In der Küche angekommen ließ er mich endlich los, um die Tür hinter uns zu schließen. Bereit für die kommende Moralpredigt legte ich meine Arme auf der Kücheninsel ab und wartete.
„Also was soll das?", fragte er wütend. „Was soll was?", fragte ich verwirrt. „Warum schleppst du den hier her? Um die Uhrzeit?", fragte er mit verschränkten Armen. „Was ist denn dein Problem? Was hast du denn gegen ihn? Ich sag doch auch nichts zu dir, wenn du irgendwelche Weiber hier herschleppst?!", fragte ich auch so wütend. Sein Gegenargument war einfach nur: „Marie, ich bin auch dein großer Bruder! Und bis Mama und Papa wieder hier sind, hab ich die Verantwortung für dich!". Wow. „Dein Ernst? Das ist dein Gegenargument? Ok, ich mag ihn! Ich mag ihn wirklich gerne! Er ist nett zu mir und aufmerksam und nicht so ein Arschloch wie Luca.", sagte ich noch wütender. Jetzt war es still. Es schien, als ob er überlegte. „Tut mir leid.", gab ich im Vergleich zu eben sehr kleinlaut zurück. Er schaute jetzt von dem Punkt, den er an fixiert hatte, zu mir. „Was tut dir leid?", fragte er entschuldigend und kam auf mich zu. „Dass ich so laut geworden bin ...", sagte ich entschuldigend und schaute nach unten. Er umarmte mich und sagte: „Hey, das muss dir nicht leidtun. Ich hab eine Person, die dir anscheinend sehr am Herzen liegen muss, nicht so behandelt, wie du es dir gewünscht hast.". Ich erwiderte die Umarmung schon länger. Man merkte, dass es ihm leidtat. „Ich wusste nicht, dass er dir so viel bedeutet ... aber ich versuche mich ab jetzt ihm gegenüber angemessen zu verhalten.", sagte er. In mir stieg innerlich die Freude! „Nur du musst mich verstehen ... seit Luca mach ich mir um meine kleine Schwester einfach nur noch mehr sorgen als vorher.", sagte er. „Ich hab dich lieb.", sagte ich einfach nur und drückte ihn einmal fest.

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Grüne Augen
RomanceMarie ist 17. Sie führt das perfekte Leben. Muss sich um nichts Sorgen machen. Ihre Eltern lieben sie. Gute Noten. Einen Bruder der über Leichen für sie gehen würde. Eine beste Freundin mit der sie durch dick und dünn geht. Einen Freund. Doch dann k...