Kapitel 33

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Entsetzt haften meine Augen auf den am Boden liegenden Mann. Sie richten sich nach oben und als ich die Person sehe, kann ich es einfach nicht fassen. Jack? Was macht er hier? Sein Brustkorb hebt und senkt sich rasant. "Joulie!", schreit er erstickt und beugt sich sofort über mich.

Überfordert befreit mein Retter mich von den Fesseln und dem Knebel. "Geht es dir gut?", fragt er panisch. Ich nicke nur, doch schon bahnen sich wieder die Tränen ihrem Weg über mein Gesicht. Mitleid spiegelt sich in seinen Augen wieder. Im Brautstyle hebt er mich hoch und will aus der Gasse laufen.

Doch Jack bleibt stehen, dreht noch einmal um und tritt Bryce kräftig in den Bauch. "Ich wusste, dass mit dir etwas nicht stimmt", meint er hasserfüllt und spuckt ihm in sein Gesicht. Dann verlassen wir endlich die Gasse.
Völlig kaputt schließe ich meine Augen und kralle meine zitternden Hände in sein Hemd, wie als wäre dies hier gerade der einzig sichere Ort für mich. Ich bin so müde und erschöpft, dass ich kaum wach bleiben kann.

Wir laufen die Straße entlang und irgendwann merke ich, wie ich in ein Auto gesetzt und angeschnallt werde. Der Motor wird gestartet und wir fahren los, nach ein paar Minuten kann ich gegen die Müdigkeit nicht mehr ankämpfen und schlafe ein.

...

Eine Hand drängt sich unter meine Kniekehlen und eine andere an meinen Rücken, wodurch ich panisch meine Augen aufreiße. Jack hebt mich aus dem Auto heraus. Erleichtert schnaufe ich und mein Atem normalisiert sich wieder. Wir betreten das dunkle Haus. Alle scheinen zu schlafen.

Kurze Zeit später werde ich auf eine weiche Matratze gelegt und ich spüre, wie Jack mir die Schuhe auszieht. Ich komme mir irgendwie vor wie ein kleines Kind. "Kannst du kurz rausgehen, während ich mich umziehe?", frage ich den Typen, der mir gerade mit einem Oberteil in der Hand entgegenkommt. Er drückt es mir in den Arm und verlässt das Zimmer.

Was ist das für ein T-shirt? Ist das seins? Warte. Das ist nicht einmal mein Zimmer. Jack muss mich in seins gebracht haben. Wieso denn das?

Schnell ziehe ich mein zerrissenes Kleid aus und das Oberteil an, welches mir natürlich viel zu groß ist.
Vorsichtig und mit kleinen Schritten gehe ich auf die Tür zu und öffne diese langsam. Gegenüber an der Wand lehnt Jack und sieht mich mit einem Lächeln an.

"Ich geh dann mal lieber ins Bett", meine ich verlegen und laufe zu meinem Zimmer. Jack wirkt verwirrt. Dachte er, ich schlafe bei ihm? "Eh ich bring dich noch rüber", murmelt er und folgt mir.

Ich lege mich in mein Bett und decke mich zu, währenddessen steht mein Retter einfach nur da. Doch als ich fertig bin, setzt er sich neben mich auf die Matratze.

𝐒𝐓𝐀𝐘. - 𝐄𝐍𝐄𝐌𝐈𝐄𝐒 𝐓𝐎 𝐋𝐎𝐕𝐄𝐑𝐒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt