Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Anabelle drehte sich erschrocken um , er war ihr nicht gefolgt. Teils erleichtert , teils besorgt folgte sie dem weichen , roten Teppich um zwei Ecken und schließlich zu einer goldenen Tür.Anabelle zögerte kurz und vergrub ihre Zehen in dem weichen Stoff. Plötzlich hatte sie das verlangen sich einfach hin zu legen sich zu wälzen und den Moment außerhalb der Zelle zu genießen. Kurz dachte sie auch darüber nach abzuhauen , einfach zurückzugehen und zu hoffen nicht von dem hässlichen glatzkopf erwartet zu werden. Doch bevor sie überhaupt dazu kam öffnete sich die goldene Tür. Ein Mann ganz in schwarz sah sie auffordernd an. Anabelle trat ein , sehr darauf bedacht nicht den tollen Teppich zu verlasse. Perplex blieb sie stehen. Vor ihr eröffnete sich das Paradies. Sie stand mitten in einem großen Speisesaal mit voll gedeckten Eichenholz Tischen und hohen mit Stuck verzierten Decken. Mehrere große Kronenleuchter hingen in den Raum hinab , der Anabelle fast zu verschlucken schien. Die Tische hatten ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich gelenkt. Alles was sie sich an Speisen vorstellen konnte hatte es geschafft sich auf zwei Tischen zu versammeln. Aber die zwei Menschen die an den Tischen saßen und ihre Aufmerksamkeit schon längst auf die erstaunte Frau gerichtet hatten , waren ihr nicht aufgefallen. Zumindest so lange bis sich der Mann räusperte und die Frau klimpernd ihre Tasse abstellte. Jetzt sah Anabelle ihnen genau entgehen und der Mann erhob die Stimme. "Rhhm...komm bitte näher." Ohne ein Wort kam Anabelle an den Tisch gelaufen. Die Frau ihr gegenüber rümpfte die Nase. Während sie das tat bildeten sich unter ihren Augen kleine Fältchen und sie sah aus wie ein Hase. Anabelle verkniff sich ein lachen und schmunzelte nur vor sich hin. Dann erklang die Spitze Stimme der unter Puder begrabenen Frau :" Sie gedenken doch nicht während einem Dinner , so etwas.." schon wieder rümpfte sie ihre Nase und sah Anabelle angeekelt an." In diesen Saal rufen zu lassen. Bevor irgendwer noch etwas sagen konnte klopfte es. Eine zierliche Frau öffnete die Tür und lugte durch einen kleinen Spalt. "Ja sie dürfen nachhause gehen." Mit einem Wink verabschiedete er die Frau. "Und wer zum Teufel war das" das Stimmchen war noch spitzer geworden. "Verehrte Zarin, meine Köchin gedenkt um diese Uhrzeit entlassen zu werden , sie hat Kinder für die sie kocht. "So etwas erlauben Sie? " Unglaubwürdig starrte die Puderhexe den Baron mit ihren Glubschaugen an. "Das, meine Verehrte Dame , habe immer noch ich zu entscheiden." Ein Räuspern." "Anabelle setzen sie sich bitte" Vorsichtig tat sie wie ihr geheißen und saß nun eine Handweite von den Köstlichkeiten entfernt. Die Zarin starrte sie immer noch angewidert an und wechselte einen empörten Blick mit dem Baron. "Greifen sie ruhig zu , sie haben bestimmt lange nichts richtiges mehr gegessen." Der Baron lächelte Anabelle an , die im Moment nur das Essen im Sinn hatte. Während sie also nach Trauben und Käse griff und begann sich eine Traube nach der anderen in den Mund zu schieben sprach der Baron erneut. "Die Köchin , die für das Gefängnis verantwortlich ist , ist eine widerliche Frau." Er schüttelte domonstrativ den Kopf." Und genau so kocht sie auch..." Die Worte hingen eine Zeit lang in der Luft. In der Zeit des Schweigens hörte man nur Anabelles Schmatzen, die sich gerade ein Schnitzel gegriffen hatte. Immernoch starrte die Zarin mit großen Augen zu ihr rüber. "Anabelle , warum sind sie geflohen?" Seine Stimme brach das Schweigen. Kurz hielt Anabelle inne , aber sah nicht auf und begann weiter zu essen. "Sie haben ihre Tochter gesucht nicht war?" Anabelle sah ihn an , doch machte keine Ansätze zu antworten. Sie sah einfach durch den Baron hindurch. "Wo ist sie?" Er beugte sich über den Tisch zu ihr hinüber. Sein Gesicht war ihrem bedrohlich nahe und Anabelle konnte seine Wut spüren. " Würde ich wissen wo sie ist wäre ich jetzt nicht hier!" giftete sie ihn an. Entweder war den Baron sehr gefühlskalt oder er konnte sehr gut seine Überraschung verbergen. Noch nicht einmal seine Augen verrieten irgendetwas über sein Inneres. Dann erhob er sich und ging langsam um den Tisch. Da Anabelle ihre letzte Würde nicht verlieren wollte , blieb sie sitzen als würde ihr seine Anwesenheit nichts ausmachen. Hinter ihr blieb der Baron schließlich stehen. "Anabelle ,wenn sie mir nicht sagen wo ihre Tochter ist , wird keiner von euch überleben." Obwohl er ganz ruhig sprach umklammerte Anabelle seine drohende Stimme wie eine Zange. "Warum schicken sie nicht einfach ihre Männer um meine Tochter zu finden? Oder warten sie , achja ich habe ganz vergessen das ihre Männer dafür nicht gewappnet sind , ein Mädchen , in Begleitung von EINEM Drachen. Läge ihnen die Sicherheit des Landes am Herzen , hätten sie bestimmt schon alle ihre Männer geschickt und die Wächter der Elfen wären auch schon gewappnet . Aber das wäre natürlich viel zu peinlich für den großen Baron , EIN Mädchen nicht in den Griff zu kriegen. Also warum sollte ich ihnen sagen wo sie ist , wenn ich doch weiß das ich Viel zu wichtig bin um mich zu töten! Was sollte mir das bringen Herr Baron!" Anabelle verbeugte sich , sah noch einmal zu der Zarin , deren Mund mittlerweile aufgeklappt war , und machte sich zum gehen auf. Sie blickte nicht zurück und spürte trotzdem den Blick des Baron der stechend in ihrem Rücken lag. Als sie die Tür öffnete und durch den Spalt verschwand hörte sie noch einmal seine Worte:"Das wird ein Nachspiel haben Anabelle! EIN NACHSPIEL HÖREN SIE!"
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Drachenmädchen
FantasíaNur sie weiß es nur sie kann es prophezeien.....die Drachen leben! Näher als jeder glaubte Nur sie erkennt das Gutmütige in den riesenhaften Kreaturen die , die Wächter um jeden Preis von der Stadt fernhalten wollen. Kann sie die Massenabschlachtun...