Kapitel 10

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Am nächsten Morgen weckt mich nicht mein Wecker, sondern Maddy, welche anscheinend schon längst wach ist. Ich bin total übermüdet und habe keine Lust aufzustehen, aber leider bleibt mir nicht mehr viel Zeit. Ich mach mich also fertig und entscheide mich für ein schlichtes Outfit. Während ich die Treppe hinunter gehe, checke ich die Nachrichten auf meinem Handy.

...

Samuel: Naa Süße, wie ist es in Amerika? Ich vermisse dich jetzt schon... Ruf mich heute Abend an<3
Ich: Hey, ja es wirklich schön hier und ich habe sogar schon eine Freundin gefunden. Bis heute Abend^^

...

Frankreich ist doch eine komplett andere Zeitzone oder? Meine alte Lehrerin hat uns, glaube ich mal erzählt, dass es 6 Stunden Unterschied sind. Also wenn ich um 14 Uhr bei Samuel anrufe, müsste es dort gerade 20 Uhr sein.

Nach dem Frühstück werde ich von Maddy wieder in dieses große schwarze Auto gezogen, welches uns zur Schule fahren wird. Ich bin ziemlich aufgeregt, denn es ist wirklich schlimm für mich irgendwo die "Neue" zu sein, aber das hätte ich mir wohl früher überlegen müssen. Zu Glück hab ich ja meine Freundin, die den ganzen Tag bei mir sein wird.

In der ersten Stunde musste ich vor die Klasse treten und mich vorstellen. Alle haben mich komisch angesehen, wie als wäre ich ein Geist. Ich war deswegen so aufgeregt, dass ich mich auch noch tausendmal versprochen habe. Mein Englisch ist zwar nicht das Beste, aber eigentlich nicht so schlecht wie heute.
Vor wenigen Minuten ertönte der Pausengong und nun stehe ich mit Maddy in der Mensa, um uns etwas zu Essen zu holen. Bei uns in Frankreich gibt es so was gar nicht. Wir haben nur einen kleinen Stand, der zu trockene Brötchen und Schokoriegel verkauft. Hier allerdings gibt es zwei verschiedene Suppen, einen Salat und Sandwiches, durch die einem das Wasser im Mund zusammen läuft.

Mit einem befüllten Tablett nähern wir uns einem Tisch, an dem schon ein paar Jugendliche sitzen. Ein Mädchen bemerkt uns und winkt hippelig. Freundlich begrüßt uns die Gruppe und Maddy nimmt sich die Freiheit, um mich noch mal vorzustellen. Sie machen einen wirklich netten Eindruck und ich bin froh, dass sie mich so gut aufnehmen.
Mein Blick schweift durch die Tischreihen und dann. Nein. Das kann doch nicht wahr sein. Sollte Jack nicht eigentlich schon mit der Schule fertig sein?
Anscheinend nicht. Na super. Jetzt scheint es auch noch so, als hätte er mich bemerkt. Es kommt mir vor, wie als würde mir der Kerl in die Seele schauen. Währenddessen beißt er sich auch noch auf der Unterlippe rum. Ich verdrehe die Augen. Ich kann den echt nicht leiden. Ätzend.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt