Kapitel 103

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"Wow, das war umwerfend!", beginne ich das Gespräch. "Ja oder? Ich wäre auch gerne so talentiert", entgegnet Alison mir begeistert. "Ich wette, du kannst genauso gut singen wie die Frau in dem Stück". "Oh nein, ich denke nicht", lacht mein Date. "Davon muss ich mich erst selbst überzeugen", meine ich mit einem hämischen Grinsen im Gesicht und packe ihre Hand, um sie mit mir zu ziehen.

"Was hast du vor?", fragt Alison mich überfordert. Auf meine Antwort: "Lass dich überraschen", kichert sie nur.
Erneut bildet sich ein kleines Klümpchen Nervosität in meinem Inneren. Wie wird Alison reagiert? Vielleicht wird sie sich unwohl fühlen. Ist das eine gute Idee?

Ein paar Straßen weiter bleiben wir vor einem Reihenhaus stehen. Von außen dringt laute Musik nach außen, gemischt mit einer etwas schiefen Stimme. "Was ist das?", fragt mich mein Gegenüber verwirrt. Wieder lächel ich, öffne die Tür und ziehe Alison mit mir in das Gebäude.

Vor uns erstreckt sich eine kleine Tanzfläche, an deren Seiten ein paar Tische mit jeweils 4 Stühlen stehen. Davor eine Bühne, auf der ein Mann steht und aufgeregt singt. Im Hintergrund ist ein großer Bildschirm mit dem Text eines Liedes.

"Eine Karaokebar?". Wieder grinse ich Alison an. "Zeit, dein Talent zu zeigen". Sofort weiten sich ihre Augen. "Warte, ich soll...?", beginnt sie einen Satz. "Nein, nein, nein! Keine zehn Pferde bringen mich auf diese Bühne". Ihre Wangen laufen rot an. Irgendwie sieht das ziemlich süß aus.

"Doch na klar", erwieder ich und ziehe Alison auf die nun leere Bühne. "Aber...", stottert sie. Ein paar Sekunden später stehen wir vor allen Gästen der Bar, die uns erwartungsvoll ansehen. Langsam steigt nun auch in mir die Aufregung. Ich hab das letzte Mal im Chor in der Grundschule vor fremden Menschen gesungen. Oh Gott.

Ich reiße mich aber zusammen und suche mir schnell einen Song raus. Dann stelle ich mich wieder neben die Blondine und drücke ihr ebenfalls ein Mikrofon in die Hand. Schon ertönen die ersten Takte des Liedes. Ich fange im passenden Moment an zu singen und sehe zu meinem Gegenüber. Nervös stimmt sie leise mit ein.

Aus der Menge, welche uns gespannt zusieht, ertönen vereinzelt Pfeifen und Jubelrufe. Alisons Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln und ihre Stimme wird lauter. Sie singt himmlisch. Ich weiß gar nicht, warum Alison sich so schlecht geredet hat.
Unsere Stimmung steigt, genauso wie die der Menschen vor uns, immer mehr an.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 23 ⏰

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𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt