Hard to Breathe

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Ich hatte mich ins Haus geschlichen, um zu duschen, nachdem ich mich zwei Stunden lang im Schuppen versteckt und geweint hatte

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Ich hatte mich ins Haus geschlichen, um zu duschen, nachdem ich mich zwei Stunden lang im Schuppen versteckt und geweint hatte. Irgendwann war ich zu der Entscheidung gelangt, dass es reichte. Mir. Und überhaupt. Es reichte mir ganz generell, denn ich war es leid, schwach zu sein.

Trotzdem hatte ich mich reingeschlichen, weil ich Sam unter keinen Umständen begegnen wollte, und nahm jetzt eine unnatürlich lange Dusche. Ich wusste, dass Sam wusste, dass ich wusste, dass er ihm Haus war, und ich wollte auf keinen Fall, dass er dachte, ich würde ihn absichtlich provozieren oder so. Daher duschte ich lang, um nicht zu auffällig zu wirken, was sich meine eigenen Logik jetzt auch schon wieder entzog.

Erst als ich Stimmen hörte, drehte ich das Wasser ab, denn auch wenn ich mir geschworen hatte, nicht mehr zu lauschen, wollte ich leider wissen, was in Sam vorging.

»Sie hat ... sie hat mich angefasst, Mann!«

Ich erstarrte im offenen Türrahmen.

»Gott bewahre«, stöhnte Brian auf eine Art spöttisch, die mir für Sam und auch mich selbst wehtat, »ein wunderschönes Mädchen, hat dich angefasst. Du armer Junge ...«

»Halt die Klappe! Du weißt genau, was ich meine!«

Brian schnaubte.

»Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, was du meinst.« Gut, denn mir ging es genauso. »Wir sind nicht alle so psychisch labil wie du.«

»Fick dich, Brian!«

»Erklär's mir«, verlangte Brian ruhig, fast gelassen, als störte ihn Sam Ton überhaupt nicht. »Erklär mir, wieso das Mädchen, auf das du stehst, dich nicht anfassen darf.«

»Ich steh nicht auf sie ...«, motzte Sam seinen Bruder an, wenig ausdrucksstark, wie ich fand. Trotzdem tat es weh. Ich wusste, dass Sam auf mich stand, eigentlich hatte ich keine Zweifel daran, aber es schmerzte, dass er es seinem Bruder gegenüber nicht zugeben konnte. Brian lachte ein ironisches Lachen, fing sich aber schnell wieder.

Mir wurde schlecht, wie immer, wenn Menschen hinter meinem Rücken über mich sprachen. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, wie oft sie das taten, wenn ich es nicht mitbekam.

»Natürlich nicht.« Brian grunzte entsetzt. »Und jetzt hat sie auch noch einen Fehler gemacht, nicht wahr?«

Fehler?!

Er hatte mich doch geküsst.

»Ja, ich weiß, was du meinst«, gab Brian jetzt durch Sams Stille hindurch zu. »Sie hat die Narbe entdeckt, richtig?« Sams Schweigen war zu laut, um es nicht zu hören. »Was, wenn sie jetzt auch noch die Geheimnisse hört? Verstößt du sie dann auch? Meidest du sie dann, so wie du's mit dem Rest der Menschheit machst? Mit deinen Freunden?«

»Brian ...«

»Mit Jared?«

»Lass das, Brian, ich ...«

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