Kapitel 56

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Isabella schluckte laut. Sie wusste ehrlich gesagt nicht recht wo oder geschweige denn wie sie anfangen sollte. Stolz war sie nicht darauf und sie hatte es ja auch nicht lange geschafft seiner blöden Fragerei auszuweichen. Am liebsten wäre sie im Boden versunken , aber das funktionierte ja nur in Märchen bei denen am Ende der Böse einfach verpuffte. Sie dachte nach. Rumpelstielzchen verpuffte auch am Ende , als sein Name rauskam. Aber das half ihr auch nicht weiter. Warum mussten eigentlich immer die Bösen verpuffen? Es wär doch mal was anderes wenn Rapunzel sich aus ihrem Raum zaubern könnte. Seine Stimme holte sie zurück in die Realität. "Isabella?" Wiedrwillig sah sie ihn an , nein eher wie ein trotziges Kind. Nach einem unüberhörbarem Stöhnen begann sie. Immer langsam....gewinne Zeit! "Was genau willst du wissen?" fragte sie in der Hoffnung das es nicht alles war. Sie hatte sich geschnitten :" Alles! Und von Anfang an...." eine kurze Stille zwischen den Beiden. "Aber versuch ja nicht mir Lügen aufzutischen." Ihre Augen loderten vor Zorn auf doch sie konnte ihre Gefühle zügeln. Sie war stolz , sie hatte sich im Griff. Ohne seinen Worten Gehör zu schenken , fing sie ganz am Anfang an. " Elyanor....sie war Schwanger. Es war ein heißer vielleicht auch stickiger Sommerabend. Der Abend vor Dalgurs und deinem ersten öffentlichen Auftritt." Sie lächelte ihn wehmütig an , alle Wut war verflogen. "Sie kam kam zu mir. Elyanor." Kurz machte sie den Anschein als wolle sie nicht weiterreden, als wäre das schon alles gewesen. Doch so plötzlich wie sie aufgehört hatte begann sie auch wieder an einer anderen Stelle.:"Das Baby....sie hatte das Baby dabei." Sie sprach die Worte aus als wäre es ein Geistesblitz "Die kleine Nase...diese unendlich blauen Augen." Isabella versuchte die heranrollende Trauer zu unterdrücken und Als es ihr nicht gelang drehte sie ihren Kopf ein Stück zur Seite ,damit er nicht sah das sie weinte . Wenn er es bemerkt hatte ließ er es sich zumindest nicht anmerken und dafür war sie dankbar. " Ich habe ihr geöffnet, sie hereingebeten. Gelacht , den kleinen auf den Arm genommen und war glücklich. Ich konnte ja nicht wissen --" ihre Stimme brach ab und die Worte verebbten wie Wellen am Meer. Hanc räusperte sich. Irgendwie war ihm die Situation unangenehm , er glaubte schon lange nicht mehr das sie log und dafür schämte er sich. Wie konnte er nur so gedacht haben? Ihre Tränen hatten ihn ebenso nicht unberührt gelassen. Und obwohl er es nicht verstand was damals vorgefallen war , konnte er ihr nicht mehr böse sein. "Als sie ihn bei mir ließ , war ich natürlich verwirrt" schniefte sie "aber ich konnte sie natürlich verstehen....mein Gott ich war ihre Schwester!----
Sie wollte einfach nicht das du wegen ihr und dem Baby , deinen größten Traum platzen lässt." Dalgur und du....ihr hattet es verdient endlich bekannt zu werden , sie wollte euren Sohn doch gleich am nächsten Tag wieder abholen."
Sie sah in an und hoffte dass er irgendetwas von sich gab. "Ich bin an allem Schuld." flüsterte er. Was? Hatte er das wirklich gerade gesagt? " Das konnte keiner ahnen Hanc" versuchte sie ihn zu trösten. Doch sie wusste das leere Worte nicht viel helfen würden. Hanc brach in Tränen aus. "Deshalb hast du mir meinen Sohn verheimlicht? Deshalb?" "Nein! Natürlich nicht! Hör auf zu weinen und hör mir zu Ende zu!" Ihre Barschheit half und das Schluchzen erstarb. Mit neuem Mut sprach sie weiter :" Am nächsten Tag , da Erfuhr ich von der Tragödie." Mittlerweile fiel ihr das sprechen leichter "Es hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Alle Dörfer in naher Umgebung wussten davon. Alle waren in Alarmbereitschaft vor Drachen Angriffen. Und ehrlich gesagt fürchtete ich mich auch eine Zeit lang. Der Hass in der Bevölkerung stieg. Doch als mir dann klar wurde was passiert war , warst du schon unter getaucht. " Sie brauchte eine Atempause , genoss kurz das Schweigen. "Tief in mir wusste ich doch das Dalgur so etwas nie tun würde. Von da an war für mich klar , dass Magie im Spiel war." Isabellas Augen glitzerten auf . Er hatte irgendwie ein komisches Gefühl , aber verdrängte es schnell wieder. Was war bloß los mit ihm. "Ich wollte herausfinden was passiert war! Alles! Ich habe dich nicht gesucht , weil es viel zu riskant war , für deinen Sohn ,ich hatte Angst dass Er wieder zuschlägt." Hanc horchte auf. "Einige Tage später hatte ich dann ein Manuskript im Briefkasten und da wusste ich Wer es war!" Hancs Mund klappte auf. "Wer? Ich will seinen Tod!" Schon wieder funkelten ihre Augen. Doch bevor sie ihr Geheimnis offenbaren konnte hörten sie das Geschrei eines Drachen am Himmel. Sofort schossen beide Blicke gen Himmel. Dort oben drehte ein Drache seine Runden , das war klar. Die Shreie die er von sich stieß waren markerschüternd. Doch da die Sonne so blendete konnte man auch nicht mehr erkennen. Isabella und Hanc waren hin und her gerissen zu bleiben oder sich in die Sicherheit der Baumwipfel zu begeben. Der Schreie zu verdanken wählten sie letzteres. Von ihrer jetzigen Position am Waldrand war weitaus mehr auszumachen. Der Drache war groß , vielgrößer als Dalgur es gewesen war. Er flog schnell, sehr schnell. Beide waren über die außergewöhnliche Flugkunst des Drachens erstaunt. Erst gewann er rasant an Tempo und zog seine Flügel immer näher ans seinen Körper. Dann war er so schnell dass er mit dem Schwung der Flügel mindestens zehn schnelle Schrauben machte. Es ging alles so schnell , dass keiner mitzählen konnte. Mit dem letzten Schwung schraubte er sich dann immer höher um oben ganz oben , als Krönung, seine Flügel aufzuschlagen. So schwebte er kurz da , bis er wieder zu einem Sturzflug ansetzte. Dann begann er Formen zu fliegen immer wieder stieß er die Luft stoßweise an. Die beiden Menschen am Waldrand sahen dem Geschehen Perplex zu. Keiner merkte, dass auch Andre wieder aufgetaucht war. Die Schreie hatten ihn aus dem Wald gelockt. Es war klar , dass keiner von ihnen wusste , was da oben vor sich ging. Plötzlich passierte etwas. Rose farbene Rosenblätter fielen wie Watte vom Himmel , ließen sich mit der Luftseule mittreiben. Dann konnte man endlich etwas erkennen. Das von dem Drachen geschaffene Kunstwerk , stellte einen Drachen dar. Einen Drachen aus Rosenblättern. Als hätte das an Verwirrung nicht gereicht , rannte Andre schreiend aus dem Wald hinaus :"Zarkan! Wo ist er?" Isabella wollte zu ihrem Sohn doch Hanc war schneller und hielt sie am Handgelenk zurück. Dann richteten sich alle Blicke wieder geben Himmel. Der Luftstrom war abgeschwächt und die Blätter begannen von der Schwerkraft eingeholt zu werden. Langsam löste sich das Bildnis des Drachens auf. Dann ein verzweifelter Schrei. Er klang menschlich. Und erst jetzt viel ihnen auf , dass der Drache von einem Menschen geritten wurde....und dieser sprang unter einem Aufschrei des Drachens. Die Arme weit geöffnet , als wolle er sich in der Luft festhalten.

DrachenmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt