Kapitel 44

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Vorsichtig tapse ich die Treppe hinunter und laufe zur Küche. An der Spüle angekommen, fülle ich mein Glas reichlich auf und setze zum ersten Schluck an.
Plötzlich sehe ich etwas im Augenwinkel, wodurch ich mich vor Schreck verschlucke. Panisch fange ich an zu husten und drehe mich gleichzeitig zu der Person, die dort steht.

War ja klar, dass es Jack ist. Dieser hatte wohl die gleiche Idee wie ich, denn er lehnt mit einem Glas Wasser an der Wand und schmunzelt mich an. Wie peinlich.
Dann stößt sich der Junge ab und kommt schnurstracks auf mich zu, ohne den Blick von mir abzuwenden.

Dicht vor mir bleibt er stehen und legt seine Hände an meine Wangen. "Guten Morgen", meint Jack sanft, während er mir mit seinem Daumen einen Wassertropfen, welcher dank des Verschluckens langsam aus meinem Mundwinkel runter fließt, wegwischt. Oh Gott.

Sofort spüre ich die Röte, die mir unaufhaltsam ins Gesicht steigt. Wie unangenehm kann ein Tag beginnen? Ich hätte einfach im Bett bleiben sollen.

"Du bist so süß", murmelt Jack ganz leise, weswegen mir die Situation noch unangenehmer wird. Dieses Kribbeln in meinem Bauch wird schon langsam zur Gewohnheit. Ich hätte niemals gedacht, dass jemand jemals so sehr Einfluss auf mich haben könnte.

Ich versuche meinen Blick nur auf seine meeresblauen Augen zu richten, doch immer wieder gleitet er hinab zu seinen Lippen. Ich muss an die Party zurückdenken, als er mich plötzlich geküsst hat. Sein Mund auf meinem. Unsere Körper aneinandergepresst.

Ein starkes Gefühl der Sehnsucht überflutet meinen Körper. Mein Gegenüber scheint dies zu bemerken, woraufhin er triumphierend grinst. Ihm scheint bewusst zu sein, welche Wirkung er auf mich hat.
"Ich soll dir übrigens ausrichten, dass wir heute Abend alle miteinander essen gehen," wechselt Jack zum Glück das Thema.

"Eh ja danke", plapper ich eifrig und tapse ganz schnell aus dem Raum. Ich will unbedingt aus dieser peinlichen Situation fliehen. Auf meinem Rücken kann ich Jacks brennenden Blick spüren.

Am Abend stehe ich vor meinem Spiegel und trage gerade meinen Highlighter auf. Durch Maddy habe ich erfahren, dass wir in ein sehr teures Restaurant gehen und man sich dementsprechend kleiden sollte.
Somit habe ich mir von ihr ein enges schwarzes Kleid und passende Schuhe geliehen.

Gerade als ich mein Zimmer verlassen will, ertönt der Klingelton meines Handys. Oh Gott, das Lied sollte ich vielleicht auch mal ändern. Hektisch laufe ich durch mein Zimmer und suche die Quelle des nervenden Songs. Wo hab ich das Teil nur hingelegt?

Genervt hebe ich mein Kissen an und schon wird das Lied ohrenbetäubend laut. Seit wann ist mein Klingelton auf voller Lautstärke?
Ich sehe aufs Display und sofort setzt mein Herz für einen Moment aus.
Samuel.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt