Kapitel 6

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Am nächsten Tag war ich wie geplant mit Samuel am See und es war wirklich schön, doch irgendwie wirkte er bedrückt. Außerdem habe ich das ausgefüllte Anmeldeblatt meinem Lehrer wieder gegeben und noch ein paar Dinge eingekauft, die ich unbedingt mit nach Amerika nehmen muss.

Nun laufe ich hektisch in meinem Zimmer auf und ab. In meinen Händen halte ich eine Liste, auf der Alles stehen sollte, was mit muss. Trotzdem habe ich das Gefühl, ich hätte etwas vergessen. Aber was?
Meine Beine schmerzen schon, weshalb ich beschließe, morgen früh noch mal alles durchzugehen, ehe ich zum Flughafen muss.

Meine Augen wandern sehnsüchtig zu meinem Bett. Okay, das Alles hier kann warten, ich will jetzt einfach nur schlafen gehen.

...

Wo ist mein Bikini? Ich hab ihn doch gestern hier hingehängt.
Ich stampfe wieder zurück in mein Zimmer und durchsuche die Schubladen meines Schranks. Ah ja, na endlich. Wie viel Uhr ist es eigentlich? Als ich mein Handy in die Hand nehme und die Uhrzeit sehe, weiten sich meine Augen.

Scheiße. Ich muss los. Wie ein aufgescheuchtes Huhn renne ihn durchs Haus und werfe immer wieder neue Dinge rücksichtslos in den Koffer.
Irgendwann finde ich nichts mehr, also bringe ich mein Gepäck zum Eingang. "Maman! Papa! Kommt ihr?", rufe ich durchs ganze Gebäude.
Schon nähern sich Schritte und wir können endlich losfahren.

Die Aufregung in mir steigt immer mehr und ich spüre, wie mir mein Herz schon fast aus der Brust springt.
Ich bin noch nie alleine geflogen. Wahrscheinlich sind noch ein paar andere Schüler da, aber niemand, den ich kenne.

Eine halbe Stunde später ist der Moment gekommen, in dem ich mich von meinen Eltern verabschieden muss. Meiner Mutter fließen einzelne Tränen über die Wangen, während sie mich schluchzend umarmt.

Eine Durchsage ertönt, die die Passagiere auffordert, zum Flugzeug zu gehen. Schnell nehme ich noch schnell meinen Vater in den Arm und mache mich auf den Weg.

Kaum 10 Minuten später laufe ich an den Sitzreihen vorbei und suche meinen Platz. Ah ja endlich, da ist er ja.
Ich quetsche mich bis an das Fenster und pruste erst mal die Luft aus meinen Lungen. Wieder verspüre ich die Aufregung, die sich immer mehr ausbreitet. Kurz danach starten wir schon und bevor wir abheben, hole ich mir noch schnell einen Kaugummi, um den Druck in meinen Ohren ausgleichen zu können.

Ich beobachte die Landschaft unter mir, die immer kleiner wird. Ich bin fasziniert von dem Anblick, doch kurze Zeit später fliegen wir schon durch die ersten Wolken.
Nach einiger Zeit beschließe ich, die paar Stunden zu nutzen, um ein wenig zu schlafen.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt