Kapitel 36

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Anabelle und Ambrosius waren lange gerudert und erreichten schließlich das Moor. Die Strömung des Flusses erstarb langsam und mit ihr drosselte sich das Tempo des kleinen Bötchens. Sie trieben geradewegs auf einen riesigen still da liegenden See hinaus. Ambrosius stöhnte genervt auf , doch Anabelle bedeutete ihm leise zu sein. Beide schwiegen.  In der Ferne konnte man leises schmatzen von vielen Füßen im Moor hören. "Hörst du das?"...."Mhmh. ." Sagte Ambrosius zustimmend. "Das Geräusch wird lauter." Setzte er ruhig hinzu , aber lauschte weiter. Tatsächlich es wurde lauter , und beide vernahmen bald lautes Platschern und schmatzen. "Das sind Pferde!" schrie er entsetzt." Mindestens achtzig! " Das Wasser um sie herum begann sich langsam zu kreuseln und kleine Wellen zu schlagen. Ambrosius griff hektisch nach den Rudern und gab sich die größte Mühe das Boot von dort weg zu bewegen. Anabelle saß stockstreif und käsebleich einige Minute neben ihm , bevor sie auch mit anpackte. "So schaffen wir das nicht!" Amrosius ließ die Ruder sinken Und für einen Moment sah es so aus als würde er aufgeben. Dann aber stand er auf und sprang über Bord. Anabelle schrie entsetzt auf und war innerhalb von einer Sekunde an der Reling. Ambrosius spritzte ihr Wasser ins Gesicht und schrie :" Ruder weiter!" Anabelle tat was ihr geheißen und gab sich die größte Mühe. Von hinten stieß Ambrosius das Bot an und sie wurden wirklich etwas schneller. Dich all die Mühe half nichts. Ambrosius sah über seine Schulter und konnte zich Reiter auf ihren Pferden ausmachen. An der Fahne erkannte er das es die Drachenwächter des Barons waren. "Schnell komm her !!" rief er aus vollem Hals. Anabelle war verwirrt , aber schon wurde sie von Ambrosius ins dreckige Wasser gezogen. Mit einem gekonnten Tritt versetzte er dem Boot einen Schubser, damit es so weit wie möglich Abtrieb. Dann schwommen sie , schneller denn je , sie schwommen um ihr Leben. Immer wenn Ambrosius schneller wurde zog er sie mit sich. Nach einer Weile konnte man die Pferde mitsamt Reiter klar erkennen. Sie kamen immer näher. Ein Teil von ihnen löste sich aus der Gruppe und ritt auf das Boot zu. Die Pferde waren stark und somit schnelle Schwimmer. Anabelle und Ambrosius hörten aufgebrachte Schrei , von Wächtern die sie bemerkt hatten. Spätestens jetzt wusste Ambrosius das sie keine Chance mehr hatten. Er ließ sie los "Schwimm!" Sie blickte ihn entgeistert an und er schrie noch einmal "Schwimm!!!" Endlich gehorchte sie seinem Befehl und schwamm um ihr Leben. Das Rettende Ufer war nur noch einen Katzensprung von ihr entfernt. Ambrosius sah den Reitern entgegen er wusste , wenn er nicht handeln würde , wären sie beide verloren. Lächelnd sah er noch einmal zu ihr zurück. Sie watete schon durch Knie tiefes Wasser und würde schon bald das sichere Land erreichen. Als er seinen Kopf wieder wandte stieg der Adrenalin Spiegel in ihm noch mehr an. Jeder Muskel spannte sich an und er war für alles bereit. Sein Blick war gleichgültig auf den ersten Reiter gerichtet. Dieser kam immer näher.Ambrosius konnte seine Worte schon leise vernehmen "Na?, wen haben wir denn da? Den mutigen Freiheitskämpfer?? Überall brach Gelächter unter den Reitern aus. Ambrosius kochte vor Zorn. Anabelle lief so schnell sie konnte , ein Blick genügte und sie erkannte , dass die Wächter bei Ambrosius angekommen waren. Die Tränen flossen ihr lautlos die Wangen hinab. Sie fror am ganzen Leib. Und doch wusste sie das sie durchhalten musste , für sich und noch viel mehr für ihre Tochter. Ihre Lippen formten ein leises "Danke".

Ambrosius hatte langsam keine Kraft mehr zum schwimmen und atmete stoßweise. Der erste Reiter war nun bei ihm angekommen. "Lasst sie gehen!" schrie er ihn aus vollem Hals und mit inbrünstiger Überzeugung an. "Nehmt mich , aber lasst sie gehen!" Seine letzten Worte hallten im Wind, bevor die scharfe Klinge auf ihn niederschoss und seine Kehle durchtrennte. Ambrosius lebloser Körper versank im trüben Wasser.

Sie stolperte und fiel hart. Stöhnend hielt sie sich ihr blutendes Knie. Sie versuchte aufzustehen und hörte hinter sich die aus dem Wasser trabenden Pferde. Stauchelnd erhob sie sich. Ambrosius musste doch etwas tun , er musste ihr helfen. Weinend rannte sie weiter und versuchte den unerträglichen Schmerz zu ertragen. Um sie herum wurde alles ohrenbetäubend Laut. Und langsam fielen ihre Augenlieder zu , ganz langsam wurde sie bewusstlos.  Das letzte was Anabelle noch spürte waren zwei starke Arme , die sie hoch hoben und Bauchlinks über das Pferd legten.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Freue mich über jedes Kommentar ^^
Und natürlich auch über ☆
♡♡♡
Dankeee für über 2000 Reads *-*

》für gute Ideen wie es weitergeht gibt es Votes von mir...und vielleicht...wenn eure Idee wirklich gut ist auch noch die ein oder andere Erwähnung in Kapiteln.:)))

 

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