Grüne Augen

43 - Stille

Seine Hand, die auf meinem Oberschenkel lag, drückte kurz zu. Wieso haha? Holte mich aber glücklicherweise zurück in die Realität. Doch so schnell wie ich da was driftete ich mit dem Duft von seinem Parfüm ab ins Land der Träume.

Ich wachte einige Zeit später wieder auf. Einige Sekunden brauchte ich, um zu merken, wo ich war. Ich befand ich in einem Auto. Links von mir sah's Kris. „Guten Morgen Prinzessin", sagte er relativ leise in seiner atemberaubenden müden Stimme. Ich gab nur ein müdes: „hm" zurück. Keine fünf Minuten später sagte er: „Wir sind da.". Wo? Ich schaute aus dem Fenster nach draußen. Ah, wir waren bei mir. Ich drehte den Kopf wieder zu ihm, schüttelte den Kopf und signalisierte ihm somit ein nein. „Hast du noch Stress mit deinem Bruder?", fragte er besorgt. Ich verneinte seine Frage wieder mit einem Kopfschütteln. Seine nächste Frage war: „Hat's dir die Sprache verschlagen?". Amüsiert antwortete ich mit einem Kopfschütteln, aber dieses Mal bestätigt es seine Frage. Er lachte. Wow. Sein lachen. „Na dann", sagte er und verstummte. Ich schaute ihn einfach nur an. Genauso wie er. Wir schauten uns Minuten lang still an. Doch es fühlte sich zugleich an wie Stunden, aber zugleich auch wie Sekunden an. Wieso sagte er denn nichts mehr. „Wow", entwich es mir. Oh Shit. Bitte lass es ihn nicht gehört haben. „Wow?", fragte er. Warum? Warum ausgerechnet musste er das hören? Ich lief rot an und schaute verlegen weg: „Ähm ich weiß nicht". „Marie, du weißt nicht, wieso du wow gesagt hast? Und läufst ein wenig rot an und schaust verlegen weg. Klar weißt du es nicht", sagte er zu Anfang normal und gegen Ende mit sehr viel Ironie. Ich bemerkte, dass er mich mit seinen Blicken löcherte. Das Bedürfnis ihn anzuschauen wurde immer größer. Doch wenn ich ihn anschaue würde er wissen, dass er recht hatte, diese Bestätigung würde ich ihm nicht geben.