. Sie sprang auf, denn sie wusste wo sie es finden würde. Im nu war sie wieder am Bach und an den Heidelbeerbüschen die voller dicke und saftiger Früchte hingen. Sie wieserstand der Versuchung eine von dem blauen Früchten in ihren Mund zu schieben und machte sich an die Arbeit. Schweißperlen rollten von ihrer Stirn als sie das gefunden hatte wonach sie suchte. Dann rannte sie nocheinmal zurück an die alte Stelle und fand dort genau das selbe vor. Der Mann im Hintergrund der die Szene von Anfang an beobachtet hatte verschwand wortlos im Dickicht.
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Drachenmädchen
FantasyNur sie weiß es nur sie kann es prophezeien.....die Drachen leben! Näher als jeder glaubte Nur sie erkennt das Gutmütige in den riesenhaften Kreaturen die , die Wächter um jeden Preis von der Stadt fernhalten wollen. Kann sie die Massenabschlachtun...